• 24. März 2014 · 13:32 Uhr

Montoya: In der Formel 1 zählt nur das Auto

"Ferrari war nur mit Michael Schumacher großartig", sagt Juan Pablo Montoya und kritisiert, dass in der Formel 1 fast nur das Auto, aber nicht der Fahrer zählt

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Fahrer Juan Pablo Montoya hält seit seinem Abschied aus der Formel 1 Ende 2006 keinen Kontakt mehr mit der Königsklasse. Eigenen Angaben nach surft er noch manchmal im Internet nach Nachrichten über Michael Schumacher, aber live schaut er sich maximal ein bis zwei Rennen pro Jahr im Fernsehen an.

Und zwar auch, weil der Fahrer seiner Meinung nach kaum etwas ausrichten kann und sich in der vermeintlichen Königsklasse des Motorsports alles ums Auto dreht. Das sei in den USA anders: "Ich bin jetzt in den drei bekanntesten Rennserien angetreten", wird der Kolumbianer von der 'Speedweek' zitiert. "Die Formel 1 hat technisch den höchsten Stand, ist aber auch bei weitem die politischste Serie. NASCAR ist technisch vielleicht am wenigsten hoch entwickelt, doch das Feld liegt unheimlich dicht beieinander. IndyCar ist dazwischen."

"Ferrari", sagt Montoya, "war nur mit Michael Schumacher großartig. Wenn du in der Formel 1 gewinnen willst, brauchst du ein Siegerauto, dein Talent alleine reicht nicht. Was ist denn bei Mercedes vorwärts gegangen, als Michael Schumacher dorthin ging? Glaubt wirklich jemand allen Ernstes, er hatte vergessen, wie man Auto fährt? Nein, das Auto bleibt einfach das Bestimmende in der Formel 1."

Seiner Meinung nach auch ein Grund, warum er selbst nie Weltmeister geworden ist. Zwar hatte Montoya 2003 einen äußerst konkurrenzfähigen Williams zur Verfügung, am Ende musste er aber Michael Schumacher und Kimi Räikkönen knapp den Vortritt lassen. "Ich hatte im Grand-Prix-Sport verschiedene Möglichkeiten, aber ein überragendes Auto hatte ich nie. Die Fahrzeuge waren letztlich nicht gut genug, um den WM-Titel zu gewinnen", findet der 38-Jährige.


Sky Sports F1: Interview mit Juan Pablo Montoya

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Dafür musste er im Jahr 2001 im Gegensatz zu heutigen Youngsters noch keine Millionenbeträge auf den Tisch legen, um überhaupt ein Formel-1-Cockpit zu ergattern: "Ich hatte nie Geld, aber ich hatte damals noch die Möglichkeit, es mit Talent in die Formel 1 zu schaffen", erinnert er sich. "Ich fuhr für zwei Topteams, konnte tolle Zweikämpfe zeigen, Rennen gewinnen. Das werde ich nie vergessen und dafür bin ich dankbar."

Im US-Racing fühlt er sich auch deswegen wohler als in der Formel 1, weil die Atmosphäre lockerer sei. Das hat Montoya in Europa immer vermisst: "Primär hast du Gegner, nicht Fahrerkollegen", sagt er über den Grand-Prix-Sport. "Mit Michael Schumacher habe ich mich in sieben Jahren ein einziges Mal unterhalten. In der Formel 1 sind die Teams sehr verschlossen. Hier im IndyCar-Sport sind die Piloten untereinander etwas offener."

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