Sauber-Teamchef Wheatley: Bortoleto wird von jetzt an noch besser werden
Gabriel Bortoleto überraschte in Ungarn mit dem sechsten Platz, aber der Erfolg war kein Zufall: Was hinter dem starken Ergebnis des Sauber-Rookies steckt
(Motorsport-Total.com) - Gabriel Bortoleto war in Ungarn die große Überraschung: Mit dem sechsten Platz fuhr der junge Brasilianer sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis ein. Ein Resultat, das dem Sauber-Piloten allerdings nicht in den Schoß gefallen ist, sondern das Ergebnis von ehrgeizigem Einsatz war.
Denn Motorsport-Total.com weiß: Nach einem enttäuschenden Freitag arbeitete Bortoleto gemeinsam mit dem Team noch bis in die späten Abendstunden, um "Dinge am Auto zu richten" und verschiedene Aspekte durchzugehen. Erst gegen 22:30 Uhr, als auch die Arbeit der Mechaniker beendet war, verließ der Sauber-Pilot das Fahrerlager.
Ein Einsatz, der sich auszahlte: Schon im Qualifying am Samstag schlug Bortoleto seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg mit einem siebten Startplatz deutlich, im Rennen kämpfte er sich sogar noch eine Position weiter nach vorn. Das brachte ihm erneut das Lob von Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley ein.
"Gabriel hat eine fantastische Arbeitseinstellung", betont der Brite nach dem bisher besten Formel-1-Rennen seines Piloten. "Er hat die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen. Er beweist auf jede erdenkliche Weise, dass er der zukünftige Star ist, den wir erwartet haben."
Hülkenberg als wichtiger Teil der Bortoleto-Reise
Dabei sei auch die Zusammenarbeit mit Teamkollege Hülkenberg "unglaublich wichtig", sagt Wheatley. "Ich muss sagen, dass es das engste, kooperativste Fahrerduo ist, an das ich mich in all meiner Zeit in der Formel 1 überhaupt erinnern kann."
Zwar erreichte Hülkenberg in Ungarn nur den 13. Platz und damit erneut keine WM-Punkte, doch der Deutsche sei "ein Teil von Bortoletos Reise", lobt der Sauber-Teamchef. "Wir sprechen [nach dem Ungarn-GP] viel über Gabi, aber Nico hat einen großartigen Job gemacht."
"Man sieht das nicht wirklich oder nimmt es nicht wahr, weil es nicht in einem Punkteergebnis mündete. Aber als Team sind wir mit beiden Fahrern sehr zufrieden." Doch Hülkenberg patzte schon im Qualifying und kam auch im Rennen nicht entscheidend nach vorne.
Wheatley überzeugt: Bortoleto wird noch besser
Inzwischen steht er zunehmend im Schatten seines jungen Teamkollegen Bortoleto. "Es ist nochmal erwähnenswert, dass er nicht 10.000 Kilometer Testfahrten mit früheren Autos absolviert hat", sagt Wheatley. "Er hat keine 10.000 Kilometer in einem Formel-1-Auto zurückgelegt."
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"Es ist seine erste Saison in der Formel 1. Es gibt so viele Strecken, die er noch nicht kannte. Und es kommen noch einige, die er ebenfalls nicht kennt", erinnert der Sauber-Teamchef. "Bei den letzten Rennen auf Strecken, die er kannte, hat er großartig abgeliefert."
Dazu zählt auch der Hungaroring, wo Bortoleto bereits in den Nachwuchsklassen mehrfach am Start war. Doch auch auf neuen Strecken wird sich der Sauber-Youngster künftig schneller zurechtfinden, glaubt Wheatley. "Ich denke, er ist als Fahrer gereift und hat sich weiterentwickelt."
Zwar kommen nach der Sommerpause mit Zandvoort, Monza und Baku noch einmal drei Strecken, die Bortoleto bereits kennt, allerdings steht dann mit Singapur auch wieder ein neuer Kurs bevor. "Und ich glaube, dass er sich an diese neuen Strecken viel schneller anpassen wird als in der ersten Saisonhälfte."