GP Frankreich
Frankreich-Freitag in der Analyse: Red Bull kann Ferrari-Tempo nicht mitgehen
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Ferrari hängt Red Bull in FT2 ab +++ Hamilton: Bei Mercedes fehlt es "einfach überall" +++ AlphaTauri: Das Update funktioniert +++
Russell: Mercedes nur mit "Außenseiter-Chance"
Wir bleiben eben bei Mercedes. "Definitiv heiß", schmunzelt Russell auf Nachfrage, wie sein Tag gewesen sei, und erklärt: "Ich schätze, unsere Geschwindigkeit mit viel Sprit an Bord war etwas besser als unser Speed über eine schnelle Runde."
"Wir müssen also sicherstellen, dass wir das Qualifying auf den Punkt bringen, damit keine Mittelfeld-Autos zwischen uns und den Top 4 landen. Dann schauen wir mal für Sonntag", so Russell, der aber nicht übermäßig zuversichtlich ist.
"Ich denke, Ferrari ist wahrscheinlich stärker als wir, Max [Verstappen] sieht ebenfalls sehr schnell aus, wie immer", grübelt er und erklärt im Hinblick auf eine mögliche Siegchance: "Wahrscheinlich trifft es 'Außenseiter-Chance' ganz gut."
"Wir sind wahrscheinlich etwas weiter weg von der Pace, als wir es gehofft hatten. Das bedeutet Arbeit über Nacht an der Strecke und zuhause im Werk. Aber sag niemals nie", so Russell.
Norris: Update ein kleiner Schritt nach vorne
Bei McLaren lief es mit P6 und P9 heute nicht so verkehrt. Vor allem Norris überzeugte, doch der Brite verrät, dass das Update gar nicht so viel gebracht habe. "Wir hatten auch nicht viel davon erwartet", stellt er klar.
"Wir hatten einen kleinen Schritt erwartet", betont er und erklärt, dass es noch "zu früh" für ein Fazit sei. Denn Norris hatte die neuen Teile lediglich in FT2 am Auto. Einige Dinge fühlten sich aber zumindest "etwas besser" an.
"Andere Dinge müssen wir noch optimieren", so Norris, der unter anderem noch verstehen müsse, "wie ich das Auto fahren muss." Es fühle sich in dieser Hinsicht nämlich "etwas anders" als zuvor an.
Auch Teamkollege Ricciardo erklärt, dass er heute "einige Unterschiede" gespürt habe. Wo McLaren in Sachen Pace steht, könne er aber nicht sagen. "Ich habe mir das nicht so genau angeschaut", erklärt er.
Der Blick auf die reine Zeitenliste sieht aus McLaren-Sicht aber recht ermutigend aus.
Hat de Vries noch eine Formel-1-Chance?
Zweimal durfte er in diesem Jahr bereits an einem Freitag testen. Doch hat der amtierende Formel-E-Champion auch Chancen auf ein Stammcockpit? "Auf diese Frage habe ich keine Antwort", zuckt der inzwischen 27-Jährige die Schultern.
Er selbst könne lediglich Leistung auf der Rennstrecke bringen, alles andere stehe nicht in seiner Macht. "Natürlich haben wir eine Situation wie bei Brendon [Hartley] gesehen, der nach einer Weile im Langstreckensport in die Formel 1 zurückgekommen ist."
"Man kann also nie wissen, was in der Zukunft passiert. Aber man muss auch realistisch und ehrlich sein", so de Vries. Klingt nicht danach, dass er sich besonders große Chancen ausrechnet.
Zhou: Alfa Romeo braucht Updates
Weil alle anderen Mittelfeldteams zuletzt (teils große) Updates gebracht haben, erklärt der Chinese, dass auch Alfa Romeo an dieser Front "definitiv" nachlegen müsse. In den ersten Rennen habe man nämlich noch "einen großen Vorteil" gehabt.
