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Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Horner verrät: Es gab "Sondierungsgespräche" mit Ferrari
Was heute im Formel-1-Liveticker los war: +++ Motorenfrage bei Red Bull: Ferrari hat "am ehesten" Bereitschaft signalisiert +++ PK-Termine beim Österreich-GP +++
Horner: Ferrari war dazu bereit, Motoren zu liefern
Wir hatten das Thema Red Bull und Motoren schon vorhin einmal, dazu passend hat heute Christian Horner im Formel-1-Podcast 'Beyond the Grid' ausgeplaudert, mit welchen Motorenherstellern er nach der Bekanntgabe von Honda Gespräche über eine potenzielle Partnerschaft geführt hat. Am 2. Oktober des Vorjahres hat der japanische Hersteller den Ausstieg aus der Formel 1 mit Ende 2021 bestätigt.
In den Wochen danach haben Horner und Helmut Marko versucht, eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu finden. Unter anderem hat Red Bull bei allen aktuellen Herstellern angefragt: "Das Naheliegendste war, eine Diskussion mit den bestehenden Zulieferern zu führen."
Mit Mercedes habe er nur ein "sehr kurzes Gespräch" geführt, so Horner. Denn Toto Wolff sei nicht besonders "scharf darauf" gewesen, den größten Rivalen mit Motoren auszustatten. Auch Renault war nicht interessiert. "Am ehesten war Ferrari bereit. Und wir hatten einige Sondierungsgespräche", bestätigt Horner.
Doch am Ende habe Red Bull das Schicksal selbst in die Hand genommen und sich dazu entschieden, das geistige Eigentum von Honda ab 2022 zu übernehmen und in einer neu gebauten Fabrik in Milton Keynes weiterzubetreiben, unter dem Namen "Red Bull Powertrains".
Igora Drive wird für Formel-1-Premiere umgebaut
Gestern haben wir im Liveticker bereits die Übersiedelung des Grand Prix von Russland von Sotschi nach St. Petersburg besprochen. Ab 2023 soll der Rennzirkus auf dem Igora Drive ein neues Zuhause erhalten. Der Promoter des Rennens hat in einem Interview mit meinem Kollegen Oleg Karpow erklärt, dass die Rennstrecke dafür auf 5 Kilometer ausgebaut wird (aktuell rund 4 Kilometer lang).
Der Igora Drive wurde erst 2019 eröffnet, nun wird die Strecke ausgebaut, unter anderem mit längeren Geraden und einer schnellen Schlusspassage. "Ein bisschen mehr Höhenunterschied wird hinzugefügt, einige Kurven werden überhöht, so dass es aus sportlicher Sicht ein spannender Anblick sein wird", erklärt Alexej Titow, Geschäftsführer von Promoter Rosgonki.
- Zu den Details: Neuer Russland-Kurs wird länger
#CalltheDoctor: Skistar interviewt Helmut Marko
Marcel Hirscher hat seine erfolgreiche Karriere im Skisport beendet und kann daher nun jeden Sonntag Formel 1 schauen. Der Österreicher hat vor dem zweiten Heimrennen in Spielberg Helmut Marko angerufen und nachgefragt, wie es nun wirklich um das Topteam steht.
Unter anderem merkt Hirscher an, dass Red Bull noch nie in dieser Saison so souverän ausgesehen hat wie am vergangenen Wochenende. Marko dazu: "Es hat nicht nur so ausgesehen, das war es auch." Und er betont: "Wir hatten in den ersten sieben Rennen bis auf Barcelona immer ein siegfähiges Auto."
ExxonMobil: Motoröl mit Komponenten aus der Kosmetik
Bleiben wir gleich bei Red Bull. Die Mannschaft hat derzeit das Momentum auf ihrer Seite, unter anderem dank der Stärke auf den Geraden, wie Mercedes immer wieder anmerkt. Nun hat Honda einen zweiten Motor bei Verstappen, Perez und Gasly in Frankreich eingebaut.
Allerdings: Diese Power-Unit ist von derselben Spec wie schon die erste - alles andere wäre auch nicht erlaubt. Wie lassen sich die Verbesserungen dennoch erklären? Honda konnte in den vergangenen Monaten aus dem Paket insgesamt mehr herausholen und die Zuverlässigkeit in den Griff kriegen. Und Sprint- und Schmiermittelpartner ExxonMobil setzt seit Baku ein neues Motorenöl ein, dass die Leistung ebenso steigert, gleichzeitig aber die Komponenten schützt.
