Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Vettel zu Mercedes? Toto Wolff im Video-Interview!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Gerüchte über Wolff & Williams: Wir klären auf! +++ Marko über Vettel: Lässt sich nichts sagen +++ Aston Martins Fahrerwahl +++
Williams: Es gibt "seriöse" Interessenten
Ross Brawn hat auch mit meinem Kollegen Adam Cooper in einem ausführlichen Interview über die Lage von Williams gesprochen. Der Sportchef äußert sich darin zuversichtlich, dass die Mannschaft überleben werde. Und er merkt an, dass einige "seriöse Leute" über ein Investment nachdenken würden.
"Für die Situation bei Williams muss eine Lösung gefunden werden, aber es gab einige ziemlich seriöse Leute, die sich Williams angesehen haben. Ich denke, es zeigt, dass ein anständiges Modell dahintersteht, um [ein Investment] ernsthaft in Erwägung zu ziehen."
Einem zukünftigen Miteigentümer oder Investor rät Brawn: "Wer da reingeht, muss sich mit den grundlegenden Gründen befassen, warum das Team nicht in der Lage war, Leistungen zu erbringen, und ob es nur um die Finanzen geht oder um die Struktur."
Brawn über Williams: "Macht mich traurig"
Was passiert mit dem Williams-Team? Das ist eine der entscheidenden Fragen der kommenden Monate. Und damit kommen wir noch einmal auf das Ausgangsthema heute zurück. Denn bekanntlich könnte das Team komplett verkauft werden, zumindest sucht Claire Williams aktiv nach Investoren. Nach einem verlustreichen Vorjahr benötigt der Traditionsrennstall eine Finanzspritze.
Bernie Ecclestone schaut sich bereits nach einem Käufer für den Rennstall um, er möchte Frank Williams auch in dieser schwierigen Phase unterstützen. Ebenso Ross Brawn. Der Sportchef der Formel 1 zeigt sich in einigen Interviews diese Woche besorgt. Der 'BBC' erzählt der Brite, dass er das Team bereits auf vielfache Weise unterstützt habe. Wie genau, will er nicht sagen.
"Ich habe viele Jahre, meine prägendsten, bei Williams verbracht, deshalb ist mir das Team ans Herz gewachsen und es macht mich traurig, ihre Leistungen in den vergangenen Jahren zu sehen." Wenn man so schlecht abschneide, dann müsse man dafür bezahlen, weiß er. "Mit frischem Investment bin ich optimistisch, dass sie in eine konkurrenzfähigere Lage kommen können." Außerdem werden die neuen Regeln, neue Preisgeldstruktur und Budgetobergrenze, dem Team entgegenkommen.
Di Grassi: Neuer Reifen-Vorschlag
Gestern haben wir im Ticker darüber berichtet, dass Liberty Media darüber nachdenkt, unterschiedliche Reifenmischungen für die Doppelrennen einzusetzen. Lucas di Grassi schlägt vor, den Teams überhaupt für ein gesamtes Jahr ein gewisses Reifenkontingent zur Verfügung zu stellen. Dann könnte sich jede Mannschaft bei jedem Grand Prix aussuchen, mit welchen Mischungen die Autos bestückt werden sollen.
FIA verschärft Antriebsregeln
Gestern Abend wurde bekannt: Die FIA hat neue Technische Direktiven an die Teams versandt. Konkret erwägt die FIA, intensivere Kontrollen über die vorhandene Ölmenge im Fahrzeug durchzuführen. Außerdem könnte das Ölsystem im Auto künftig noch vor dem Beginn eines Grand-Prix-Wochenendes versiegelt werden. Damit würde der Weltverband mögliche Grauzonen im Reglement zumindest verkleinern.
Unklar ist, ob ein bestimmter Rennstall der Auslöser für die neuerlichen Maßnahmen war und ob die Ideen aus der neuen Kooperation mit Ferrari entstanden sind. Gegenstand der berühmten "Einigung" zwischen FIA und Ferrari nach der Antriebsuntersuchung 2019, die im Frühjahr 2020 publik gemacht wurde, ist schließlich eine technische Zusammenarbeit zur besseren Überwachung der Formel-1-Antriebe ab 2020.
