Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Trotz Fokus auf 2022: Mercedes bringt noch Updates
Was heute im Formel-1-Liveticker los war: +++ Mercedes-Technikchef Allison: Updates in der Pipeline +++ Red Bull: Schafft Verstappen das Double in Österreich? +++
Allison: Mercedes bringt doch Updates
Wir bleiben noch bei Mercedes, denn Technikchef James Allison hat im Podcast 'F1 Nation' verraten, dass Updates in der Pipeline sind für die kommenden Rennen. "Wir haben eine ganze Reihe von Dingen [geplant], die unser Auto in den kommenden Rennen schneller machen werden." Er hofft, dass sich die Updates als "zufriedenstellend" erweisen.
Wie passt das mit der Ansage von Teamchef Toto Wolff zusammen, dass Mercedes den Fokus in der Entwicklung vollkommen auf 2022 gelegt hat? Allison betont, dass dies nicht bedeute, dass die Entwicklung am aktuellen W12 bereits komplett eingestellt wurde.
"Das heißt aber nicht, dass nicht noch Dinge in der Pipeline sind, die aus der Zeit vor diesem Fokuswechsel stammen." Sowohl an der Aerodynamik als auch am Motor wird es noch Verbesserungen geben.
Video: Der etwas andere "Undercut"
Fernando Alonso wollte nach dem Rennen am Sonntag seine Interviews wohl in Rekordtempo durchziehen. "Schöner Undercut", meinte er, nachdem er sich vorgedrängelt hatte. Und das ausgerechnet vor Lando Norris. Wir wissen ja: In Großbrianntien gehört "Queuing" zum guten Ton, Vordrängeln hingegen ist verpönt.
Binotto über Mercedes: Es fehlt Stabilität
Noch einmal zurück zu Mercedes. Das Weltmeisterteam scheint mit "fehlender Stabilität" in der Organisation zu kämpfen, meint Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Der Italiener hat am Rande des Spielberg-Wochenendes die Schwächen des Konkurrenten analysiert. Er glaubt, dass die personellen Wechsel (Andy Cowell und James Allison) Unruhe ins Team gebracht haben.
"Schon im Vorjahr hat es signifikante interne Änderungen gegeben, manche Rollen wurden geändert. Dazu kommt, dass ein Fahrer erst im Februar unterschrieben hat." Das seien "Zeichen der Ablenkung", glaubt Binotto, die zur aktuellen Situation geführt haben.
Video: Perez vs. Bottas in der letzten Runde
Es wurde am Ende ganz eng. Offiziell haben Sergio Perez auf das Podium in Österreich nur 0,527 Sekunden gefehlt. Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin hat danach zugegeben, dass die Anspannung an der Boxenmauer zu spüren war.
"Es hieß, dass Perez ihn in der letzten Runde einholen würde, aber er würde nicht durchkommen. Und es war eine Erleichterung zu sehen, dass die [Berechnungen] in diesem Fall absolut richtig lagen, denn wir hätten nicht gewollt, dass das Rennen viel länger dauert."
Allison: Was hat es mit dem "radikalen" Set-up auf sich?
Vorhin haben wir den Mercedes-Ingenieur von einem "verrückten" Set-up-Ansatz sprechen hören. Das sei ein "flapsiger" Ausdruck von Andrew Shovlin gewesen, merkt Technikchef James Allison auf die Abstimmung angesprochen im Podcast 'F1 Nation' an. Das habe sich auf mechanische Aspekte am W12 bezogen, so der Brite.
"Es ist ein bisschen anders als das, was wir normalerweise mit dem Auto machen, mechanisch gesehen. Aerodynamisch war es sehr ähnlich, von der Fahrzeughöhe ebenso sehr ähnlich", erklärt Allison. Die Balance zwischen einer schnellen Runde und der Longrun-Performance sollte dadurch verbessert werden. "Wir denken, es ist schneller, aber es kommt nicht ohne Kompromisse."
