GP Ungarn
Formel 1 Ungarn 2020: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Mögliche Folgen des Protests gegen Racing Point +++ Binotto gesteht Performance-Verlust beim Motor +++ Trainingstag in Ungarn +++
Hat Racing Point Teile von Mercedes bekommen?
Davon geht man bei Renault aus. Marcin Budkowski sagt bei 'Sky': "Wir glauben: [Racing Point hat] Zeichnungen [und] Teile erhalten, die man verwendet hat, um das diesjährige Auto zu bauen. Und wir glauben, das ist nicht in Ordnung." Er erklärt: "Die Bremsschächte sind ein sehr leistungsrelevantes Element des Fahrzeugs. Man könnte meinen, es seien kleine Luftzuführungen, um die Bremsen zu kühlen."
"Heutzutage sind die Bremsschächte aber ein wichtiger Teil der aerodynamischen Leistung. Außerdem helfen sie dabei, die Temperatur der Reifen zu kontrollieren. Und die Temperatur der Reifen ist von grundlegender Wichtigkeit in der Formel 1. Die Bremsschächte sind also so wichtig wie der Frontflügel oder der Diffusor. Die Bremsschächte sind aber auch Teil der Bremsluftzuführung, also internen Geometrien", so Budkowski.
"Eben diese sieht man nicht anhand von Bildern. Es ist schwierig, so etwas zu kopieren, wenn du nur ein Bild vor dir hast", zweifelt er an der Variante von Racing Point. "Unser Protest basiert auf den Bremsschächten", erinnert er. Aber: "Sollte die FIA herausfinden, dass die Bremsschächte das Design eines anderen Teams sind, dann würde ich erwarten, dass man auch den Rest des Fahrzeugs überprüft."
Quiz am Abend
Auch am Abend schieben wir noch einmal eine kleine Quizfrage zur Auflockerung ein. Wir möchten von dir wissen:
Welches italienische Formel-1-Team scheiterte in der Saison 1990 stets an der Vor-Qualifikation?
a) Life
b) Andrea Moda
c) Minardi
d) Ferrari
Die Antwort gibt es in wenigen Minuten hier im Ticker. Schau doch in der Zwischenzeit gerne einmal in unserem großen Formel-1-Quiz vorbei.
Racing Point: Bremsschächte bislang nicht geprüft
Nikolas Tombazis von der FIA untersuchte den RP20 bereits im Winter, als erste Zweifel der Konkurrenz an der Legalität des Boliden aufkamen. Allerdings habe man sich dabei vorwiegend auf "den Rest des Autos" konzentriert - und nicht auf die Bremsschächte, die aktuell im Zentrum des Interesses stehen. Man sei im Winter "überzeugt" gewesen, dass Racing Point legal vorgegangen sei.
Die Erklärung, man habe den 2019er-Mercedes nur auf der Basis von Fotos nachgebaut, sei "sehr plausibel" gewesen. Man darf also gespannt sein, was nun bei der Überprüfung der Bremsschächte herauskommt. Tombazis stellt jedenfalls klar, dass neben Racing Point auch Mercedes Ärger drohen könnte, wenn hier doch gegen die Regeln verstoßen wurde.
Grosjean entschuldigt sich für Aussage am Donnerstag
Zur Erinnerung: Haas-Teamchef Steiner war über die Grosjean-Aussagen am Donnerstag in der Pressekonferenz gar nicht glücklich. Mittlerweile hat sich der Franzose entschuldigt. "Es tut mir leid, wenn ich etwas Falsches gesagt habe. Ich wollte damit nichts auslösen. [...] Ich habe etwas gesagt, das ich nicht hätte sagen sollen", so Grosjean. Zwischen ihm und dem Team sei aber "alles gut". Wäre das Thema also auch erledigt.
Vettel: "Noch viele Hausaufgaben" für Ferrari
Grundsätzlich stimmt er seinem Teamkollegen allerdings zu. "Diese Strecke sollte uns besser liegen", glaubt auch Vettel, der erklärt: "Ich hoffe, dass es morgen so bleibt. Wir wissen das natürlich nicht, bis es ans Qualifying geht. Wir sind im Nassen ein paar Runden mehr als die anderen gefahren, um die Schwächen aus der Vorwoche besser zu verstehen. Wir haben noch viele Hausaufgaben, aber im Großen und Ganzen sah es nach einem besseren Tag aus." Der Start ins Wochenende sei "mit Sicherheit" besser als in Spielberg gelaufen. Das klingt zumindest etwas ermutigend.
Leclerc: Ferrari besser als in Spielberg
"Der Vormittag lief ehrlich gesagt besser als erwartet", zeigt sich Leclerc zufrieden und erinnert: "Wir kamen nicht mit vielen neuen Teilen her, es ist eigentlich das gleiche Auto [wie in Österreich]. Aber es sieht so aus, dass das Auto auf dieser Strecke besser ist." Es habe einige "positive Zeichen" gegeben, auch wenn es am Nachmittag später nicht mehr so gut gelaufen sei.
"Es gibt hier weniger Geraden. Im ganzen ersten Sektor von Österreich hatten wir Schwierigkeiten", erklärt er und ergänzt: "Hier ist es ein geringeres Problem. In den Kurven sind wir recht schnell. Das reicht nicht, um Mercedes herauszufordern, aber wir sind schneller. Das ist schön zu sehen." Schauen wir mal, wer an diesem Wochenende die Gegner von Ferrari sein werden.
Hamilton hofft auf enges Feld
Der Weltmeister erklärt: "Im Qualifying wird es morgen viel enger zugehen, da es auf dieser Strecke nicht so stark auf die Power ankommt. Ich hoffe auf ein enges Feld, und es wäre klasse, wenn auch Renault vorne mitmischen könnte. Auch McLaren und Racing Point leisten großartige Arbeit, es ist wirklich sehr aufregend. Natürlich erwarten wir auch, dass Red Bull stark sein wird. Es wird ein harter Kampf gegen sie." Interessant, dass er Ferrari gar nicht erwähnt ...
Sainz: Deswegen ist in FT2 kaum einer gefahren
Der Spanier erklärt, dass das nicht an Teams oder Fahrern liege. "Ich war der Erste, der am Funk gefragt hat, ob wir fahren können", betont er und erklärt: "Die Wahrheit ist, dass die FIA oder Pirelli [...] uns nicht dabei helfen, mehr zu fahren." Hintergrund: "Sie geben uns keinen zusätzlichen Regenreifen. Den Grund kenne ich nicht. Sie geben uns nur drei Sätze für das komplette Wochenende. Deshalb wollen wir einen Satz für jedes Qualifyingsegment sparen", erklärt Sainz. Mit anderen Worten: Mit mehr Regenreifen würde man auch mehr fahren.
Renault: Guter Start ins Wochenende
"Der Vormittag war ziemlich gut, und ich habe den Eindruck, dass wir von Anfang an gut dabei waren", zeigt sich Ricciardo zufrieden und erklärt: "Es war ein bisschen wie in der ersten Session in Österreich, als wir [...] ziemlich schnell ein solides Basisset-up gefunden haben." Er habe ein "positives" Gefühl, das auch Teamkollege Ocon teilt. "Das erste Training lief gut, und wir haben das Programm ohne Probleme beendet. Wir können sehen, dass das Auto ziemlich gut funktioniert", berichtet er. Man könne allerdings noch "einige Dinge" verbessern. "Wir haben ein ziemlich schnelles Auto, aber das müssen wir morgen bestätigen, wenn es zählt", so Ocon.
Ricciardo beendete den Tag als Fünfter, Ocon als Zehnter.