Trotz ausbleibender Erfolge: Leclerc will Ferrari treu bleiben
Ferrari tritt in der Formel 1 auf der Stelle, doch Charles Leclerc will der Scuderia auch nach sieben gemeinsamen Jahren weiterhin die Stange halten
(Motorsport-Total.com) - Trotz ausbleibender Erfolge und wachsendem Rückstand auf McLaren und Red Bull stellt Charles Leclerc klar, dass ein Teamwechsel in der Formel 1 für ihn nicht infrage kommt. Der Monegasse sieht seine Zukunft weiterhin bei Ferrari - aus Überzeugung.
Im Gespräch mit Sky Italia wird Leclerc direkt darauf angesprochen, wie es sich anfühlt, zwei Teams - zunächst Red Bull, nun McLaren - bei der Jagd nach Titeln zu beobachten, während Ferrari Mühe hat, überhaupt regelmäßig auf dem Podium zu landen.
Die Antwort des Ferrari-Piloten fällt eindeutig aus: "Aber ich fahre für Ferrari! Und das bedeutet mir sehr viel." Als er konkret gefragt wird, ob es ihm wichtiger sei, für die Scuderia zu fahren als mit einem anderen Team einen WM-Titel zu gewinnen, lässt Leclerc keinen Zweifel:
"Ja. Ein Teil dieses Teams und von Ferrari zu sein, ist eine Ehre für mich. Mein Ziel ist es, Ferrari zurück auf die Siegerstraße zu bringen. Ich schulde diesem Team sehr viel - sie haben mich in die Formel 1 gebracht, sie haben mich zu Ferrari geholt."
"Natürlich bin ich nicht gleichgültig, wenn andere gewinnen, wie Max [Verstappen] oder jetzt Lando [Norris] und Oscar [Piastri]. Aber ich bin voll darauf fokussiert, dieses Team zurück an die Spitze zu führen. Ich werde alles tun - gemeinsam mit Fred und mit Lewis -, um wieder zu gewinnen. Das ist mein einziger Gedanke."
Trotz der schwierigen Phase schöpft Leclerc Hoffnung aus den strukturellen Veränderungen bei Ferrari. Teamchef Fred Vasseur erhält Rückendeckung, Technikchef Loïc Serra arbeitet bereits mit Blick auf das neue Reglement 2026.
Und Leclerc erkennt Fortschritte: "Die Verbesserungen kommen Schritt für Schritt. Wir arbeiten definitiv in die richtige Richtung. Natürlich sind wir nicht zufrieden mit dem, wo wir stehen - aber wir sind zufrieden mit dem Fortschritt."
Leclerc weist jedoch auch darauf hin, dass überzogene Erwartungen das Bild der Saison verzerren:
"Vor der Saison gab es viel Hype um das Team, das hat die Wahrnehmung etwas verändert. Aber ich sage es ganz klar: Wir sind nicht da, wo wir sein wollen."
"Ferrari kann nur zufrieden sein, wenn wir gewinnen - und das wissen wir. Gleichzeitig macht McLaren in diesem Jahr einen riesigen Schritt. Wir entwickeln uns leider nur ähnlich wie Mercedes und Red Bull und kämpfen damit nur um Platz zwei in der Konstrukteurswertung."
Der Rückstand ist groß: Ferrari liegt aktuell 258 Punkte hinter McLaren. Doch Leclerc bleibt kämpferisch: "Es ist noch ein weiter Weg, aber die Fortschritte stimmen mich zuversichtlich." Der Vertrag mit Teamchef Frederic Vasseur wurde kürzlich verlängert.