"Und ich denke, dass wir jetzt etwas hinter McLaren und Alpine sind", gesteht er und erklärt: "Sie hatten in den vergangenen Rennen mehr [Updates] und wir haben jetzt im Prinzip seit vielen Rennen das gleiche Auto."
Daher warte er jetzt auf das nächste Update. Den heutigen Tag beendet er übrigens nur auf P17, doch er erklärt angriffslustig: "Punkte sind immer ein realistisches Ziel." Mal sehen.
Magnussen: Q3 sollte drin sein
Wir bleiben im Mittelfeld. Magnussen landete heute auf P8 und erklärt, er sehe "keinen Grund", warum Q3 morgen nicht drin sein sollte. "In FT1 schienen wir kleine Probleme zu haben", blickt er auf seinen Tag zurück.
"In FT2 sah es besser aus", sagt er und erklärt, dass man da "etwas Pace" gefunden habe. Da habe es auf einer schnellen Runde bereits "viel besser" ausgesehen. Nur bei den Longruns habe man noch "etwas Arbeit" vor sich.
Den Abflug vom Teamkollegen in FT2 gibt es hier übrigens noch einmal im Video. So wird es mit Q3 morgen natürlich eher schwierig ...
Aston Martin: Update nicht so gut wie erhofft
Und noch einmal das Mittelfeld: Aston-Martin-Teamchef Mike Krack erklärt bei 'Sky' im Hinblick auf das große Update aus Barcelona: "Wir hatten ein paar gute Rennen von Monaco bis Kanada. Silverstone war dann schon ein Rückschlag."
"Das Paket hat zwar etwas gebracht, aber nicht in dem Ausmaß, das wir uns erhofft hatten", gesteht er und erklärt: "Wir haben uns das im Detail angeschaut. Es geht auch nicht immer so schnell, das alles so direkt zu verstehen."
"Wir versuchen jetzt, mit kleinen Abhilfemaßnahmen dieses Paket so zum Funktionieren zu bekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das sind Rückschläge, die muss man halt wegstecken und analysieren", so Krack.
"Das Fahrzeug ist eigentlich ganz gut in den langsamen Ecken", berichtet er und erklärt: "Wo wir Defizite haben, ist auf den Hochgeschwindigkeitspassagen - Silverstone ganz extrem, Österreich aber auch. Da sind wir am Arbeiten."
Mal abwarten, was das für dieses Wochenende bedeutet.
Sainz: "Updates scheinen zu funktionieren"
Vom Mittelfeld zurück zum schnellsten Mann des Tages: "Es war ein positiver Tag", sagt der Spanier nach seiner Tagesbestzeit wenig überraschend und erklärt: "Die Updates scheinen gut zu funktionieren, und das Auto fühlte sich gut an."
Vor allem auf einer schnellen Runde sei der Ferrari gut gegangen. "Die Longruns waren wegen des Grainings etwas herausfordernder", berichtet er. Blöd für ihn, denn seine gute Pace auf einer Runde ist an diesem Wochenende wertlos.
Noch einmal zur Erinnerung: Er muss am Sonntag mindestens zehn Startplätze zurück, wir rechnen sogar mit einem Start von ganz hinten.
Latifi: Irgendetwas stimmte nicht
Und vom schnellsten zum langsamsten Mann. Latifi belegte in FT2 den 20. und letzten Platz und berichtet: "Insgesamt war es direkt ab FT1 ein schwieriger Tag. Ich hatte einfach nicht das beste Gefühl im Auto."
Man müsse jetzt schauen, "ob etwas nicht ganz richtig war." Immerhin: Mit dem Update, dass er an diesem Wochenende zum ersten Mal am Auto hat, hatte es seiner Meinung nach nichts zu tun.
Teamkollege Albon landete übrigens auf P16 und spricht von einem "guten Tag" und erklärt: "Das Auto fühlte sich auf dieser Strecke wirklich gut an." Er gehe daher mit einem "positiven" Gefühl in den Samstag.
Zwei verschiedene Welten heute also bei Williams.