Hamilton kritisiert Pirelli: Maßnahmen als "Desaster"?
Der Weltmeister glaubt, dass mehr Luftdruck in den Pneus zu Gripverlust und nicht zu mehr Sicherheit führt - Strecke in Spa als Ursache für die Reifenschäden
(Motorsport-Total.com) - Während sich die betroffenen Sebastian Vettel und Nico Rosberg bezüglich Pirelli-Untersuchung auffällig unauffällig gebärdeten, findet Weltmeister Lewis Hamilton im Vorfeld des Italien-Grand-Prix am Donnerstag deutliche Worte für das Vorgehen des gescholtenen Reifenzulieferers: "Das wird ein Desaster", erklärt der Mercedes-Star über die neue Richtlinie, die Pneus künftig mit mehr Luftdruck zu versehen. Hamilton hat die Befürchtung, dass die Entlastung der Reifenkanten zum Bumerang wird.
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Lewis Hamilton findet deutliche Worte für die Reaktion Pirellis auf die Reifenschäden Zoom Download
Er erklärt, warum der Normwert von bisher 18 PSI, der ab Monza 23 PSI vorne und 22 PSI hinten betragen soll, nicht sinnvoll sein kann: "Niemand von uns hat fünf PSI mehr probiert, weil die Reifen nicht dafür entwickelt worden sind. Sie arbeiten in einem Fenster und wir werden uns aus dem optimalen hinausbewegen", so der Brite. Hamilton gefällt es nicht, dass die Lauffläche stärker beansprucht wird: "Wir werden einen anderen Teil nutzen, was mehr Verschleiß und weniger Grip bedeutet."
Auch wenn für Hamilton "ein paar" PSI mehr "in Ordnung" gewesen wären, hält er den Weg, die Reifendrücke zu erhöhen, um Schäden durch Trümmerteile zu vermeiden, für grundlegend falsch. "Vielleicht machen sie das ohnehin nicht", zweifelt er an der Maßnahme, die mit einer Verschärfung des maximalen Sturzwertes einhergehen soll. Für den Mercedes-Star liegt die Ursache der Schäden eher in der Streckencharakteristik in Spa-Francorchamps, wenn er auf der Highspeed-Bahn Monza sagt: "Ich fühle mich wohl."
Hamilton erklärt: "Mit Eau Rouge gab es eine schwierige Kurve, in der hohe Fliehkräfte herrschen und die Reifen unter starker Belastung sind. Das war sicher nicht hilfreich. Wegen der langen Geraden gibt es das nicht."