GP Bahrain
Formel 1 Bahrain 2020: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Heftiger Unfall von Romain Grosjean +++ Haas in zwei Teile zerrissen +++ Außer Verbrennungen keine größeren Verletzungen +++
Horner: Vor fünf Jahren hätte er nicht überlebt
Der Red-Bull-Teamchef findet klare Worte zum Grosjean-Crash und erklärt: "Vor fünf Jahren hätte ein Fahrer so einen Unfall nicht überlebt. Vorwärts in eine Leitplanke einzuschlagen, durchzubrechen, in Flammen aufzugehen und dann aus dem Auto zu springen, das ist unglaublich." Sein Lob gelte daher der FIA und der Arbeit, die "über die vergangenen 25, 30 Jahre" geleistet wurde.
Videobotschaft von Grosjean
Jetzt hat sich auch der Franzose persönlich zu Wort gemeldet. Er bedankt sich für die Botschaften und erklärt, es gehe ihm mehr oder weniger gut. Sehr schön! Wenn man ihn so sieht, dann scheint es allerdings eher unwahrscheinlich, dass er schon am Freitag wieder im Auto sitzt ...
Medienrunde mit Günther Steiner
Um 21:30 Uhr erwartet uns dann auch noch eine Online-Medienrunde mit Haas-Teamchef Günther Steiner. Die wichtigsten Aussagen daraus gibt es dann natürlich direkt hier bei uns im Ticker.
Wolff: Bilder werden sowieso öffentlich
Toto Wolff hat Verständnis dafür, dass die Formel 1 die Bilder vom Unfall gezeigt hat. "In der modernen Welt kann man nichts mehr verbergen. Wenn die FOM es nicht zeigt, dann hat irgendjemand sein Handy dabei und filmt es", erklärt er und ergänzt: "Man muss transparent sein. Diese Bilder waren beängstigend und grausam. Aber wenn man als Organisation nicht transparent ist, dann riskiert man, dass jemand anderes es zeigt, und das kann man dann nicht mehr kontrollieren."
Auswirkungen auf die WM
Heute eigentlich nebensächlich, aber wir wollen trotzdem kurz auch auf die sportlichen Auswirkungen des Rennens schauen. So ist Verstappen im Kampf um Rang zwei in der WM bis auf zwölf Zähler an Bottas herangerückt. Der Niederländer hat also weiterhin eine Chance, zum ersten Mal in seiner Karriere Vizeweltmeister zu werden.
In der Konstrukteurs-WM war Racing Point der große Verlierer. Dort hat McLaren (171 Punkte) im Kampf um P3 nun die Nase vor Racing Point (154) und Renault (144). Ebenfalls einer der Verlierer war Ferrari. Mit 131 Zählern hat man sich nach dem guten Türkei-Ergebnis erst einmal wieder aus dem Kampf um P3 verabschiedet.
Jetzt spricht Steiner!
Mittlerweile läuft wie angekündigt die Online-Medienrunde mit Günther Steiner. "Wir hatten Glück. Heute ist uns ein Schutzengel beigestanden", sagt er. Er lobt die Arbeit der Sicherheitsfunktionäre. "Es war sehr beeindruckend, wie schnell die Sportwarte an der Unfallstelle waren. Bei denen müssen wir uns bedanken. Das System funktioniert."
Er scheint außerdem optimistisch zu sein, dass Grosjean in einer Woche Bahrain fahren kann: "Ich besuche ihn morgen im Krankenhaus und höre mir an, was die Ärzte zu sagen haben. Wenn er kann, ist mein Plan, dass er das Rennen nächste Woche fährt." Angesichts der Bilder aus dem Krankenhaus fällt es mir schwer, das zu glauben ...
Kräfte noch nicht bestätigt
Steiner erklärt, dass das Auto zwar von der FIA inspiziert, aber nicht beschlagnahmt wurde. Zu den g-Kräften beim Unfall möchte er sich nicht äußern. Es liegen da noch keine verlässlichen Daten vor, sagt er. Dabei war an anderer Stelle schon über 53g spekuliert worden. Die 221 km/h, die er beim Einschlag drauf hatte, sind dagegen vom Team bestätigt.
Genug Ersatzteile?
Steiner wird gefragt, ob Haas überhaupt genug Teile hat, um nächste Woche zu fahren. Denn das Auto ist natürlich ein Totalschaden. "Wir haben genug Ersatzteile", gibt er Entwarnung. "Unser Budget ist bescheiden, aber wir können nächste Woche hier fahren, mit zwei Autos. Ein zweites Auto müssen wir erst aufbauen." Das werde man aber schaffen. Nur: "Noch so einen Unfall würden wir nicht verkraften."
Kein Verständnis für Ricciardos Kritik
Der Teamchef hat sich auch zur heftigen Ricciardo-Kritik an der Formel 1 geäußert - und teilt diese nicht. "Wenn klar ist, dass niemandem etwas zugestoßen ist, warum sollte man es dann nicht zeigen? Wenn man die Bilder zeigt, signalisiert man doch auch, dass es ihm gut geht. Das ist viel einfacher als jeden einzeln anrufen zu müssen, seine Familie und so weiter. Es ist ja gut ausgegangen. Dann kann man es auch zeigen", so Steiner.
Auch über sein Telefonat mit dem Franzosen hat er gesprochen. "Er war gut drauf, hat Witze gemacht", berichtet Steiner und verrät: "Ich habe ihm ein paar Fragen gestellt, er mir auch. Als ich ihn angerufen habe, war er gerade mit seiner Familie in der Leitung."