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"Frustrierend": Ferrari erklärt, wie McLaren den Sieg klaute
Hätte Charles Leclerc das Formel-1-Rennen in Ungarn gewinnen können? Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur erklärt, was schiefgelaufen ist
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Ferrari die Führung beim Ungarn-Grand-Prix 2025 nicht in einen Sieg umgemünzt hat, erkennt Teamchef Frederic Vasseur "definitiv viele positive Aspekte" am Auftreten seiner Formel-1-Mannschaft - auch wenn das Endergebnis ausdrücklich "nicht zufriedenstellend" sei.

© circuitpics.de/Getty Images
Fotomontage: Frederic Vasseur vor dem Ferrari SF-25 von Charles Leclerc Zoom Download
"In Spa lagen wir im Rennen nur zwei Zehntelsekunden zurück. In Budapest hatten wir die Poleposition und waren im Rennen 40 Runden lang vorne. Da können wir viel Positives mitnehmen", sagt Vasseur.
Vor allem technisch hat sich Ferrari gesteigert: Vasseur bewertet die neue Hinterrad-Aufhängung als "gut" und sagt: "Jetzt ist die Performance zurück."
Warum Ferrari auf Piastri reagieren musste
Das zeigte sich am Hungaroring vor allem im ersten Stint: Charles Leclerc führte im Ferrari und geriet nicht unter Druck. "Wir konnten den Vorsprung sogar leicht ausbauen. Dieser Teil des Rennens lief wirklich gut für uns", erklärt Vasseur.
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"Wir hatten alles unter Kontrolle und nicht das Gefühl, zu sehr pushen zu müssen. Wir konnten den Stint sogar verlängern, ohne dass die Reifen an Konstanz verloren."
Umso größer ist die Enttäuschung bei Ferrari darüber, nicht gewonnen zu haben. "Wenn man anfangs führt und dann in Runde zwölf an die Box muss, weil die Reifen am Ende sind, dann kann man sagen: 'Okay, ich habe zu sehr gepusht.' Aber das war hier nicht der Fall", sagt Vasseur.
"Wir sind nur reingekommen, um den Undercut durch Oscar Piastri zu verhindern. Wir hätten mit demselben Tempo noch ein paar Runden fahren können. Das ist frustrierend."
Ferrari hat keinen strategischen Spielraum
Vasseur sieht den Hauptgrund für die Niederlage in Ungarn aber nicht in der überlegenen McLaren-Strategie, sondern bei Ferrari selbst: "Wir müssen verstehen, warum wir im Rennen an Pace verloren haben, dürfen aber keine endgültigen Schlüsse aus diesem letzten Stint ziehen."
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Denn Lando Norris habe seine siegreiche Strategie "aus der Not heraus gewählt, weil er vier oder fünf Sekunden hinter Piastri lag", erklärt Vasseur. "Für McLaren war es in dieser Situation eine gute Entscheidung, nicht beide Autos auf dieselbe Strategie zu setzen, sondern etwas anderes zu probieren."
Diesen Luxus hatte Ferrari nicht: Leclerc-Teamkollege Lewis Hamilton fuhr im anderen Ferrari von Startplatz zwölf kommend auf Platz zwölf ins Ziel und spielte somit keine Rolle für die Punktevergabe im Grand Prix. Ferrari musste mit Leclerc also auf Piastri reagieren.
Doch McLaren ist gewarnt nach dem Auftritt von Leclerc in Spa und Budapest: Teamchef Andrea Stella zählt Ferrari in den restlichen Saisonrennen zu den Sieganwärtern.