Interessant: Das neue Öl enthält Komponenten aus der Kosmetikindustrie. "Diese neuen Komponenten wurden aufgenommen, da sich herausstellte, dass sie viele Vorteile bieten, darunter stärkere Wechselwirkungen mit Metalloberflächen und geringere Reibung", erklärt Technologie-Manager Tomek Young.
- Lesetipp: Wie geheime Kosmetik-Chemikalien Red Bull geholfen haben
Ferrari: Masi um Erlaubnis für Sainz-Manöver gefragt
Ferrari-Chefstratege Inaki Rueda blickt in diesem Debrief-Video noch einmal auf den Grand Prix der Steiermark zurück. Er verrät unter anderem, dass die Scuderia vergangenen Sonntag bei FIA-Rennleiter Michael Masi um Erlaubnis angefragt hat, damit sich Carlos Sainz im zweiten Stint zurückrunden durfte - vorbei an Lewis Hamilton.
Wäre der Brite dem Spanier nicht in die Quere gekommen, dann hätte Sainz fünf Runden vor Rennende auf McLaren-Konkurrenten Lando Norris aufgeschlossen, hat Ferrari errechnet.
FIA: Die Pressekonferenzen in Österreich
Morgen beginnt schon das zweite Rennwochenende in Spielberg, und zwar traditionell mit dem Medientag. Am Donnerstag um 12:30 Uhr startet die Pressekonferenz mit allen 20 Piloten. Wieder wurden die Fahrer zu Pärchen zusammengewürfelt, unter anderem:
Carlos Sainz (Ferrari)
Mick Schumacher (Haas)
Kimi Räikkönen (Alfa Romeo)
Charles Leclerc (Ferrari)
Esteban Ocon (Alpine)
Lewis Hamilton (Mercedes)
Daniel Ricciardo (McLaren)
George Russell (Williams)
Fernando Alonso (Alpine)
Max Verstappen (Red Bull)
Lando Norris (McLaren)
Valtteri Bottas (Mercedes)
Lance Stroll (Aston Martin)
Sebastian Vettel (Aston Martin)
Am Freitag um 13:00 Uhr werden wieder vier Vertreter der Teams vor die Presse treten:
Günther Steiner (Haas)
Jost Capito (Williams)
Franz Tost (AlphaTauri)
Toyoharu Tanabe (Honda)
Die wichtigsten Aussagen bilden wir möglichst zeitnah im Liveticker ab!
Video: Leclerc vs. Alonso
Charles Leclerc hat sich am vergangenen Wochenende nicht nur ein Duell gegen Pierre Gasly und Kimi Räikkönen geliefert, sondern unter anderem auch mit einem weiteren Ex-Ferrari-Piloten ...
Wolff: Neue Hinterreifen ein "Curveball"
Am kommenden Wochenende werden wir eine Premiere erleben: Pirelli wird den Teams am Trainingsfreitag neue Reifen zur Verfügung stellen. Im ersten oder zweiten Freien Training soll jeder Fahrer die robusteren Pneus testen können - eine Reaktion auf die Reifenschäden in Aserbaidschan. Bestehen die Reifen diesen Test, dann könnten sie bereits ab dem Grand Prix von Großbritannien zum Einsatz kommen.
Konkret weisen die neuen Hinterreifen eine steifere Seitenwand auf. Wie sich diese Änderung auf das Kräfteverhältnis auswirken könnte, das ist noch völlig unklar. Deshalb spricht Mercedes-Teamchef Toto Wolff auch von einem "Curveball", also etwas Unerwartetes und schwer zu bewältigendes, das eine Situation verändert.
Und: Niemand wisse, wen es treffen könnte. "Man kann auf der glücklichen oder auf der unglücklichen Seite sein." Das sei eine "ziemliche Unbekannte", gibt der Wiener auf die neuen Reifen angesprochen zu.
Brawn über neue Reifen: "Sinnvolle Änderung"
Formel-1-Sportchef Ross Brawn hat aufgrund der Reifentests in Österreich am vergangenen Wochenende ein Treffen mit Pirelli und allen Teamchefs einberufen. Er betont gegenüber meinem Kollege Adam Cooper, dass die Hinterreifen eine "Evoluation" seien. "Pirelli will den Teams mehr Spielraum geben, mit dem sie arbeiten können."
Deshalb sei das auch eine "sinnvolle Änderung" und eine "logischer Schritt", der von den Teams unterstützt werde. Zwar sei die Reifensituation schon mit der Technischen Richtlinie der FIA entschärft worden (Reifendrücke werden nun genauer kontrolliert), doch der Sportchef erklärt, dass man sich noch "ein bisschen mehr Spielraum geben" wolle.