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Charles Leclerc: Glaube nicht, dass Ferrari im Winter zu optimistisch war
Charles Leclerc backt für Barcelona kleinere Brötchen und sieht nicht, dass Ferrari im Winter zu optimistisch war - Hype um Lewis Hamilton kam von außen
(Motorsport-Total.com) - Monaco war für Ferrari eine positive Überraschung, doch Charles Leclerc glaubt, dass Barcelona wieder alles in normale Bahnen lenken wird, sodass es für die Scuderia ein schwierigeres Wochenende werden dürfte.
Am vergangenen Wochenende hatte vor allem der Monegasse geglänzt. Er dominierte die Freien Trainings und musste sich im Qualifying - und damit auch im Rennen - nur Lando Norris im McLaren geschlagen geben. Mit dieser Performance hatte der Ferrari-Pilot im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet: "Ich war wirklich überrascht", sagt er.
"In den vergangenen Jahren haben wir immer irgendwie erwartet, in Monaco stark zu sein. Wir haben nicht gesagt, dass wir das Wochenende dominieren werden, aber wir wussten, dass wir stark sein würden. Dieses Jahr habe ich wirklich gedacht, dass wir schwach sein würden", meint Leclerc angesichts der Vorergebnisse in dieser Saison.
"Ich denke, das hat uns ein besseres Verständnis für unser Auto gegeben und vielleicht auch dafür, dass eine Stärke dieses Autos in Monaco eine größere Rolle gespielt hat, als wir dachten." Anders scheint es aber jetzt in Barcelona zu sein, auf das Leclerc pessimistisch blickt.
"Ich würde mich dieses Wochenende gern wieder positiv überraschen lassen. Aber ich denke nicht, dass ich dieses Wochenende irgendetwas herunterspiele - es ist einfach das, was ich wirklich denke", sagt er und meint: "Ich glaube, wir kehren zur Normalität zurück."
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Das heißt für Ferrari, dass sie mit dem Kampf um den Sieg wohl nichts zu tun haben werden. Vor allem im Qualifying hatte das Team 2025 starke Probleme und musste sich im Rennen erst meist mühsam zurückkämpfen.
"Wir erwarten auch sehr warmes Wetter, und wir haben gesehen, dass McLaren bei warmen Temperaturen sehr, sehr, sehr schnell ist. Also deutet alles auf ein normaleres Wochenende für uns hin", so Leclerc.
Frontflügel-Regel ändert für Ferrari wenig
Eine Hilfe könnte das neue Frontflügel-Reglement sein, das ab Barcelona zum Tragen kommt. Die strengeren Vorschriften zum Thema Verbiegen könnten laut Teamchef Frederic Vasseur ein "Gamechanger" sein, doch Leclerc tritt ein wenig auf die Euphoriebremse.
Denn er verweist dabei auf das Wort "könnten", das eine zentrale Bedeutung dabei spielt. Denn sicher ist nichts. "Es könnte sich auch überhaupt nichts ändern. Ich denke nicht, dass sonst jemand weiß, was passieren wird", meint er.
Ferrari wisse nur, wie stark man selbst durch die neue Regel beeinflusst wird, "und das ist nicht viel", sagt er. "Aber wir wissen nicht, wie stark es die anderen beeinflussen wird. Da haben wir keine Ahnung, also müssen wir abwarten. Ich weiß wirklich nicht, wie stark sich die Hackordnung dadurch verändern wird."
Will Ferrari noch in die WM eingreifen, dann muss eigentlich eine große Veränderung her, denn der Saisonstart lief für die Roten aus Maranello überhaupt nicht nach Plan. 82 Punkte fehlen Leclerc in der Fahrerwertung auf Spitzenreiter Oscar Piastri, in der Konstrukteurswertung muss Ferrari schon 177 Punkte auf McLaren aufholen.
Ferrari im Winter zu selbstsicher? Nein!
Dabei herrschte im Winter nach der knappen WM-Niederlage 2024 noch Optimismus. Doch war Ferrari vielleicht zu selbstsicher?
"Ich denke nicht, dass wir zu selbstsicher waren, nein", winkt er ab. "Ich glaube, es gab viel Hype rund um das Team zu Saisonbeginn, aber das war nichts, was wir wirklich kontrollieren konnten - hauptsächlich, weil Lewis zum Team kommt, und das war eine große Sache im F1-Paddock."
"Es wurde daher viel über Ferrari gesprochen, und es gab vielleicht auch viele Hoffnungen, dass wir auf einem Niveau sein würden, auf dem wir derzeit nicht sind", so der Monegasse.
"Natürlich hatten auch wir im Team die Hoffnung, dass wir gute Arbeit geleistet hatten und um die Meisterschaft kämpfen können oder zumindest da anfangen, wo wir letzte Saison aufgehört haben - aber das ist nicht passiert."
"Ich denke aber nicht, dass wir zu optimistisch waren. Wir haben uns einfach auf uns selbst konzentriert - und die Tatsache ist: Wir waren in diesem ersten Teil der Saison einfach nicht gut genug."