• 11. März 2019 · 09:43 Uhr

Ross Brawn: Warum mechanischer Grip nicht die Lösung ist

Formel-1-Technikchef Ross Brawn erklärt, weshalb die Aerodynamik der Rennwagen nicht radikal beschnitten wird, um so das Überholproblem zu lösen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich könnte alles so einfach sein: weniger Aerodynamik, mehr Racing. Und schon wären die Formel-1-Fahrer wieder dazu in der Lage, packende Zweikämpfe auf der Rennstrecke auszutragen, statt einfach nur hintereinander herzufahren. So lautet eine gängige Theorie. Doch Ross Brawn als technischer Leiter der Rennserie ist nicht überzeugt von einem solchen radikalen Ansatz. Er glaubt nämlich nicht, dass er Erfolg verspricht.

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Die Formel 1 sucht weiter nach einer Lösung für ihr Überholproblem Zoom Download

"Man hört oft: Stutzt den Fahrzeugen die Flügel und nehmt ihnen den Abtrieb, dann sind sie alleine auf mechanischen Grip angewiesen und die Fahrer können wieder echtes Racing zeigen. Doch das Problem dabei wäre: Die Fahrzeuge wären langsam", erklärt Brawn. "Dabei ist es doch gerade der schiere Speed eines Formel-1-Autos, der dir den Atem raubt. Und diesen Speed wollen wir um keinen Preis herschenken."

Der Formel 1 geht es laut Brawn auch um Superlative: "Wir wollen die schnellsten und beeindruckendsten Rennwagen der Welt haben. Und das wiederum geht nur, indem man sich die aerodynamische Leistung zunutze macht", so der frühere Technikchef von Benetton, Ferrari und Mercedes. "Daher denke ich nicht, dass wir es uns so einfach machen und die ganze Aerodynamik über Bord werfen können, in dem Glauben, das Problem wäre damit gelöst."

Stattdessen gelte es, die Aerodynamik der Fahrzeuge zu verändern, damit packendes Racing entstehen könne. Und genau das müsse der Fokus sein, nicht Überholmanöver, so Brawn weiter. Letzteres werde gelegentlich als Erfolgsfaktor missverstanden. "Dabei geht es doch allen hauptsächlich darum, dass die Fahrzeuge enges Racing und Rad-an-Rad-Duelle zulassen müssen", meint Brawn. "Es muss nicht unbedingt in ein erfolgreiches Überholmanöver münden, solange die Fahrer miteinander kämpfen können."

Brawn sieht die Baustellen in der Formel 1 daher an anderer Stelle. "Erst einmal müssen wir das große Leistungsgefälle im Feld reduzieren. Im Augenblick haben wir eine erste und eine zweite Liga. Das muss ein Ende haben. Die Abstände zwischen den Teams müssen geringer werden", sagt der Formel-1-Technikchef. Brawn setzt dabei auf die ab 2021 schrittweise einzuführende Kostendeckelung. "Sie wird helfen, genau wie das modifizierte Reglement."

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