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Formel 1 Bahrain 2020: Der Freitag in der Chronologie

Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Ferrari strukturiert weiter um +++ George Russell fährt Bestzeit in FT1 und FT2 +++ Grosjean spricht nach seinem Unfall in Bahrain +++

12:00 Uhr

Apropos Humor ...

Unser Ex-Kollege Dieter Rencken spricht Grosjean darauf an, dass er in den ersten Runden der Rennen mehr Unfälle gehabt habe als alle anderen Fahrer zusammen und ob er seinen Fahrstil in Zukunft überdenken werde. Einige Journalisten in der Medienrunde schütteln über diese Frage den Kopf.

Grosjean selbst nimmt's aber mit Humor. Er stimme der Statistik nicht zu, lacht er - und ergänzt: "Sniper Dieter Rencken legt das Gewehr an!" Beeindruckend, wie er selbst potenziell unangenehme Situationen weglächelt.


11:57 Uhr

Abu Dhabi: Darum will Grosjean unbedingt fahren

"Weil es mein Leben war", erklärt der Franzose und ergänzt: "Ich möchte meine Karriere auf der Ziellinie beenden, und nicht mit diesem Tag [in Bahrain]. Auch wenn es nicht so dramatisch ist, wenn ein Haas ganz hinten über die Ziellinie fährt, aber das wünsche ich mir. Wenn es nicht klappt, ist es auch okay. Ich werde noch andere Rennen fahren."

Laut den Ärzten sei es "schwer zu sagen", wie seine Chancen stehen. "Die Mobilität der linken Hand wird jeden Tag besser, aber es ist noch sehr geschwollen", sagt er und verrät: "Ich bin dieses Jahr in der Küche gestürzt und habe mir was gebrochen. Ich habe zwei Finger selbst eingerenkt. Ich kann mit Schmerzen gut umgehen."

"Ich habe das niemandem gesagt, weil ich kein Drama draus machen wollte. - Nur Fieber geht gar nicht! Zwei Grad zu hoch und ich sterbe", lacht er. Seinen Humor hat er definitiv nicht verloren.


11:54 Uhr

Kein Problem mit Onboard-Aufnahmen

Der Franzose spricht sich sogar dafür aus, dass die Onboard-Aufnahmen aus seinem Auto vom Crash veröffentlicht werden. "Ich habe sie selbst noch nicht gesehen, habe aber darum gebeten. Man muss alles untersuchen", erklärt er und stellt klar :"Ich bin nicht dagegen, dass das ausgestrahlt wird. Wenn es hilft, anderen Rennfahrern dabei zu helfen, wie sie sich verhalten müssen, dann wäre das gut. Ich hoffe, dass es veröffentlicht wird."


11:50 Uhr

Ricciardo-Kritik: Grosjean versteht beide Seiten

Unter anderem Daniel Ricciardo hat die Formel 1 heftig dafür kritisiert, die Bilder vom Unfall unmittelbar danach immer wieder im TV gezeigt zu haben. "Ich verstehe beide Seiten", sagt Grosjean und erklärt: "Für die Fahrer war es schrecklich. Kevin [Magnussen] kam am Sonntagabend ins Krankenhaus. Er hat mich aus dem Auto aussteigen sehen, dachte aber trotzdem, dass ich das nicht überleben kann."

"Er hatte Angst, dass ich im Schock ausgestiegen bin, aber dann was nachkommt. Wenn du das als Fahrer siehst ... Selbst heute, wenn ich es sehe, es ist verrückt. Es ist der schwerste Unfall, den ich je in meinem Auto gesehen habe. Es ist außergewöhnliches Bildmaterial. Ich kann schon verstehen, während sie die Leitplanken aufbauen, dass das gezeigt wird. Ich verstehe beide Seiten", so Grosjean.


11:47 Uhr

Grosjean: "Ich hatte nie Panik"

"Ich hatte nie Panik. Ich habe mathematisch genau gewusst, was ich tun muss. Ich weiß nicht, ob das angeboren ist oder ob man das lernen und trainieren kann. Aber das hat mich gerettet", verrät er. Ähnliches berichtet übrigens auch Marc Surer in unserem Video. "Wenn ich die Bilder gesehen hätte und es wäre wer anderer gewesen, hätte ich garantiert gedacht, dass der Fahrer tot ist", gesteht Grosjean.

