• 20. Oktober 2025 · 02:31 Uhr

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Zak Brown

Bei McLaren bröckelt der Glanz: Streit um Fairness, interne Untersuchungen und wachsende Nervosität setzen das Team massiv unter Druck

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser,

Foto zur News: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Zak Brown

McLaren-Boss Zak Brown Zoom Download

McLaren hat dieses Jahr schon wesentlich ruhigere Zeiten erlebt. Doch jetzt bröckelt das Imperium von Zak Brown: Es knirscht an allen Ecken und Enden.

Das Team hat zwar in Singapur vorzeitig den Titelgewinn in der Konstrukteurswertung perfekt gemacht und Brown sonnt sich zurecht im Licht dieses "wichtigen" Erfolgs. Aber für die Öffentlichkeit ist dieser Titel praktisch nicht relevant: In der Formel 1 geht es um die Fahrerwertung - das ist der Titel mit der größten Strahlkraft, das ist der ultimative Erfolg.

Und jetzt droht McLaren dieser ultimative Erfolg zu entgleiten.

Die Ergebnisse seit der Formel-1-Sommerpause sprechen eine deutliche Sprache: Max Verstappen und Red Bull sind wieder voll da. Sie haben nichts zu verlieren - und alles zu gewinnen.

McLaren dagegen kann nur verlieren - und wirkt in den vergangenen Wochen deutlich nervöser als bisher: Die Strategie sitzt nicht mehr so treffsicher, die Boxenstopps liefen schon mal runder und auch die Fahrer agieren weniger souverän.

Nicht nur Oscar Piastri schläft schlecht ...

Natürlich hätten wir an dieser Stelle zum dritten Mal in Folge Oscar Piastri am schlechtesten schlafen lassen können. Doch die Situation bei McLaren geht meiner Meinung nach über das aktuelle Formtief des WM-Spitzenreiters hinaus.


Der Startcrash mit Norris und Piastri in Austin - Bild für Bild

Denn für mich ist vollkommen klar: Die ganzen "Nebenkriegsschauplätze" haben ihre Spuren hinterlassen bei McLaren. Das viele Gerede, die Spekulationen, die ständigen Nachfragen - all das hat Verunsicherung ins Team getragen - und das macht sich auf der Rennstrecke bemerkbar.

Und über allem schweben wie ein Damoklesschwert die Papaya-Regeln, die sich McLaren selbst gegeben hat. Oder besser: die McLaren sich selbst ans Bein gebunden hat. Denn jetzt stolpert das Team mit zunehmender Häufigkeit über seine eigenen Spielregeln.

McLaren unter dem eigenen Brennglas

Jede noch so kleine strittige Szene wird hinterfragt, jede noch so kleine Berührung auf die Goldwaage gelegt. Eine interne Untersuchung jagt die nächste. Soll mir keiner erzählen, dass das spurlos an denjenigen vorbeigeht, die am Rennwochenende Leistung zeigen müssen.

Norris und Piastri beteuern zwar das Gegenteil, aber das Papaya-Gespenst spukt trotzdem in ihren Köpfen herum - siehe Piastris Funksprüche nach der Berührung in Singapur oder Norris' Kommentar nach dem Sprint-Vorfall: Alles bei McLaren dreht sich nur noch darum, wie eine Situation nach den internen Racing-Vorgaben einzustufen ist - und mit welchen Folgen.


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Diese Folgen, die nach Singapur angekündigten "Konsequenzen" für Norris, sind das nächste Ei, das sich McLaren selbst gelegt hat. Denn das Streben nach ultimativer Chancengleichheit ruft natürlich immer denjenigen auf den Plan, der sich gerade benachteiligt fühlt. Wenn es also nach Singapur Konsequenzen für Norris gab, gibt es dann nach Austin welche für Piastri?

Brown redet, ohne viel zu sagen

Das ist der Strudel, den McLaren selbst angerührt hat - und den es nun nicht mehr stoppen kann.

Eine Chance, die Wogen zumindest ein bisschen zu glätten, hat man sogar ungenutzt verstreichen lassen: Brown sprach in Austin zwar von "Transparenz", hat es aber versäumt, wirklich transparent zu sein. Seither fliegen ihm die "Konsequenzen" immer wieder um die Ohren.

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Denn klar ist: Nichts ist klar. Und diese Verunsicherung spürt man: Jede Medienrunde wird zum Eiertanz.

Wie wichtig nimmt man eigentlich Absprachen?

Und gerade in einer Phase, in der so viel Wert auf klare Ansagen gelegt wird, streitet sich Brown auch noch vor Gericht mit IndyCar-Champion Alex Palou - der ihm Wortbruch vorwirft und erklärt, Brown habe sich nicht an getroffene Absprachen gehalten. Ausgerechnet! Wo die Papaya-Regeln doch gerade auf Absprachen und möglichst faires Miteinander beruhen.

Inzwischen mehren sich außerdem die Stimmen, die sagen: Die von McLaren angestrebte Fairness beiden Fahrern gegenüber gibt es nicht - kann es nicht geben. Und jeder Versuch, diese Fairness trotzdem herzustellen, mündet automatisch in einer Verschlimmbesserung.

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Wohin das alles führt, weiß niemand - auch Zak Brown nicht. Aber ich möchte wetten: Seine Gedanken kreisen jeden Abend vor dem Einschlafen - und nach dem Wochenende in Austin wahrscheinlich mehr denn je. Wenn also jemand schlecht geschlafen hat nach dem Grand Prix der USA, dann der McLaren-Boss. Aus vielerlei Gründen.

Euer
Stefan Ehlen

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