GP Österreich
Spielberg-Sprint in der Analyse: Vettel-Strafe und Ferrari-Duell
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Wolff: Hamilton hatte Schaden am Auto +++ Albon kann Strafe nicht verstehen +++ Alonso: Auto hatte "kompletten Blackout" +++
Albon kann Strafe nicht verstehen
Der Brite bekam eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er Norris von der Strecke geschoben hatte. "Ich war beim Bremsen vorne", sagt er und erklärt: "Wenn ich vorne gewesen wäre, hätte ich die Kurve locker bekommen."
Doch Norris habe so spät gebremst, dass er mitten im Überholmanöver in die Dirty-Air gekommen sei. Dadurch habe er dann untersteuert und Norris habe keinen Platz mehr gehabt. Absicht sei das aber nicht gewesen.
Es sei nicht sein Stil, andere Fahrer von der Strecke zu drängen, stellt er klar - und schiebt noch eine grundsätzliche Kritik hinterher. "Wir wissen nicht wirklich, was wir dürfen und was nicht", sagt er in Richtung der FIA.
Da scheinen aktuell einige Fahrer unzufrieden zu sein ...
Leclerc sauer: "Dürfen wir uns morgen nicht leisten!"
Das Ferrari-Duell war heute auf der Strecke eines der heißesten Themen, wurde hier im Ticker aber natürlich von den ganzen Untersuchungen überschattet. Dabei hat Leclerc vorhin in der PK recht deutliche Wort gefunden.
"Reifenmanagement wird [am Sonntag] wohl deutlich wichtiger werden als heute. Was wir heute getan haben, können wir uns morgen wohl nicht leisten", stellt Leclerc klar.
Alle Aussagen zu dem Thema gibt es hier!
Den Startunfall ...
... gibt es derweil hier noch einmal im Video. Gasly sagt dazu: "Ich bin extrem enttäuscht. Wir haben den Sprint in den Top 10 begonnen und vor der ersten Kurve war es schon vorbei."
"Ich weiß nicht genau, was passiert ist, ich muss mir das später ansehen. Aber ich war neben Lewis und plötzlich schaute ich falsch herum auf die Rennstrecke", berichtet der Franzose.
Logischerweise sei danach auch das Auto beschädigt gewesen. So ging dann natürlich nichts mehr und auch das Fahren habe keinen Spaß gemacht.
Hintergründe
Wir wissen natürlich nicht genau, was im Meeting gesagt wurde. Aber Russell hat verraten, dass die Piloten sich gestern unter anderem über fehlende Konstanz bei den Entscheidungen beschwert haben.
In diesem Zusammenhang sei auch die Rückkehr zu nur einem Rennleiter gefordert worden. Offenbar war Vettel mit dem Verlauf der Diskussionen so unzufrieden, dass er irgendwann einfach gegangen ist.
Ausgestanden ist es für ihn aber natürlich noch nicht. Denn es laufen noch immer die sieben Untersuchungen wegen des Funks in der Einführungsrunde heute im Sprint. Und da war Vettel ja auch beteiligt.
Vettel: 25.000 Euro Strafe
Das ging schnell, das erste Urteil ist schon da! Vettel muss 25.000 Euro zahlen, weil er das gestrige Treffen vorzeitig verlassen hat. Er sei "frustriert" gewesen und deswegen "ohne Erlaubnis" gegangen. Ein Verstoß gegen die eben erklärte Anwesenheitspflicht.
Strafmildernd wirkte sich aus, dass Vettel sich für den Vorfall bereits entschuldigt habe. Die Geldstrafe wurde daher für den Rest der Saison zur Bewährung ausgesetzt. Hier die Begründung im Wortlaut:
"The driver, Sebastian Vettel, left the drivers' meeting that was held at 19:30 on Friday 8 July, without permission, and expressing frustration at the meeting."
"Drivers are not free to leave when they want, this being a breach of the requirement to attend. Drivers at this level are role models for every driver around the world and in the opinion of the Stewards Vettel failed to live up to that standard in this case."
"Subsequently Vettel had a meeting with the Race Director, who informed the Stewards that Vettel apologized without reservation, and that further, they had a very constructive conversation covering the topics in the meeting and more. The Stewards determine that there is a breach, which cannot go without penalty, but that based on the report from the Race Director there are factors in mitigation."
"Therefore, the Stewards order a fine of ?25,000, which is suspended for the remainder of the 2022 season, subject to any breach of Article 20.1 of the FIA Formula One Sporting Regulations or of Article 12.2.1 f) of the International Sporting Code."
Hamilton: Hatte keinen Platz
Der Rekordchampion sagt über seinen Start: "Ich hatte etwas Wheelspin und wurde von den Autos um mich herum angegriffen. Denn zog Pierre [Gasly] zu mir rüber, daher konnte ich nirgendwohin."
Dabei sei die Lenkung beschädigt worden. "[Das Auto] war definitiv nicht mehr so wie am Morgen. Aber es war fahrbar", so Hamilton, der deshalb zufrieden ist, dass er den Sprint überhaupt beenden konnte.
Über das Duell mit Schumacher sagt er: "Die Ferrari-Power ist aktuell einfach zu viel für uns. Ich weiß nicht, ob es am Luftwiderstand oder der Leistung liegt." Es sei schwierig, den Unterschied zu erkennen.
Unterm Strich habe der Sprint nicht besonders viel Spaß gemacht. "Ich fühlte mich nicht so schnell", so Hamilton, der das auf den Schaden am Auto zurückführt. Mal sehen, was morgen noch geht.
Steiner: "Sehr gute Leistung als Team"
Der Haas-Teamchef ist deutlich zufriedener als Schumacher und betont: "Ich glaube, als Team haben wir heute eine sehr gute Leistung gezeigt. Leider ist für Mick kein Punkt rausgekommen, aber was heute nicht ist, kann ja morgen passieren."
Er gesteht allerdings auch, dass man Magnussen vielleicht etwas zu spät gesagt habe, dass er Schumacher mit DRS helfen solle, als dieser gerade aus dem Fenster gefallen war. "Es ging alles so schnell", so Steiner.
"Wir haben dann Kevin gesagt: 'Gib ihm den Windschatten, gib ihm das DRS.' Aber da sind wir nicht mehr rangekommen. Schade", so der Teamchef, der grundsätzlich aber zufrieden mit dem Ergebnis ist.
Wann kommen die Entscheidungen?
Das dürfte jetzt erst einmal dauern. Denn jetzt werden erst einmal alle Fahrer angehört, danach muss dann eine Entscheidungen getroffen werden und bis die fertig formuliert ist, dauert es erfahrungsgemäß dann auch erst einmal noch.
Heißt: Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal wieder auf die anderen Themen des Tages. Und sollte sich etwas tun in Sachen Untersuchungen, dann schieben wir das natürlich ein!