"Vielleicht kann ich das tun, was Jules [Bianchi] für mich getan hat. Durch die Erfahrung meines Unfalls anderen zu helfen. Das wäre ein tolles Vermächtnis", so Grosjean, der vor einigen Jahren noch Halo-Gegner war. "Nur dumme Menschen ändern ihre Meinung nicht", sagt er und stellt klar: "Ich würde heute in kein Rennauto ohne Halo mehr steigen."


11:44 Uhr

Grosjean: Abu Dhabi wichtig, aber ...

Der Franzose macht kein Geheimnis daraus, dass er in Abu Dhabi wieder fahren will. Er stellt aber auch klar: "Meine linke Hand brauche ich noch 60 Jahre. Mir ist das Rennen wichtig, aber ein Rennen ist nicht so wichtig wie der Rest meines Lebens." Trotzdem sei es ein "Ziel", beim Saisonfinale zu fahren. Aber wie realistisch ist das? "Der Körper erholt sich so schnell wie möglich", erklärt er.

"Verbrennungen sind leider keine genau vorhersehbare Wissenschaft. Ich bin da jetzt Fachmann. Wenn sich die Haut ablöst sieht man Dinge, die man nicht sehen will. Ich hoffe jeden Tag, dass die Genesung schneller geht als am Tag davor", erklärt er und ergänzt: "Ich habe meiner Familie gleich gesagt: 'Ich fahre in Abu Dhabi.' Sie waren nicht begeistert. Aber ich habe gesagt, dass ich da egoistisch sein und das für mich versuchen muss."


11:41 Uhr

Grosjean: Ich war ein laufender Feuerball

"Irgendwie habe ich es dann mit der Schulter durchgeschafft", schildert Grosjean seinen Ausstieg und ergänzt: "Ich habe meine roten Handschuhe gesehen. Einer wurde vom Feuer schon ganz schwarz. Ich bin erleichtert, dass ich aus dem Auto raus bin, und spüre, wie mich jemand berührt. Da habe ich dann gemerkt, dass ich ein laufender Feuerball bin."

"Ich habe meine Hände geschüttelt, weil sie wehgetan haben. Es fühlte sich an, als würde die Haut schmelzen. Ich habe sofort die Handschuhe ausgezogen. Die Haut blieb zum Glück dran", berichtet er und ergänzt: "Ian [Roberts] hat mich angeschrien: 'Setz dich hin!' Und ich habe ihm nur gesagt, er soll normal mit mir reden."

"Sie haben gesagt, dass ich auf die Trage warten soll, aber ich wollte unbedingt gehen. Mir war wichtig, dass man Bilder sehen kann, dass es mir gut geht und dass ich zum Rettungswagen gehen kann", verrät er und ergänzt: "Manche Dinge haben wahrscheinlich nur Millisekunden gedauert. Aber mir kam es wie mehrere Sekunden vor."


11:37 Uhr

Grosjean: Das passierte nach dem Einschlag

"Es waren 28 Sekunden [im Feuer], hat sich aber viel länger angefühlt", berichtet der Franzose und verrät: "Das Erste, was ich gemacht habe, war mich abzuschnallen, als das Auto einmal stand. Ich dachte, ich hätte das Lenkrad weggenommen, aber man hat mir gesagt, dass die Lenksäule gebrochen war und es zwischen meinen Beinen lag."

"Als ich raus wollte, habe ich mir den Kopf angestoßen. Ich drehte mich nach links, und wieder den Kopf angestoßen. Ich habe überall Feuer gesehen. Da war keine Zeit zu warten. Ich musste an Niki Lauda denken. Ich hab's immer wieder probiert, aber ich steckte fest", verrät er.

Grosjean weiter: "Dann hat sich mein Körper entspannt. Ich war im Reinen mit mir und dachte, ich würde sterben. Ich habe mich gefragt, wo es anfängt, ob das wehtut. Dann musste ich an meine Kinder denken. Ich dachte: 'Die können ihren Papa nicht heute verlieren!'"

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