• 12. März 2023 · 14:26 Uhr

Helmut Marko: Aufholen wird für Mercedes nicht leicht

Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko rechnet nicht mit einer schnellen Aufholjagd von Mercedes, während Toto Wolff die Lage gefasst einordnet

(Motorsport-Total.com) - Nach der schwierigen Saison 2022 hat die Formel-1-Konkurrenz fest damit gerechnet, dass der achtfache Konstrukteursmeister seit 2014, Mercedes, 2023 zurückschlagen wird. Nach dem ersten Rennen in Bahrain musste man aber feststellen: Mercedes ist nur noch vierte Kraft in der Formel 1 hinter Red Bull, Ferrari und Aston Martin.

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Helmut Marko im Fahrerlager in Bahrain Zoom Download

"Wir haben gedacht, dass sie hier mit einem Auto kommen, das wettbewerbsfähig sein wird", sagt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko über das Abschneiden der Silberpfeile in Bahrain. Beim sechsten Lauf in Imola soll jedoch eine komplett überarbeitete Version des W14 kommen.

Auf die Frage, wann wieder mit Mercedes zu rechnen sein wird, meint Marko: "Weiß ich nicht. Und wann das neue Auto kommt, lassen wir uns überraschen. Bei uns würde sowas drei, vier Rennen dauern, aber die nächste kritische Sache ist, wir haben ein Cost-Cap."

"Was immer man jetzt versucht oder neugestaltet, geht im Budget für andere Sachen verloren. Also, das ist eine Entwicklung, die für ein Team nicht leicht ist."

Toto Wolff: Wird jetzt "extrem schwierig"

Die Budgetobergrenze ist somit Fluch und Segen zugleich für die Formel 1. Auf der einen Seite wird verhindert, dass die Topteams wie früher einen viel zu großen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Mittelfeldteams haben, aber auf der anderen Seite macht es das Aufholen für die Konkurrenten schwieriger, da man Probleme am Auto nicht mehr mit viel Geld lösen kann.

"Es ist extrem schwierig, einen solchen Vorsprung aufzuholen, aber wir müssen es tun", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Wir haben keine andere Wahl. Ich bin mir nicht sicher, ob die Budgetobergrenze in der Situation, in der wir uns befinden, wirklich Zwänge mit sich bringt."

"Wir müssen uns einfach entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen, und alle Ressourcen dafür einsetzen. Wir entwickeln immer noch ein Auto, die Frage ist nur, welches."

Marko über Mercedes: W14 ist "ein Rückschritt"

In einem Interview mit 'oe24' tritt Marko von Red Bull nach: "Mercedes hat mehr als eine Baustelle, das ist klar. Sie haben keinen Fortschritt gegenüber letzter Saison gemacht. Wenn man die Abstände betrachtet, war das sogar ein Rückschritt."

"Die haben sich scheinbar irgendwo verrannt. Ich bin gespannt, wie sie jetzt weitermachen. Aufgrund der Cost-Cap ist es schon so ein Problem, das Auto routinemäßig weiterzuentwickeln. Wie soll man da ein komplett neues Auto zusammenbringen? Außer sie machen den goldenen Schuss, was ich aber nach den jüngsten Erfahrungen nicht annehmen würde."

"Wir haben uns sehr hohe Ziele gesetzt, und wir haben sie erreicht", beteuert Wolff jedoch. "Ich würde lieber jedes Rennen gewinnen und weiterhin eine Meisterschaft nach der anderen gewinnen, aber das ist jetzt die wirkliche Herausforderung und für mich eine interessante, so schmerzhaft sie auch ist."

Wolff: Mercedes muss eine wichtige Entscheidung treffen

"Ich reagiere weder über- noch unterreagiert. In der Tat ist die Kluft sehr groß. Und um aufzuholen, muss man große Schritte machen, nicht die üblichen, indem man jede Woche ein paar Punkte mehr macht, denn das machen alle anderen auch."

"Die Ausgangsbasis ist eine ganz andere, als wir sie heute haben. Wir haben ein Jahr in der Entwicklung verloren, um eine steilere Entwicklungskurve zu haben, muss man einfach diese Entscheidungen treffen", erklärt Wolff.

"Aston Matin hat diese Entscheidung getroffen, und sie sind stark zurückgekommen. Wenn wir von unserer Basis aus starten, können wir vielleicht stark zurückkommen und die Red Bulls jagen, das ist unser Ziel."

Sollte Mercedes die Saison 2023 opfern?

Nach seinem siebten Platz beim Rennen in Bahrain hat sich Mercedes-Fahrer George Russell bereits dafür ausgesprochen, die Saison 2023 für 2024 zu opfern. Toto Wolff erwähnte bereits nach dem Qualifying, dass "dieses Paket nicht mehr konkurrenzfähig werden wird".

Was sind also die nächsten Schritte für Mercedes? "Wir entwickeln immer noch ein Auto und wir werden in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden, welcher Wagen das sein wird", sagt der Mercedes-Teamchef.

"Es ist ziemlich klar, in welche Richtung wir gehen sollten, wir müssen nur die Daten zum Laufen bringen und das Wichtigste ist, wieder eine solide Basis zu schaffen, zu sagen: 'Hier sind wir, es gibt keine Überraschungen und eine neue Richtung.'"

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