• 02. Juli 2025 · 17:56 Uhr

Ferrari-Updates in Österreich haben offenbar gezündet, aber viel zu spät?

Ferrari war in Österreich hinter McLaren die zweitstärkste Kraft, wofür das aktuelle Update verantwortlich sein könnte - Doch kommen die Fortschritte am SF-25 zu spät?

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hinterließ beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring einen starken Eindruck: Während Charles Leclerc als Dritter auf das Podium fuhr, unterstrich Teamkollege Lewis Hamilton mit einem vierten Platz die solide Leistung der Italiener, womit Ferrari in Spielberg hinter McLaren die zweitstärkste Kraft war.

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Das Ferrari-Update wirkt offenbar - aber kommt der Fortschritt zu spät? Zoom Download

Ein klares Lebenszeichen nach einer bislang durchwachsenen Saison. Ob dafür das neueste Update am SF-25 verantwortlich ist? Denn Ferrari zog ein technisches Paket, das ursprünglich erst für das Rennen in Silverstone vorgesehen war, vor und brachte bereits in Spielberg einen neuen Unterboden zum Einsatz.

Dieser soll durch veränderte Luftleitelemente effizienter angeströmt werden. Darüber hinaus wurden die Luftführungskanäle unter dem Auto, die Außenkanten des Unterbodens sowie die Form des Diffusors überarbeitet, um "mehr Abtrieb über das gesamte Einsatzfenster des Autos hinweg" zu generieren.

Ein Vorhaben, das auf dem Red Bull Ring offenbar Wirkung zeigte. "Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht", zieht Hamilton nach seinem vierten Platz ein positives Fazit. "Das Upgrade war ziemlich klein, daher wussten wir nicht genau, was wir erwarten konnten."

Leclerc: Ferrari-Update "war definitiv ein Fortschritt"

"Es wurde nicht einmal eine Zeitverbesserung genannt, so gering war der erwartete Effekt. Aber möglicherweise war das tatsächliche Ergebnis durch die Unterbodenveränderung größer als gedacht. Das ist sehr positiv", freut sich der Brite. "Es ist großartig zu sehen, dass das Team das Upgrade gebracht hat."

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Der Ferrari SF-25 hat in Spielberg gut funktioniert Zoom Download

"Wir sind vorangekommen. An diesem Wochenende waren wir das zweitstärkste Team", erinnert Hamilton, der in der Gesamtwertung auf dem sechsten Platz liegt. "Es gibt viele positive Erkenntnisse vom Wochenende und zugleich viele Bereiche, auf die wir unseren Fokus legen müssen."

Trotz eines Problems im Qualifying raste Hamilton auf den vierten Startplatz. "Wir haben ein Problem entdeckt, das mich im Qualifying eine Zehntelsekunde gekostet hat - ein technisches Problem am Auto. Auch das ist ein positiver Befund", sagt er. "Aber wenn ich von Platz zwei gestartet wäre, hätte ich das Rennen vielleicht gewonnen."

"Ich muss die Rennpace finden - das ist entscheidend", weiß Hamilton, während Teamkollege Leclerc die Wirkung der neuen Teile bestätigt: "Das Update war definitiv ein Fortschritt, und ich denke, es hat uns heute auf das Podium gebracht", sagt der Monegasse.

Ferrari schnell - oder Konkurrenz einfach langsam?

Er deutete zudem an, dass Ferrari in naher Zukunft weitere Neuerungen plant, mit dem Ziel, sich näher an McLaren heranzuarbeiten und auch Red Bull und Mercedes an ihren besseren Tagen herauszufordern. Dass Ferrari in Österreich als zweitstärkstes Team auftrat, lag nicht nur an den eigenen Fortschritten, sondern auch an den Problemen der Konkurrenz.


Spielberg: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Das kommende Rennen in Silverstone wird deshalb erst zum wirklichen Gradmesser. Auf dem britischen Traditionskurs werden kühlere Temperaturen erwartet, möglicherweise sogar Regen. Erst dort wird sich zeigen, ob das neue Ferrari-Update auch unter veränderten Bedingungen seine gewünschte Wirkung zeigt.

Die zentrale Frage lautet: Kommen die Fortschritte zu spät? Im Titelrennen spielt Ferrari keine Rolle mehr, dieser Zug ist längst abgefahren. Doch die realistische Chance, Platz zwei in der Konstrukteurswertung zu behaupten, besteht weiterhin - und Ferrari ist gewillt, diese Möglichkeit mit aller Konsequenz zu nutzen.

Entwicklung für 2025 hilft auch in der nächsten Saison

Obwohl viele Teams in dieser Phase der Saison bereits beginnen, ihre Ressourcen in Richtung 2026 zu verschieben, will Ferrari die Entwicklung des SF-25 nicht frühzeitig abbrechen. Und das hat strategische Gründe: Zwar lassen sich die technischen Lösungen nicht eins zu eins auf das nächste Fahrzeug übertragen, aber der Entwicklungsprozess bringt wertvolle Erkenntnisse für das gesamte Team.

Im Zentrum steht dabei die kontinuierliche Verbesserung der Simulations- und Entwicklungstools in der Fabrik. "Was die zukünftige Entwicklung betrifft - selbstverständlich werde ich nicht hier und jetzt verraten, wie wir die kommenden sechs Monate angehen werden", stellt Jerome d'Ambrosio klar.

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Jerome d'Ambrosio hatte in Spielberg die Rolle von Vasseur übernommen Zoom Download

Er hatte am Sonntag die Rolle von Teamchef Frederic Vasseur übernommen, der vorzeitig abreisen musste. "Aber wir befinden uns ganz klar in einer Phase der Saison, in der wir über Ressourcenverteilung nachdenken müssen - und das ist etwas, das uns bereits seit Saisonbeginn beschäftigt."

Ferrari wagt die Balance zwischen 2025 und 2026

"2026 bringt große Veränderungen mit sich, doch auch 2025 wollen wir Fortschritte machen", sagt der Belgier. "Wir wollen uns weiterentwickeln, und es gilt, beide Herausforderungen ausgewogen zu betrachten. Natürlich arbeiten wir im Hintergrund an zahlreichen Aspekten des Fahrzeugs und wollen weiter vorankommen."

"Es ist also eine bedeutende strategische Abwägung zwischen den Herausforderungen dieses und des kommenden Jahres. Doch was wir in der Fabrik tun, ist, stets die Grenzen des Möglichen zu verschieben und das Auto zu verbessern - lassen wir uns überraschen."

Ob Ferrari diese Balance zwischen kurzfristigem Fortschritt und langfristiger Planung tatsächlich meistern kann, wird sich wohl erst in der kommenden Saison zeigen. Derzeit zeigt sich das Team entschlossen, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen. Man will die zweite Hälfte der Saison 2025 nicht verschenken.

Und falls McLaren doch noch ins Straucheln geraten sollte, möchte die Scuderia zur Stelle sein. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass das "Cavallino Rampante" von der plötzlichen Schwäche eines Rivalen profitiert ...

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