Gabriel Bortoleto: Hülkenberg war in Spa "ein sehr guter Teamkollege"
Gabriel Bortoleto wusste in Spa wieder zu überzeugen und holte Saubers fünftes Punkteergebnis in Folge: Unterstützung gab es dabei auch von Nico Hülkenberg
(Motorsport-Total.com) - Gabriel Bortoleto scheint in der Formel 1 angekommen zu sein. Der Brasilianer zeige in Spa-Francorchamps erneut ein starkes Wochenende und wurde für Rang neun mit zwei Zählern belohnt - Saubers fünftes Top-10-Rennen in Folge. Bortoleto hatte seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg dabei das ganze Wochenende über im Griff.
"Es war ein sehr solides Wochenende", fasst Bortoleto zusammen, der auch im Sprint mit Rang neun knapp an den Punkten dran war. "Ich denke, ich habe alles aus dem Auto herausgeholt, aber es war einfach sehr schwierig, Lawson einzuholen. Er hatte ein sehr gutes Tempo und hat seine Reifen auch gut gemanagt."
"Es war diese eine Zehntel pro Runde, die er schneller war, die ihm schließlich Platz acht eingebracht hat", meint er. "Ehrlich gesagt bin ich zufrieden mit dem Wochenende - heute hätten wir nichts besser machen können."
Kein Risiko nach Silverstone
Vielleicht hätte es ihm geholfen, wenn er eine Runde früher zum Boxenstopp gekommen wäre - in der gleichen Runde wie Lewis Hamilton - um sich die Slicks abzuholen, doch nach seinem Ausritt in Silverstone wollte der Sauber-Pilot diesmal auf Nummer sichergehen.
"Nach Silverstone, wo ich sehr früh gestoppt habe, hatte ich keine Lust, wieder etwas zu riskieren. Ich wollte erst sehen, wie sich die Slicks verhalten", erklärt Bortoleto. Doch noch bevor er das konnte, entschied sich der Brasilianer doch für einen Boxenstopp - "einfach weil meine Inters komplett durch waren und ich überall quer stand", sagt er.
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"Ich habe gesagt: 'Leute, ich muss an die Box.' Und im selben Moment kam von der Box: 'Die Slicks funktionieren gut, komm rein.'"
"Ich glaube, wir haben heute alles richtig gemacht", fasst er zusammen. "Einen Umlauf später zu stoppen war nicht schlimm - vielleicht wäre ein Umlauf früher perfekt gewesen, aber das ist eben ein Risiko, das man eingehen kann oder nicht. Und ich habe mich heute entschieden, das Risiko nicht einzugehen und einfach mein Bestes zu geben."
Hülkenberg macht bereitwillig Platz
Teamkollege Hülkenberg habe hingegen den perfekten Stoppzeitpunkt gewählt und lag so nach seinem Stopp direkt hinter Bortoleto, den er kurz darauf sogar überholte. Doch an Lawson kam der Deutsche nicht vorbei, sodass Bortoleto vom Team einforderte, es selbst versuchen zu dürften.
"Es gab schon Rennen, in denen er schneller war als ich, und da habe ich ihn vorbeigelassen. Diesmal hatte ich das Gefühl, ich könnte vielleicht irgendwie Lawson einholen oder zumindest Druck auf ihn ausüben", meint er. "Ich habe dem Team gesagt: Wenn er mich vorbeilässt und ich Lawson nicht bekomme und Nico wieder an mir dran ist, dann lasse ich ihn auch wieder vorbei - kein Problem."
Hülkenberg ließ seinen Teamkollegen passieren, der aber ebenfalls am Racing Bulls scheiterte. Doch weil Hülkenberg anschließend etwas zurückfiel und noch einen zweiten Boxenstopp einlegte, der ihn aus den Punkten spülte, brauchte Bortoleto seine Position nicht zurückgeben und fuhr auf Rang neun ins Ziel.
Er lobt: "Er war heute ein sehr guter Teamkollege - wie immer, ehrlich gesagt. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis im Team, was das angeht."