Updates Spielberg: Ferrari hat die größten Neuerungen
Die Topteams setzten beim Formel-1-Rennen in Spielberg unterschiedliche Updates ein, aber die meisten neuen Teile bringt Ferrari an die Strecke
(Motorsport-Total.com) - Ferrari, McLaren, Mercedes und Red Bull als die aktuellen Topteams der Formel-1-Saison 2025 haben ihre Fahrzeuge vor dem Österreich-Grand-Prix auf dem Red-Bull-Ring bei Spielberg (hier alle Einheiten im Formel-1-Liveticker verfolgen!) technisch modifiziert.
Das vermutlich größte Update-Paket an diesem Wochenende ist am Ferrari SF-25 von Lewis Hamilton und Charles Leclerc zu sehen. Oder genauer gesagt: nicht zu sehen. Denn es handelt sich um einen komplett neuen Unterboden inklusive verändertem Diffusor.
Dazu schreibt Ferrari im offiziellen Update-Dokument des Automobil-Weltverbands (FIA): "Der neue Unterboden soll durch veränderte Luftleitelemente besser angeströmt werden. Passend dazu haben wir die Luftführungskanäle unter dem Auto, die Außenkanten des Unterbodens sowie die Form des Diffusors modifiziert. Das Ergebnis ist mehr Abtrieb über das gesamte Einsatzfenster des Autos hinweg."
Aber bringt dieses Update Ferrari in Schlagdistanz zur Spitze? Hamilton äußerte sich am Donnerstag noch zurückhaltend und sagte: "Wir wissen wirklich nicht, welchen tatsächlichen Effekt es haben wird, denn es ist nicht unbedingt klar, wie viel Abtrieb wir gewinnen. Wir erwarten keinen riesigen Unterschied, hoffen aber auf einen Schritt in die richtige Richtung."
Kleines Unterboden-Update bei Red Bull
Einen neuen Unterboden gibt es in Spielberg auch bei Red Bull, doch der Entwicklungsschritt fällt am RB21 von Yuki Tsunoda und Max Verstappen deutlich kleiner aus als bei Ferrari. Denn Red Bull hat lediglich die Außenkanten verändert und einen neuen Einschnitt kurz vor den Hinterrädern eingefügt.
Das Team erklärt, es wolle mit den Änderungen den Abtrieb erhöhen, aber den Luftstrom stabil halten.
"Wir sind zuversichtlich, dass uns dieses kleine Update näher an McLaren heranbringt", sagt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko im ORF-Gespräch. "Dass es ziemlich heiß werden soll, spielt uns in die Karten. Und ja, wir setzen wieder auf den Verstappen-Faktor. Natürlich wäre es wunderbar, wenn wir eine halbe Sekunde finden könnten, aber da ist der Wunsch Vater des Gedankens."
Änderungen vorne und hinten bei McLaren
WM-Spitzenreiter McLaren hat sich indes mit der Vorderrad-Aufhängung am MCL39 von Lando Norris und Oscar Piastri beschäftigt und die jeweiligen Verkleidungen optimiert. "Damit glätten wir den Luftstrom in diesem Bereich des Fahrzeugs und erzielen einen aerodynamischen Leistungszugewinn", erklärt das Team.
Passend zu diesen Änderungen sind weitere aerodynamische Oberflächen an der Frontpartie modifiziert worden, doch McLaren geht dazu nicht ins Detail.
Weiter hinten am Auto hat das Team eine "alternative Aufhängungsgeometrie" dabei. Damit einher gehen veränderte Luftleitbleche, damit die erwünschte Bodenfreiheit auch mit dem Update gegeben ist und das Fahrzeug mehr Abtrieb generiert.
Kühlung ist das große Thema bei Mercedes
Mercedes hat sich bei den Aero-Updates auf eine verbesserte Kühlleistung beschränkt und dazu die Bremsschächte an der Vorderachse sowie den Luftauslass an der Motorabdeckung vergrößert. Letzteres soll den Luftstrom durch die Seitenkasten-Kühler verbessern und so die Kühlleistung optimieren, weil für Spielberg rund 30 Grad Celsius angekündigt sind.
Teilweise neuer Unterboden bei Sauber
Von den weiteren Teams haben nur noch Racing Bulls und Sauber Updates angekündigt.
Racing Bulls setzt in Österreich modifizierte Flügel ein: Vorne soll ein veränderter Flap für "mehr Abtrieb bei unterschiedlichen Bedingungen" sorgen. Hinten dient eine streckenspezifische Anpassung am Flügelprofil dazu, den optimalen Kompromiss aus Abtrieb und Effizienz zu finden.
Bei Sauber standen die Unterboden-Außenkanten im Fokus, die den gesamten Unterboden effizienter machen sollen. Das Ziel ist mehr Abtrieb. Außerdem führt Sauber einen neuen Heckflügel für hohen Abtrieb, der ausdrücklich bei mehreren Rennstrecken zum Einsatz kommen wird.
War es das mit der Entwicklung 2025?
Und sonst? Kurz vor der Sommerpause meint Aston-Martin-Einsatzleiter Mike Krack einen Trend erkannt zu haben: Dass die Formel-1-Teams die Entwicklung an den aktuellen Autos allmählich auslaufen lassen.
"Ich denke, es ist bei allen gleich", sagt Krack. "Jeder versucht, das [Thema 2025] so schnell wie möglich abzuschließen, weil 2026 eine enorme Menge Arbeit ansteht. Deshalb werden die Update-Dokumente wohl bald ziemlich langweilig werden."
Seine These lautet also: Im weiteren Saisonverlauf wird es keine nennenswerten Updates mehr geben. Dazu passt, dass neben Aston Martin auch Alpine, Haas und Williams keine technischen Neuerungen für Spielberg angekündigt haben, also vier von zehn Teams.