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GP Japan
Suzuka in der Analyse: Was ist da schiefgelaufen in Japan?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Komplette Verwirrung um Punktevergabe +++ Max Verstappen ist Weltmeister +++ Wieder Kran-Zwischenfall in Suzuka +++
Alonso: Strategie gleich doppelt verhauen
Wo wir eben schon bei Alpine waren: Während Esteban Ocon mit P4 das beste Ergebnis des Jahres einfuhr, ist Fernando Alonso mit P7 gar nicht zufrieden. "Unsere Strategie hat heute nicht funktioniert", ärgert er sich.
"Wir haben wiederholt die falschen Entscheidungen getroffen. Zuerst wechselten wir als Letzte auf die Intermediates und verloren Plätze", berichtet er. Und auch bei seinem zweiten Stopp sei man wieder zu spät dran gewesen.
"Wir hätten zehn oder elf oder zwölf Runden vor Ende stoppen sollen", sagt er und erklärt: "Ich bat in beiden Fällen darum, früher zu stoppen. Aber vielleicht hat mein Mikrofon heute nicht funktioniert ..."
Letztendlich habe man dadurch "eine Chance" auf ein besseres Resultat verpasst.
Livestream
Ich muss zugeben: Ich kann mich spontan an kein Rennen erinnern, das mehr Fragen als dieses heute aufgeworfen hat! Trotzdem - oder gerade deshalb - werden Kevin Scheuren und Stefan Ehlen das jetzt alles in unserem Livestream noch einmal aufarbeiten!
Folgende Themen sind geplant:
- Rennende: Verstappen weiß von nichts!
- Warum es volle Punkte gab
- WM-Entscheidung: Warum Leclerc bestraft wurde
- Was macht das Bergungsauto auf der Strecke?
- Weshalb Gasly bestraft wurde
- Haas-Strategie: Was hatte man mit Schumacher vor?
- Vettel: Früher Reifenwechsel zahlt sich aus
- Ocon: Starker Vierter vor Hamilton
- Latifi: Freitag noch Lachnummer, Sonntag Neunter
- Hat die Formel 1 ein Regenproblem?
Teams von Rennende überrascht
Wir haben ja eben schon erklärt, warum es nach dem Ablauf der Uhr am Ende keine zusätzliche Runde mehr gab. Die Teams wussten das zu diesem Zeitpunkt allerdings auch nicht! So war sich Red Bull nicht sicher, ob Verstappen wirklich schon gewonnen hat.
Und auch bei Alpine herrschte Unsicherheit. Alan Permane erklärt, dass er mit anderen Teams gesprochen habe, und man sei sich einig gewesen, dass das Rennen eigentlich eine Runde zu früh beendet worden sei.
"Aber vielleicht hat die FIA eine andere Meinung", grübelt er. Man sollte vielleicht wirklich einmal darüber nachdenken, ob das Reglement sinnvoll geschrieben ist, wenn nicht einmal mehr die Teams durchblicken ...
Die chaotische Startphase ...
... gibt es hier noch einmal im Video. In diesem Zusammenhang hat Lando Norris übrigens auch klare Worte für die Kritiker, die der Formel 1 vorwerfen, heute nicht mehr bei wirklich nassen Bedingungen zu fahren.
"Vielleicht sagen einige, dass es im TV nicht so schlimm aussieht. Aber wer das sagt, der sollte einfach die Klappe halten", findet Norris und stellt klar, dass man als Fahrer bei solchen Bedingungen ein "irrsinniges" Risiko eingehe.
"Man kann fünf oder zehn Meter vor sich nichts sehen", berichtet er. Man wisse also zum Beispiel auch nicht, ob irgendwo auf der Strecke ein Auto angehalten habe. Grundsätzlich möge er solche Bedingungen eigentlich.
Aber die aktuellen Formel-1-Autos wirbeln einfach zu viel Wasser auf. Die rote Flagge sei daher die richtige Entscheidung gewesen.
Zuspruch auch von Alonso
"Ich unterstütze Pierre total", sagt nach George Russell jetzt auch Fernando Alonso. Der Spanier erinnert: "Wir sitzen im Auto. Wir wissen, welche Geschwindigkeit wir fahren. Wir wissen, wann wir die Kontrolle haben."
"Wir rechnen aber nicht damit, einen Traktor auf der Strecke zu sehen", stellt er klar und betont, es gebe daher keinen Grund, Gasly einen Vorwurf zu machen. Das sehen sicher auch die anderen Fahrerkollegen ganz ähnlich.
FIA kündigt Untersuchung an
Und wir bleiben noch einmal beim Thema, denn die FIA hat inzwischen angekündigt, die Szene noch einmal untersuchen zu wollen. In einem Statement betont man, dass es zwar eine "normale Praktik" sei, Autos unter dem Safety-Car zu bergen.
"Wegen besonderen Umstände" und nach dem Feedback der Fahrer, so die FIA, werde man den heutigen Vorgang aber noch einmal überprüfen. Gleichzeitig stellt man klar, dass das auch nicht ungewöhnlich sei.
Man analysiere solche Situationen regelmäßig, "um kontinuierliche Verbesserungen der Prozesse und Prozeduren sicherzustellen", heißt es in dem Statement.
Gasly: Harte Kritik an der Rennleitung
Und noch einmal die Kran-Situation, bei der wir natürlich auch noch hören wollen, was dem direkt Beteiligten dabei durch den Kopf gegangen ist. Ein emotionaler Pierre Gasly erinnert: "Bei ähnlichen Bedingungen haben wir Jules vor acht Jahren verloren."
"Ich verstehe nicht, wie wir acht Jahre später bei ähnlichen Bedingungen noch immer einen Kran sehen können - nicht einmal im Kies sondern auf der Rennlinie", so Gasly, der das als "nicht respektvoll gegenüber Jules" bezeichnet.
Gasly gibt zu: "Ich bin 200 km/h gefahren, aber das spielt keine Rolle. Selbst bei 100 km/h [...] wäre ich jetzt tot, wenn ich ihn erwischt hätte." Er sei daher "extrem dankbar", dass er noch lebe. Er hoffe, dass sich so ein Vorfall nie mehr wiederhole.
Besonders ärgert er sich darüber, dass das Rennen kurz darauf sowieso abgebrochen wurde. "Eine Minute später standen wir alle in der Box. Ich denke nicht, dass es akzeptabel ist, mein Leben für eine Minute zu riskieren", so Gasly.
Horner: Regeln sind "ein Fehler"
Nicht nur wir sind der Meinung, dass die aktuelle Punkteregelung überhaupt keinen Sinn ergibt. "Ich denke, das ist ein Fehler", sagt auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner und vermutet, dieser sei passiert, als man die Regeln nach Spa im vergangenen Jahr neu verfasst hat.
"Wir waren uns ziemlich sicher, dass nur volle Punkte vergeben werden, wenn 75 Prozent des Rennens absolviert sind", erklärt er. So würde es auch Sinn ergeben, und davon ging eigentlich auch jeder aus. "Deshalb dachten wir, dass uns ein Punkt [zum Titel] fehlt", so Horner.
Er sei sich auf jeden Fall "sicher", dass man die Regeln in Zukunft noch einmal überarbeiten und diesen "Fehler" entfernen werde. Aber heute nimmt man ihn vermutlich gerne mit!