GP Japan

Suzuka in der Analyse: Was ist da schiefgelaufen in Japan?

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Komplette Verwirrung um Punktevergabe +++ Max Verstappen ist Weltmeister +++ Wieder Kran-Zwischenfall in Suzuka +++

12:56 Uhr

Hamilton: Einfach zu wenig Topspeed

P5 und P8 am Ende für die Mercedes-Piloten - kein Traumergebnis. Hamilton erklärt, er habe "alles versucht, was ich gegen Esteban tun konnte, aber wie wir gestern gesehen haben, waren wir auf den Geraden einfach zu langsam."

"Sobald ich aus dem Windschatten herauszog, konnte er sich von mir absetzen, und ich kam einfach nicht an ihm vorbei, obwohl wir einen großen Pace-Vorteil hatten. Ich habe jede Linie ausprobiert und war so nah dran", berichtet Hamilton.

"Aber er ist sehr gut gefahren und hat keine Fehler gemacht, also war das das Maximum, was wir heute erreichen konnten", erklärt er und Teamkollege Russell ergänzt, "dass wir ein stärkeres Auto hatten, als es das Ergebnis widerspiegelt."

"Ich glaube, dass mich das Anstellen in der Boxengasse beim Doppelstopp Positionen gekostet hat", so Russell, der vermutet, er hätte sonst Sechster werden können. In der WM liegt Mercedes im Kampf um P2 jetzt 77 Zähler hinter Ferrari.


12:48 Uhr

Offizieller Fahrer des Tages ...

... wurde heute übrigens Sebastian Vettel! Und auch bei uns habt ihr natürlich wieder die Möglichkeit, die 20 Piloten für ihre Leistung zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Japan?

Hier geht es zur Abstimmung!


12:43 Uhr

Russell verteidigt Gasly

Das darf man übrigens nicht in einen Topf werfen: Das eine ist der Kran auf der Strecke, das andere das zu schnelle Fahren von Gasly. Das sind zwei unterschiedliche Zwischenfälle. Und für den zweiten hat George Russell Verständnis.

"Es gibt keine Regel, die [genau] besagt, wie schnell man [hinter dem Safety-Car] fahren muss", erklärt er und ergänzt, man müsse nur innerhalb des Deltas bleiben. Das ist aber ein Problem, dann man kann sich bewusst unter dieses fallen lassen.

"Wenn man innerhalb seines Deltas zehn Sekunden zu langsam ist, dann hat man das Recht, wieder Gas zu geben und es auf null zu bringen. Und das machen Fahrer", so Russell, weil man auf diese Art die Reifen aufwärme.

Auch die 251 km/h von Gasly findet er nicht so tragisch. "Ich glaube, die Leute vergessen, dass diese Formel-1-Autos 330 km/h drauf haben", erinnert er. Bei 250 sei man also bereits deutlich vom Gas gegangen.


12:35 Uhr

Vettel: So etwas darf nicht passieren

Und dann ist da natürlich noch die Kran-Situation, zu der sich heute auch fast alle Fahrer geäußert haben. Sebastian Vettel hat bei 'Sky' zum Beispiel klare Worte gefunden und erklärt: "Ich weiß nicht, ob man dazu noch viel sagen kann."

"Wir haben vor acht Jahren hier einen ganz tragischen Unfall gehabt und Jules hat sein Leben verloren und ich weiß nicht, wie sowas passieren kann", ärgert sich Vettel - zumal man das Thema erst kürzlich noch einmal angesprochen habe.

"Wir haben in der Fahrerbesprechung nochmal darauf hingewiesen nach Singapur, dass das nicht geht, dass ein Service-Fahrzeug auf die Strecke geht, wenn wir noch auf der Strecke sind", berichtet er.

"Klar war das Rennen in dem Sinne neutralisiert, als [das] Safety-Car oder dann [die] rote Flagge [kam]. Aber ja, trotzdem, unter den Bedingungen, darf kein Service-Fahrzeug raus, wenn wir auf der Strecke sind", stellt er unmissverständlich klar.

"Wir müssen ganz von Anfang den Fall aufrollen und verstehen, was genau da schiefgelaufen ist, dass es dazu nie wieder kommen kann. Es kann nicht sein, wir hatten heute einfach nur Glück", so Vettel.


