Warum McLaren Ferrari jetzt für einen Sieganwärter hält
In Ungarn setzte Ferrari McLaren im Qualifying und im Rennen unter Druck: Weshalb Andrea Stella davon ausgeht, dass es in diesem Jahr so weitergeht
(Motorsport-Total.com) - Laut McLaren-Teamchef Andrea Stella hat Ferrari den Anschluss an die Formel-1-Spitze geschafft. Stella sagte nach dem Ungarn-Grand-Prix 2025 am Hungaroring: "Ferrari wird im weiteren Verlauf der Saison sicher ein Sieganwärter sein."

© Getty Images
Fotomontage: McLaren-Teamchef Andrea Stella und der Ferrari SF-25 von Charles Leclerc Zoom Download
McLaren ist jedenfalls gewarnt - nach dem starken Auftritt von Ferrari-Fahrer Charles Leclerc in Ungarn: "In der zweiten Saisonhälfte müssen wir jedes Mal damit rechnen, dass wir es mit Ferrari und mit Mercedes zu tun bekommen - im Qualifying und im Rennen", sagt Stella.
Der McLaren-Teamchef hält auch Red Bull weiter für eine Bedrohung: "Max Verstappen war in Ungarn ein wenig aus dem Spiel. Ich bin mir aber sicher, dass er einen Weg finden wird, um wieder um Siege zu kämpfen." Damit sieht Stella vier potenzielle Siegerteams für die restlichen Saisonrennen 2025 (ANZEIGE: Nur Sky zeigt alle Grands Prix live!).
Von einem Spaziergang zum WM-Titelgewinn will Stella trotz des komfortablen Vorsprungs in der Gesamtwertung nichts wissen: "In der Formel 1 ist nichts selbstverständlich. Das haben wir uns in der Besprechung nach dem Qualifying gesagt, und das sagen wir uns auch in der zweiten Saisonhälfte immer wieder."
Warum die Ferrari-Form "nicht überraschend" ist
Dass Ferrari gerade am Hungaroring so schnell war, hat ihn "nicht überrascht", betont Stella. "Ferrari war schon in den jüngsten Rennen konkurrenzfähig - in Silverstone und in Spa-Francorchamps. Irgendwie kam das bisher aber nicht ganz zur Geltung."
Zweistoppstrategie gescheitert: Wurde Piastri von McLaren benachteiligt?
Formel‑1‑Datenexperte Kevin Hermann analysiert mit der OneTiming‑Software von PACETEQ, warum die Einstoppstrategie beim Ungarn‑GP klar im Vorteil war. Weitere Formel-1-Videos
Am Hungaroring aber wurde der Ferrari-Speed deutlich: Leclerc holte sich die Poleposition mit einem Vorsprung von nur 0,026 Sekunden und bestimmte den Grand Prix im ersten Rennabschnitt. "Und wir haben uns im ersten Stint keineswegs zurückgehalten", sagt Stella. "Wir sind so schnell wie möglich gefahren. Leclerc hat die Führung kontrolliert verwaltet."
Überraschend war laut Stella höchstens der Einbruch Leclercs ab dem zweiten Rennabschnitt. Das galt auch für Leclerc selbst: Er beschwerte sich noch während des Grand Prix per Funk bei seinem Team und verpasste als Vierter sogar noch das Podium. McLaren profitierte und erzielte einen Doppelsieg mit Lando Norris vor Oscar Piastri und George Russell im Mercedes.