• 29. April 2025 · 14:00 Uhr

Warum der Ferrari-Aufschwung erst in Barcelona kommen soll

Welche Strategie Formel-1-Team Ferrari mit seinen technischen Updates verfolgt und weshalb der Rennstall ab Spanien mit einer Trendwende rechnet

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc glaubt, dass der Ferrari-Aufschwung erst beim Grand Prix von Spanien im Juni 2025 richtig zum Tragen kommen wird - genau dann, wenn der Automobil-Weltverband (FIA) strengere Kontrollen zur Flexibilität der Frontflügel einführt.

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Charles Leclerc im Ferrari SF-25 beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien 2025 Zoom Download

Diese neue technische Direktive soll zwei Rennen nach Imola in Kraft treten, wo Ferrari ein umfangreiches Upgrade-Paket präsentiert: Beim Europa-Auftakt geht es dem Traditionsteam aus Maranello darum, den aerodynamischen Abtrieb des SF-25 zu verbessern.

Dass Ferrari ausgerechnet den Grand Prix in Spanien als einen möglichen Wendepunkt nennt, ist kein Zufall: Leclerc erhofft sich mehr Chancengleichheit durch die strikteren Vorgaben. Die implizite Annahme ist: Einige Konkurrenten - insbesondere McLaren und Mercedes - könnten bislang von flexiblen Aero-Elementen profitiert haben, die nun schärfer überwacht werden.

Wo Ferrari aktuell steht in der Formel 1

Zahlen unterstreichen Ferraris Dringlichkeit: Im Vergleich zum Vorjahresauto hat sich der SF-25 in den ersten fünf Rennen - gemessen an den besten Rundenzeiten - durchschnittlich um 0,857 Sekunden verbessert.

Zwar könnten Faktoren wie neuer Asphalt in China und Japan diesen Wert beeinflusst haben, doch der Vergleich mit anderen Topteams liefert aussagekräftigere Erkenntnisse: So hat McLaren etwa 1,359 Sekunden gefunden - die drittgrößte Verbesserung im Feld -, während Ferrari in dieser Metrik nur auf Rang sechs liegt.

Die Spitzenreiter in Sachen Zeitgewinn sind Alpine und Williams, wobei deren Fortschritte eher darauf zurückzuführen sind, wie weit sie 2024 noch hinterherhinkten, als auf eine technische Revolution.

Hat Ferrari den SF-25 überschätzt?

Es gibt Anzeichen dafür, dass Ferrari die Konkurrenzfähigkeit des SF-25 überschätzt haben könnte. Das vor der Saison kommunizierte Selbstvertrauen von Teamführung und Fahrern ließ viele glauben, Ferrari könne um beide Titel kämpfen. Doch die ersten Rennen offenbarten Schwächen - insbesondere im Qualifying, wo der SF-25 auf eine Runde fast eine halbe Sekunde hinter McLaren liegt.

Dieses Defizit wirkt sich nicht nur auf die Startpositionen aus, sondern zwingt Leclerc und Lewis Hamilton oft dazu, im Rennen im "Dirty-Air" hinter anderen Autos zu fahren, was die Performance weiter einschränkt.

Instabilität am Heck stört vor allem Hamilton

Ein zentrales Problem bleibt das Heck des Rennautos, dem es an vertikaler Abtriebskraft fehlt, was die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten beeinträchtigt.


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Hamilton kämpft sichtbar mit dieser Instabilität, was sich negativ auf sein Bremsverhalten und das Einlenken auswirkt. Leclerc hingegen kann dies durch seinen vorderachsorientierten Fahrstil teilweise kompensieren und oft mehr aus dem Auto herausholen, als es ihm eigentlich erlaubt.

Wie realistisch ist ein Ferrari-Aufschwung?

Ferrari hofft, dass das große Upgrade in Imola - vor einem umfassenderen Paket in Spanien - diese Schwächen adressieren kann. Die Updates fallen in eine dreiwöchige Phase, die auch Monaco umfasst, doch das Technikteam hat eindeutig Barcelona als ersten echten Härtetest für den Fortschritt ausgewählt.

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Dass man sich trotz Imola - Europa-Auftakt und erstes Ferrari-Heimrennen des Jahres - auf Spanien konzentriert, deutet auf zwei Dinge hin: den Umfang der aerodynamischen Upgrades und die potenzielle Wirkung der FIA-Direktive zur Frontflügel-Flexibilität. Ferrari glaubt, dass die Kombination beider Faktoren den Abstand zu McLaren, Red Bull und Mercedes verringern könnte.

Die jüngsten Erfahrungen mit einer ähnlichen Richtlinie zum Heckflügel, die die Kräfteverhältnisse kaum veränderte, dämpfen jedoch die Erwartungen. Dennoch hofft man im Team, dass die Veränderungen in Imola und Barcelona den Beginn einer Aufholjagd markieren.

Ob dies reicht, um dauerhaft um Podestplätze zu kämpfen, hängt dabei ebenso sehr davon ab, was die Konkurrenz verliert, wie davon, was Ferrari selbst gewinnt.

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