• 01. August 2025 · 20:49 Uhr

Longruns: McLaren-Vorsprung schmilzt - Hülkenberg auf Ferrari-Niveau

Ferrari robbt sich in den Longruns des zweiten Trainings der Formel 1 in Ungarn an McLaren heran, doch die große Überraschung ist Nico Hülkenberg im Sauber

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat den Freitag beim Formel-1-Wochenende in Ungarn klar dominiert. Im bedeutenderen zweiten Freien Training setzte Lando Norris mit einer Zeit von 1:15,624 die Bestmarke - drei Zehntelsekunden vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Der erste Verfolger außerhalb des McLaren-Duos war Charles Leclerc im Ferrari, dem bereits vier Zehntel auf die Spitze fehlten.

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Nico Hülkenbergs Longrun-Pace war einmal mehr stark Zoom Download

Auch in den Longruns am Ende der Session mit viel Benzin an Bord gab McLaren den Ton an. Bereinigt um unterschiedliche Reifenmischungen und Stintlängen war erneut Norris der Schnellste - wenn auch nur hauchdünn, mit 0,03 Sekunden Vorsprung auf Piastri. Ferrari präsentierte sich in dieser Phase dennoch konkurrenzfähiger.

Lewis Hamilton überzeugte auf dem Soft-Reifen mit einem starken Longrun-Stint. Nach reifenbereinigter Analyse fehlten ihm lediglich 0,04 Sekunden pro Runde auf Norris. Leclerc lag mit 0,13 Sekunden Rückstand ebenfalls in Schlagdistanz. Besonders auffällig: Beim Reifenverschleiß hatte Ferrari sogar die Nase leicht vorn - ein kleiner Hoffnungsschimmer für das Rennen.

Allerdings bleibt die Schwäche auf eine schnelle Runde problematisch. Der Hungaroring gilt als überholunfreundlich und gerade im langsamen letzten Sektor verliert der SF-25 auf eine schnelle Runde signifikant an Zeit. Zwei der vier Zehntel Rückstand auf McLaren gehen allein auf diesen Abschnitt zurück - obwohl er der kürzeste der drei Sektoren ist.

Hülkenberg überrascht: Sauber auf Augenhöhe mit den Topteams?

Ein ähnliches Bild zeigt sich erneut bei Sauber: Auf eine schnelle Runde hinkt man hinterher, doch im Longrun überzeugt das Schweizer Team. Nico Hülkenberg belegte im zweiten Training nur Platz zwölf, doch in seiner Rennsimulation fehlte ihm lediglich eine Zehntelsekunde pro Runde auf Spitzenreiter Norris - damit lag er sogar leicht vor Leclerc.

Besonders beeindruckend: das exzellente Reifenmanagement. Laut Daten unseres Technologiepartners PACETEQ verschlissen Hülkenbergs C4-Reifen nur um 0,066 Sekunden pro Umlauf. Zum Vergleich: McLaren und Hamilton kamen auf über zwei Zehntel Reifenabbau pro Runde.

Darf man also auf eine Überraschung von Sauber hoffen? Vielleicht. Einerseits zählt der Hungaroring seit Jahren zu den Lieblingsstrecken des Teams - die mittelschnellen Kurven passen zur Charakteristik des Autos. Andererseits dürfte die schwache Qualifying-Performance auf dieser Strecke besonders ins Gewicht fallen. Mit durchschnittlich nur 23,3 Überholmanövern pro Rennen ist der Kurs in Budapest die drittschwerste Strecke zum Überholen im gesamten Formel-1-Kalender 2025 - hinter Monaco (12,0) und Imola (20,7).

Mercedes schwächelt - Red Bull mit Problemen

Bei den Topteams zeigt sich aber ein gemischtes Bild. Kimi Antonelli zeigte im Mercedes mit einem Rückstand von 0,21 Sekunden pro Runde einen soliden Longrun. Teamkollege George Russell hingegen hatte mit starkem Reifenverschleiß zu kämpfen und lag im Longrun-Ranking mit 0,49 Sekunden Rückstand nur auf Platz 15. Angesichts der kurzen Streckenlänge in Budapest fällt dieser Abstand deutlich ins Gewicht.

Noch schwieriger gestaltet sich die Lage bei Red Bull. Schon in der Qualifyingsimulation reichte es nur für Platz neun - und auch im Longrun blieb man unauffällig. Max Verstappen fehlten im Renntrimm 0,35 Sekunden pro Runde auf McLaren, Yuki Tsunoda sogar knapp acht Zehntel.


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Ein möglicher Hoffnungsschimmer: die Motorleistung. In den Qualifyingsimulationen kam Verstappen nur auf 305 km/h Topspeed - Ferrari lag mit 313 km/h an der Spitze. Auch in den Longruns war Red Bull auf den Geraden langsamer, wenngleich der Rückstand hier geringer ausfiel. Hier könnte also noch Luft nach oben sein.

Mittelfeld: Aston Martin schnell - aber nur auf eine Runde?

Im Mittelfeld setzte Hülkenberg im Longrun die Bestmarke. Überraschend stark präsentierte sich Aston Martin im Qualifying-Modus mit den Plätzen vier und fünf. Doch im Renntrimm offenbarte das Team aus Silverstone Schwächen.

Fernando Alonso und Lance Stroll hatten mit erheblichem Reifenabbau zu kämpfen. Alonso kam im Longrun-Ranking lediglich auf Platz zehn - mit 0,33 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Besser schnitten hingegen Esteban Ocon (0,24), Franco Colapinto (0,25) und Liam Lawson (0,26) ab. Die Abstände im Mittelfeld bleiben eng - eine klare Prognose ist schwierig.

Reifenverschleiß hoch: Zweistopprennen wahrscheinlich?

Die Longrun-Daten des zweiten Freien Trainings zeigen ein differenziertes Bild beim Reifenverschleiß. Während insbesondere die Topteams mit starkem Abbau zu kämpfen hatten, behielten einige Mittelfeldteams auch bei gutem Tempo ihre Pneus im Griff. Die Vergangenheit zeigt: In Ungarn gewann zuletzt meist die Zweistoppstrategie.

Pirelli-Chefingenieur Simone Berra erklärt am Freitagabend: "Wir haben kein Graining festgestellt, und der thermische Verschleiß entsprach ziemlich genau unseren Erwartungen. Alle drei Mischungen kamen in mehreren Longruns zum Einsatz - sogar die weiche Mischung erscheint für ein trockenes Rennen nicht ausgeschlossen."

"Nach dem heutigen Stand scheint eine Zweistoppstrategie mit der mittleren und der harten Mischung die effektivste Lösung zu sein. Beide Mischungen lagen leistungsmäßig nah beieinander und dürften im Rennen eine Rolle spielen."

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