• 15. Januar 2023 · 16:29 Uhr

Wie ein Simulationsergebnis Mercedes 2022 in die falsche Richtung lenkte

Mercedes-Technikchef Mike Elliott erklärt, wie ein einziges Simulationsergebnis das Team in jenen Fehler trieb, der zur enttäuschenden Saison 2022 führte

(Motorsport-Total.com) - Der Mercedes W13 zählte in der vergangenen Formel-1-Saison zu jenen Autos, die am stärksten unter dem Problem des "Porpoising" litten. In der ersten Saison der Formel 1, in der man zu Bodeneffekt-Autos zurückkehrte, war jedes Team in gewissem Maße von diesem areodynamischen Phänomen betroffen.

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Mit dem W13 wurde Mercedes 2022 er in der zweiten Saisonhälfte konkurrenzfähig Zoom Download

Im Falle von Mercedes ließ es den Rückstand auf Ferrari und Red Bull in den ersten Rennen der Saison bis zum Grand Prix von Spanien im Mai auf fast eine Sekunde anwachsen. Dort brachte ein Update Besserung. Die nächste Phase der Saison verbrachte das Team damit, ein Fahrproblem zu beheben, das durch das "Porpoising" verdeckt worden war. Erst am Ende der Saison wurde der W13 zum Rennsieger.

Der Schlüssel zu dieser erfolgreichen Kehrtwende war ein umfangreiches Upgrade des Bodens und des Frontflügels, das Mercedes beim Grand Prix der USA an den Start brachte.

Dort verriet Teamchef Toto Wolff, dass sein Team die konzeptionellen Mängel des W13 auf "eine einzige Entscheidung" zurückführte, die während der Designprozesse Ende 2021 getroffen worden war. Im Gespräch mit 'Motorsport.com' spricht nun Technikchef Mike Elliott über die Auswirkungen dieser Entscheidung.

Über die genaue Art der Entscheidung hält er sich aber wie Wolff bedeckt. Denn: "Wir würden erklären, was wir über den Winter zu tun versuchen und wohin wir gehen wollen" mit dem W14-Auto, das Mercedes 2023 an den Start bringen wird.

Simulationsergebnis leitete Mercedes fehl

"Aber was wir mit dem Auto anstrebten, hatten wir interessanterweise schon, als wir anfingen", blickt Elliott zurück. Doch dann sei das Team durch ein Ergebnis in der Simulation veranlasst worden, "eine etwas andere Richtung einzuschlagen".

Rückblickend ein Fehler. Aber Elliott weiß: "Es ist einfach, zurückzugehen und zu sagen: 'Warum ist das passiert?' Aber ich denke, bei all diesen Dingen ist es immer einfach, im Nachhinein zurückzublicken und zu sagen: 'Hätten wir diesen Schritt nicht getan, wären wir in einer ganz anderen Position gewesen.'"

Der Mercedes-Ingenieur glaubt, dass es sehr schwierig gewesen wäre, den Fehler zum damaligen Zeitpunkt erkennen. So konnte sich das Problem schließlich immer weiter potenzieren: "Es war dann eine Kaskade von Dingen, die danach kamen und dazu führten, dass wir dort gelandet sind, wo wir jetzt sind."

"Wenn man also weiß, wo man am Ende gelandet ist", sagt Elliott weiter, "ist es sehr einfach, zurückzublicken und zu sehen, wo wir den ursprünglichen Fehler gemacht haben."


Mercedes-Rückblick: Achterbahnfahrt 2022

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Motorsportchef Toto Wolff, Technikchef Mike Elliott und Motorenchef Hywel Thomas sitzen zusammen, um die abgelaufene Formel-1-Saison von Mercedes Revue passieren zu lassen Weitere Formel-1-Videos

Es ist also zu vermuten, dass ein einziger Simulationsfehler dazu geführt hat, dass Mercedes auf sehr schmale Seitenkästen setzte, wodurch ein deutlich größerer Bereich des Unterbodens freistand. Dieser verbog sich unter der Last des maximalen Abtriebs und löste zu Beginn der Saison 2022 extremes Porpoising aus.

Elliott: Fehler lässt sich für 2023 beheben

Dadurch sei Mercedes in einer Position gelandet, "in der wir das Jahr im vorderen Mittelfeld begonnen haben, manchmal sogar etwas schlechter", analysiert Elliott. "Und wir beendeten die Saison, so denke ich, mit dem zweitschnellsten Auto."

"Die Entscheidung, die wir getroffen haben, war also nicht besonders schwerwiegend. Wir reden hier über etwas, das, wenn wir es richtig gemacht hätten, vielleicht drei oder vier Zehntelsekunden schneller gewesen wäre", schätzt er das verpasste Potenzial durch den Konstruktionsfehler ein. "Es ist wirklich schwer zu sagen, weil man die Karten von diesem Zeitpunkt an nicht mehr neu ausspielen kann."

Aus Sicht von Elliott wäre es aber "arrogant zu denken", dass Mercedes mit dem W13 die Weltmeisterschaft gewonnen hätte, wenn das Team diesen einen Fehler nicht gemacht hätte. "Denn ich denke, das ist nicht die richtige Betrachtungsweise."

"Wir wissen, dass wir einen Fehler gemacht haben, und wir wissen, dass wir die Leistung steigern können, wenn wir ihn ändern. Einige der Upgrades, die wir gegen Ende der Saison vorgenommen haben, haben das bestätigt, und wir müssen den Rest über den Winter machen und dann sehen, wo wir hinkommen."

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