• 04. Juni 2025 · 12:59 Uhr

Doch kein "Gamechanger": Wie es nach Spanien weitergeht bei Ferrari

Der Spanien-Grand-Prix brachte doch nicht die erhoffte Trendwende für Ferrari: Warum Teamchef Frederic Vasseur trotzdem Fortschritte erkennt

(Motorsport-Total.com) - In den Augen von Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hatten die neuen FIA-Vorgaben für die Formel-1-Frontflügel das Potenzial, das Kräfteverhältnis der Saison 2025 zu verändern. Doch das ist nicht passiert: McLaren dominierte das erste Rennwochenende mit den verschärften Regeln und Ferrari befand sich weiter in einer Verfolgerrolle.

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Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur mit nachdenklicher Miene Zoom Download

Ein "Gamechanger" waren die neuen Maßnahmen also nicht - zumindest nicht für Ferrari: "Die McLaren sind uns immer noch zwei bis drei Zehntelsekunden voraus", sagt Vasseur nach dem Spanien-Grand-Prix.

Trotzdem habe sein Team gewisse Fortschritte gemacht: "Das Tempo im Rennen war deutlich besser als in Miami, wo wir überrundet wurden. Ich möchte aber nicht behaupten, dass das nur am Frontflügel liegt. Daher sollte man keine vorschnellen Schlüsse ziehen."

Alles eine Frage der jeweiligen Rennstrecke?

Vielmehr glaubt Vasseur an natürliche Schwankungen von Rennstrecke zu Rennstrecke und daran, dass es den Teams unterschiedlich gut gelingt, ihre Fahrzeuge an den jeweiligen Kurs anzupassen. "Und da steckt wahrscheinlich mehr Potenzial drin als durch den Frontflügel oder andere Teile", meint Vasseur.

Kein Team könne es sich leisten, dieses Potenzial zu ignorieren, "denn heute kann eine Zehntelsekunde das ganze Feld durcheinanderwirbeln. Das kann einen Unterschied bei der Platzierung machen."

Ferrari hat aufgeholt, aber ...

Aber hat Ferrari hier wirklich auf die Konkurrenz aufgeholt? Vasseur: "Wenn man Monaco und Spanien betrachtet, dann würde ich sagen: ja."

"Aber bei den Reifen muss man demütig bleiben und jedes Wochenende bei null anfangen. Nur weil wir in den jüngsten zwei oder drei Rennen einen Fortschritt im Reifenmanagement gemacht haben, heißt das nicht, dass wir in Kanada in einer guten Ausgangsposition sein werden."

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Ferrari müsse hier weiter optimieren, denn im Kampf mit Mercedes und Red Bull "ist das Reifenmanagement in Qualifying und Rennen entscheidend", sagt Vasseur. "Deshalb muss man das ganze Wochenende danach aufbauen: schon mit der Reifenwahl in den Freien Trainings."

Doch auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal herrschen andere Bedingungen als zuletzt in Barcelona oder in Monaco. "Wir dürfen daher nicht annehmen, dass das, was wir zuletzt gelernt oder verstanden haben, in zwei Wochen noch gültig ist", meint Vasseur.

Auf einmal ist Ferrari wieder WM-Zweiter

Tatsache ist jedoch: Ferrari ist zurück auf dem zweiten Platz in der Konstrukteurswertung hinter McLaren. Das stimmt Vasseur zufrieden: "Ich bin lieber Zweiter als Vierter oder Fünfter. Und wenn man bedenkt, dass wir nach China 50 oder 60 Punkte hinter Mercedes und Red Bull lagen, und jetzt vor ihnen stehen, dann haben wir zuletzt einen ordentlichen Job gemacht."

Doch Ferrari sei nicht in der Formel 1, um Zweiter zu werden. "Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen", betont Vasseur. "Das heißt, wir müssen uns auf McLaren konzentrieren. Ich spreche aber nicht von der Meisterschaft, sondern von der Pace. Und ich denke, was die ersten 40 Runden betrifft, sind wir im Tempo nicht so weit weg. Daran müssen wir weiter arbeiten."

Vasseur deutet an: keine großen Updates bei Ferrari

Ob das weitere technische Updates am Ferrari SF-25 nach sich zieht? Teamchef Vasseur hält sich bedeckt: "Wir arbeiten weiter am Auto. Manchmal ist das sichtbar, manchmal nicht." Nicht immer müsse Ferrari ein Update auch beim Automobil-Weltverband (FIA) melden, sagt Vasseur.

Was er damit meint: Ein Update muss nur dann als "neu" eingereicht werden, wenn Form und Funktion von einer bisherigen Ausbaustufe abweichen. Verändert ein Team beispielsweise nur die Materialien und macht ein Bauteil dadurch leichter, dann handelt es sich nicht um ein Update, das gemeldet werden muss. Dementsprechend tauchen solche Updates nicht in der FIA-Liste auf.

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Womöglich fällt diese Liste in den kommenden Wochen auch dünner aus als in den Vorjahren, denn viele Teams richten ihren Blick bereits auf 2026. "Ich glaube daher nicht, dass man noch Stunde um Stunde im Windkanal verbringt", sagt Vasseur.

"Wir wissen ja: Die Entwicklung des nächstjährigen Autos ist entscheidend. Und ich bin mir nicht sicher, ob wir es bereuen würden, in diesem Jahr noch Veränderungen vorzunehmen."

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