- Vor Formel-1-Comeback: FIA verschärft Antriebsregeln erneut
Kovalainen: Das bereut er heute noch
Fahrerverträge sind eine ganz eigene Wissenschaft in der Formel 1. Diese Erfahrung musste auch Heikki Kovalainen machen. Der Finne wurde ab 2002 von Flavio Briatore gemanagt, der Italiener brachte ihn zu Renault und bescherte ihm schließlich auch den Vertrag mit McLaren. Doch als seine Zeit dort Ende 2009 zu Ende ging, musste sich Kovalainen anderswo umsehen - und sich um einen Rechtsstreit mit Briatore kümmern.
"Ich habe ein paar Jahre gegen Flavio vor Gericht gekämpft. Und es war einer der größten Fehler meines Lebens, Flavios Management-Firma zu verlassen. Die haben die besten Verträge in der Formel 1 für mich verhandelt", erinnert sich der Ex-Formel-1-Fahrer im Podcast 'Beyond the Grid'. Wie kam es zum Zerwürfnis mit dem charismatischen Ex-Teamchef?
"Das war eine komplizierte Situation", so Kovalainen. "Flavio wurde von der FIA für Singapur [Crashgate] bestraft. Und Ende Oktober 2009 wurde mir von der FIA mitgeteilt, dass mir keine Superlizenz mehr ausgestellt wird, wenn ich von Flavio gemanagt werde." Deshalb verließ er Briatores Firma.
Nummer-1-Nummer-2-Konstellation
Bei Mercedes scheint die Hierarchie im Team klar zu sein, wenn man auf die Ergebnisse schaut. Das würde sich mit einem Wechsel von Sebastian Vettel zu den Silberpfeilen wohl ändern. Wobei Toto Wolff darauf besteht, dass es in seiner Mannschaft keinen Nummer-1- oder Nummer-2-Fahrer gebe. "Wir haben das nicht. Das ergibt sich aus der Performance. Beide Fahrer haben Anfang des Jahres immer die gleichen Möglichkeiten."
Das sei bei Hamilton/Rosberg so gewesen und nun auch bei Hamilton/Bottas der Fall. Denn Mercedes wolle beiden Fahrern die Möglichkeit bieten, um die Weltmeisterschaft zu fahren. "Man darf sich nie einbilden, dass so eine Nummer-1-Nummer-2-Situation funktioniert, weil jeder Rennfahrer die Ambition hat zu gewinnen."
Aston Martin: Nicht auf der Suche nach einem Topnamen
Eine dritte Variante könnte ein Wechsel zu Aston Martin sein. Zumindest wurde darüber spekuliert, da die Mannschaft im kommenden Jahr zum Werksteam wird und enge Verbindungen zu Mercedes bestehen. Teamchef Otmar Szafnauer hat nun klargestellt, dass sich das Team für 2021 nicht auf dem Fahrermarkt umschaut. Sergio Perez verfügt noch bis 2022 über einen Vertrag, Lance Stroll ist sowieso gesetzt.
Die vergangenen Wochen seien sehr spannend gewesen, die Fans wurden dadurch unterhalten und die Medien auf Trab gehalten, schmunzelt Szafnauer. "Aber aus unserer Sicht ist die Schlagzeile nächstes Jahr der Name, der über der Eingangstür der Fabrik steht, und nicht die Namen im Cockpit." Damit dementiert er Interesse an einem Topfahrer wie Vettel.
Mercedes oder ein Jahr Pause
Sebastian Vettel bleiben nur noch wenige Optionen offen. Ein Wechsel zu Mercedes etwa. "Das wäre für den Motorsport ganz toll", findet Helmut Marko bei 'RTL'. Vettel gegen Lewis Hamilton im Mercedes, "was gibt es Besseres?", fragt der Steirer.
Sollte der Deutsche den Platz bei den Silberpfeilen nicht bekommen, dann wäre ein Jahr Pause sinnvoll, findet Marko. Denn 2022 wird ein neues Reglement eingeführt, dadurch könnte sich einiges ändern. "In seiner Situation sehe ich für ihn wieder die Chance, bei einem Siegerteam einzusteigen."