Binotto über Honda-Motor: Kein Schritt vorwärts
Nicht nur die Aerodynamik am W12 soll in den kommenden Rennen noch verbessert werden, sondern auch die Power-Unit. Zuletzt wurden Lewis Hamilton und Toto Wolff nicht müde zu betonen, dass Red Bull mit dem zweiten Honda-Motor ein Schritt vorwärts gelungen sei und die Konkurrenz dadurch nun einen Vorteil auf den Geraden habe. "Diese Ansicht teile ich nicht", meint Mattia Binotto darauf angesprochen.
"Denn die Performance des Honda-Motors, stimmt mit der Performance überein, die wir schon zu Saisonbeginn in Bahrain auf den GPS-Daten gesehen haben", so der Ferrari-Teamchef. "Danach mussten sie die Performance ein wenig reduzieren aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen. Da sie das nun gelöst haben, sind sie wieder auf jenem Niveau, das sie zu Saisonstart hatten", glaubt der Ferrari-Teamchef. Es habe keinen Schritt vorwärts gegeben.
Tracklimits: Die perfekte Lösung gefunden?
Tracklimits waren am vergangenen Wochenende auch wieder ein Thema. Allerdings nur, weil es die Piloten reihenweise in den Kurven 9 und 10 übertrieben haben. Positives Feedback gab es von den Fahrern für die neue Lösung in Kurve 6.
Denn dort hat man im Vorfeld die hohen "Baguette"-Randsteine am Ausgang entfernt, und dafür das Kiesbett näher an die normalen Kerbs herangerückt. Ist das die perfekte Lösung für die Zukunft? Eine Analyse von meinen Kollegen Adam Cooper und Chris Lugert!
Ferrari: Frankreich-Problem behoben?
Zurück zu Ferrari. Die Scuderia durfte sich in Spielberg über einen äußerst positiven Rennausgang freuen. Carlos Sainz und Charles Leclerc belegten die Ränge sechs und sieben. "Das war ein gutes Rennen. Wir hatten eine gute Pace, beide Fahrer hatten guten Speed", fällt das Fazit von Mattia Binotto dementsprechend positiv aus.
Er sei stolz darauf, wie sein Team auf das enttäuschende Frankreich-Rennwochenende reagiert und die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Immerhin war der Reifenverschleiß in Spielberg kein Thema mehr. Sind alle Probleme nun ausgeräumt? Nein, noch nicht, so der Teamchef. "Ich denke nicht, dass wir die Frankreich-Probleme schon vollkommen im Griff haben."
Denn der SF21 habe generell ein paar Schwächen, vor allem was das Reifenmanagement angeht. Deshalb sorgt sich Binotto bereits vor dem Rennen in Silverstone. "Dort gibt es schnelle Kurven, in denen die Reifen großer Belastung ausgesetzt werden."
Ferrari: Speed auf den Geraden fehlt
Nur mit der Leistung im Qualifying ist Ferrari noch nicht zufrieden. Wären seine Fahrer in Österreich weiter vorne gestartet, wäre womöglich noch mehr drin gewesen, glaubt Binotto. "Im Qualifying geht es nur um eine Runde, aber da spielt vieles mit." Etwa das Selbstvertrauen der Fahrer, der Grip, die Balance und auch die Power.
Letzteres habe Ferrari in Spielberg gefehlt. "Unser Speed auf den Geraden war nicht gut genug, um konkurrenzfähig zu sein." Schon im Vorfeld hat sich das Team dazu entschieden, den Fokus auf die Rennpace zu legen, das sei grundsätzlich auch richtig gewesen, glaubt Binotto.
Im WM-Duell gegen McLaren um Rang drei konnten seine Fahrer vier Zähler mehr holen, das sei aber gar nicht das Hauptziel. "Das Wichtigste ist für mich, dass wir uns verbessern."