12:28 Uhr

Perez vs. Leclerc

So, das war jetzt sehr viel trockener Lesestoff. Daher halte ich jetzt einfach mal die Klappe und lasse euch in Ruhe noch einmal das Duell zwischen Perez und Leclerc um P2 schauen!


12:20 Uhr

Wurde zu früh abgewunken?

Und noch eine Kontroverse, die sich gerade in den sozial Medien auftut: Wurde das Rennen womöglich zu früh abgewunken? Denn zu Beginn von Verstappens letzter Runde waren noch ein paar Sekunden auf der Uhr.

Und in Singapur war es ja so, dass nach dem Ablauf der Zeit noch eine zusätzliche Runde gefahren wurde. Hat die FIA heute also einen Fehler gemacht? Nein, denn es handelt sich wieder um zwei unterschiedliche Fälle!

In Singapur hat die Zwei-Stunden-Grenze gegriffen. Dazu heißt es wörtlich in Artikel 5.4 im Sportlichen Reglement:

"Should two hours elapse before the scheduled race distance is completed, the leader will be shown the end-of-session signal when he crosses the control line (the Line) at the end of the lap following the lap during which the two (2) hour period ended."

Heißt: Nach dem Ablauf der Uhr gibt es noch eine zusätzliche Runde. Heute hat aber die Drei-Stunden-Regel gegriffen, in der auch alle Unterbrechungen einer roten Flagge mit eingerechnet werden.

Und da gibt es die Regel, dass noch eine zusätzliche Runde gefahren werden muss, einfach nicht. Hier heißt es nur:

"Should the race be suspended (see Article 57) the length of the suspension will be added to this period up to a maximum total race time of three (3) hours."

Weil aber nicht zwei Stunden gefahren wurden, greift die obere Regel nicht. Wird heute nicht leichter, den Überblick zu behalten ...


12:05 Uhr

Vettel: Gelungener Abschied aus Japan

Kommen wir noch eben zum anderen Deutschen, der mit P6 heute sein bestes Saisonergebnis eingestellt hat - obwohl er nach der ersten Kurve noch Letzter war! Bei ihm ging die Strategie nämlich - anders als bei Schumacher - komplett auf.

"Ein bisschen Achterbahn", beschreibt er sein Rennen daher bei 'Sky'. Den Vorfall am Anfang schildert er so: "[Ich habe] ein bisschen Aquaplaning bekommen am Rand der Strecke und das Auto ein bisschen verloren, den Fernando noch touchiert."

Dann hab er "das Auto komplett verloren, war dann schon im Kiesbett und dann auf dem letzten Platz." Sein Rennen wurde dann dadurch noch gerettet, dass er direkt nach dem Neustart auf Intermediates wechselte.

"Es kam genauso, wie wir es uns gedacht hatten", zeigt er sich zufrieden und erklärt, er habe "sehr viel Boden gutmachen können", während gleichzeitig "die anderen im Spray" Zeit verloren hätten und er "mit den Inters dann richtig Gas geben" konnte.

Unterm Strich also ein gelungener Abschied von seiner Lieblingsstrecke!


11:55 Uhr

Strafe für Gasly

Eine Strafe gibt es derweil für Pierre Gasly. Er bekommt 20 Strafsekunden und zwei Strafpunkte, weil er während der Rotphase zu schnell unterwegs war. Er sei mehrfach über 200 km/h und in der Spitze sogar 251 km/h gefahren.

Eine noch härtere Strafe gab es dafür deshalb nicht, weil Gasly zum einen zumindest verlangsamt habe, und weil er zum anderen kurz zuvor am Kran vorbeigefahren sei und deshalb etwas unter Schock gestanden habe.

Gasly selbst habe auch zugegeben, dass er zu schnell gewesen sei. Im Klassement fällt er daher von P17 und P18 hinter Schumacher zurück. Hier die Begründung im Wortlaut:

"After passing the scene of the incident, car 10 continued under the red flag situation, at speeds which exceeded 200 km/h on multiple occasions, and which reached 251 km/h at one point."

"The driver conceded that he now understood that there could have been marshals or obstacles on the track, and admitted that he was too fast."

"However, in mitigation of penalty, we take into account that although the speed could not by any measure be regarded as 'slow' as required in the regulations, it was slower that the maximum speed that could be achieved under these conditions."

"We also take into account the shock the driver experienced on seeing a truck on the racing line in the corner of the incident."

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