GP Japan
Suzuka in der Analyse: Was ist da schiefgelaufen in Japan?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Komplette Verwirrung um Punktevergabe +++ Max Verstappen ist Weltmeister +++ Wieder Kran-Zwischenfall in Suzuka +++
Schumacher: Strategie ging nicht auf
Natürlich wird der zweite WM-Titel von Max Verstappen heute unser großes Thema bleiben. Ein paar andere Dinge wollen wir aber auch noch aufarbeiten - zum Beispiel die Strategie von Mick Schumacher, die heute nicht aufging.
"Natürlich nicht grandios", sagt er selbst bei 'Sky' und erklärt: "Ich glaube, Punkte wären auf jeden Fall möglich gewesen, natürlich, nach einer starken ersten Runde. Dann [war] leider die Situation nicht so, wie wir sie uns vorgestellt hatten."
Zur Erinnerung: Haas ließ Schumacher lange auf den Regenreifen und spekulierte auf ein Safety-Car oder eine rote Flagge. Beides kam allerdings nicht. Teamkollege Magnussen punktete mit einer konventionelleren Strategie als 14. aber auch nicht.
Erfolgreiche Titelverteidigung
Max Verstappen hat seinen WM-Titel aus dem Jahr 2021 damit also erfolgreich verteidigt. Unsere Fotostrecke zeigt, dass das vor ihm in der Geschichte der Formel 1 gar nicht so viele andere Fahrer geschafft haben!
Fotostrecke: Formel-1-Champions, die ihren WM-Titel erfolgreich verteidigen konnten
Max Verstappen ist 2023 bereits zum dritten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister geworden. Tatsächlich haben es in der Geschichte der Königsklasse vor ihm lediglich zehn Fahrer geschafft, ihren WM-Titel mindestens einmal erfolgreich zu verteidigen. Wir liefern einen Überblick! Fotostrecke
Meistermacher Perez
Bereits im vergangenen Jahr verhalf Perez Verstappen in Abu Dhabi zum WM-Titel. Das tat er auch heute mit P2 wieder! "Checo hat eine tolle Saison, es ist einfach gutes Teamwork", bedankt sich Verstappen bei 'Sky'.
"Super", lobt auch Helmut Marko den Mexikaner und erklärt. "[Er] war im Qualifying nicht ganz dabei, [...] aber im Rennen war er wieder voll da und hat seine Reifen eingeteilt." Leclerc dagegen seien die Pneus wieder eingegangen.
Perez habe dann "sukzessive aufgeholt" und "sehr gute Attacken geritten", so Marko - und Leclerc damit am Ende in den [WM-]entscheidenden Fehler getrieben.
Apropos WM-Party ...
Die muss laut Helmut Marko erst einmal ausfallen! "Wir müssen [zum Flughafen], wir haben in Europa Verpflichtungen, und wir haben ehrlich nicht damit gerechnet, dass es [in Suzuka] passiert", erklärt Marko bei 'Sky'.
Ganz abgesagt wird die Party aber natürlich nicht. "Das müssen wir schon irgendwann nachholen", grinst er. Und Verstappen selbst antwortet auf die Frage, wie er feiern werde: "Ich gehe nach Hause!"
Da wurden WM-Titel in Suzuka in der Vergangenheit schon ganz anders gefeiert ...
Fotostrecke: Alle WM-Entscheidungen in Suzuka
1987: Nigel Mansell kommt mit zwölf Punkten Rückstand auf Nelson Piquet zum vorletzten Saisonrennen, dem ersten Grand Prix überhaupt auf der japanischen Strecke. Doch Mansell fliegt im Training in den S-Kurven ab, zieht sich Rückenprellungen zu und muss am Sonntag tatenlos dabei zusehen, wie sein gehasster Williams-Teamkollege trotz eines Honda-Motorschadens kampflos Weltmeister wird. Fotostrecke
Kein Protest
Wichtig in diesem Zusammenhang übrigens: Einen Protest gegen die Leclerc-Strafe gibt es nicht. Anders als im vergangenen Jahr, als Mercedes nach dem Abu-Dhabi-Rennen ja gleich doppelt protestiert hatte.
Dieses Mal muss Verstappen also nicht noch mehrere Stunden abwarten, die WM-Party kann ganz offiziell beginnen!
Fotostrecke: Formel-1-Weltmeister nach einer Nullnummer beim Auftakt
Max Verstappen (2022): Der Niederländer startet als amtierender Champion in die Saison - und scheidet in zwei der ersten drei Rennen aus. Auch gleich beim Auftakt in Bahrain sieht er die Zielflagge nicht. Am Ende des Jahres stellt er mit 15 Saisonsiegen dennoch einen neuen Rekord auf und wird so natürlich auch zum zweiten Mal Weltmeister. Fotostrecke
Binotto sauer auf die FIA
Der Ferrari-Teamchef gratuliert Verstappen zum Titelgewinn - hat allerdings mit der FIA ein Hühnchen zu rupfen. "Es ist lächerlich und inakzeptabel", wettert er bei 'Sky' gegen die Leclerc-Strafe, die heute bereits nach wenigen Minuten kam.
In Singapur habe die Strafe gegen Perez ewig gedauert - und zudem auch keinen Sinn ergeben. "Charles hatte keinen Vorteil dadurch, dass er die Schikane abgekürzt hat", stellt Binotto im Hinblick auf heute klar.
Deswegen sei Ferrari nicht von einer Strafe ausgegangen. "Stattdessen haben sie ein paar Sekunden später ohne Anhörung des Fahrers entschieden, ihm eine Fünf-Sekunden-Strafe zu geben", ärgert er sich.
Dicke Luft ...
Marko: "Highlight war das Überholmanöver"
Natürlich wollen wir bei aller Kontroverse auch die sportliche Leistung des Niederländers nicht vergessen! Die war heute nämlich wieder einmal sensationell. Im Ziel hatte er 27 Sekunden Vorsprung auf den Rest der Welt - nach gerade einmal 28 Runden!
"Das Highlight war das Überholmanöver von Max in der ersten Runde. Sowas Außerirdisches habe ich noch überhaupt nicht gesehen", jubelt Helmut Marko bei 'Sky' über das Manöver beim Start gegen Leclerc.
Und auch insgesamt sei Verstappen in diesem Jahr eine Klasse für sich gewesen. "Das hat er jedes Rennen bewiesen", lobt Marko und hebt vor allem hervor, "mit welcher Souveränität er diese Leistung abruft."
"Hut ab", so der Österreicher.
Selbst Red Bull wusste es nicht!
Helmut Marko hat eben bei 'Sky' verraten: "Unsere Strategen haben gesagt, dass uns ein Punkt fehlt!" Nicht nur Verstappen hatte also keine Ahnung, auch sein Team ging nicht davon aus, dass der Niederländer Weltmeister ist!
Deswegen gab es nach dem Rennen zunächst auch keine großen Feierlichkeiten. Die werden nun aber natürlich nachgeholt!