• 03. September 2015 · 14:44 Uhr

Reifenschäden in Spa: Pirelli weist jede Schuld von sich

Ungewöhnlich viele Einschnitte, ein Trümmerteil bei Rosberg und (zu) wenig Gummi bei Vettel: Pirelli hält seine Pneus für sicher - Verbindliche Maximallaufzeit?

(Motorsport-Total.com) - Pirelli weist nach interner Untersuchung der Vorfälle am Rande des Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps jegliche Schuld an den Reifenschäden bei Nico Rosberg und Sebastian Vettel von sich. Wie der Einheitszulieferer der Formel 1 und die FIA am Donnerstag vor dem Italien-Grand-Prix in Monza per Pressemitteilung bekanntgeben, sei an keinem untersuchten Pneu Delamination - das Ablösen von Schichten der Werkstoffverbünde als struktureller Schaden oder Materialermüdung - festgestellt worden.

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In Spa: Pirelli-Mitarbeiter transportieren den Vettel-Reifen zur Untersuchung ab Zoom Download

Pirelli untersuchte die in der zweiten Session des Freien Trainings genutzten Gummis verschiedener Teams, schnallte sie anschließend auf den Prüfstand, setzte sie Belastungen einer Renndistanz und erkannte: Sie hielten den Strapazen stand. Auffällig war, dass ungewöhnlich viele Einschnitte in den Reifen aus Spa - aus bei im Rennen verwendeten Modellen - zu sehen waren. 63 Schäden wurden bei der mikroskopischen Kontrolle registriert, bei den Testfahrten und den Grands Prix zuvor lag der Durchschnitt bei 1,2.

Ein solcher hätte bei Rosberg das komplette Gummi durchdrungen, ein Teil aus dem Inneren des Mantels gelöst und im Freien Training mit einer Verzögerung von vier Kurven zu einem Abflug bei über 300 km/h geführt, erklärt Pirelli. Nur bei einem weiteren Reifen war Ähnliches beobachten, jedoch versagte er nicht seinen Dienst. Außerdem schauten sich die Italiener den auf den Vettel-Pneus verbliebenen Gummi an. Zum Zeitpunkt des Schadens seien nur noch 30 Prozent des Materials vorhanden gewesen, was das Risiko eines Defektes auch bei kleinen Trümmerteilen erhöht hätte.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Pirelli folgert, dass die eigenen Ingenieure keine Schuld trifft: "Die Vorfälle in Spa können daher auf externe Faktoren, verbunden mit der übermäßig langen Nutzung auf einer der kritischsten Strecken, zurückgeführt werden." Weiter heißt es aus Mailand: "Seit Saisonbeginn 2015 wurden 13.748 Slickreifen verwendet, auch auf sehr kritischen Strecken wie Sepang, Barcelona und Silverstone. Es wurden niemals Probleme entdeckt, was die grundlegende Solidität des Produktes unterstreicht."

Die FIA sei mit der Sorgfalt der Pirelli-Untersuchung und ihrer Resultate zufrieden. Sie wolle Sicherheitsempfehlungen bis Saisonende Folge leisten. Dabei geht es um verschärfte Grenzwerte bei Radsturz und Luftdruck (bisher 3,0 Grad vorne und 2,5 Grad hinten respektive 18 PSI), wie schon im Vorfeld des Italien-Grand-Prix bekannt geworden war. Ziel ist es, die Belastung der Reifenkanten zu reduzieren. Über verbindliche Maximallaufzeiten - statt der bisherigen Empfehlungen an die Teams - ist Stand Donnerstagnachmittag nichts bekannt. Infolge der Pirelli-Untersuchung könnte es jedoch noch dazu kommen.

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