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Leclerc zittert vor Hungaroring: Hamilton glaubt nicht an Wende
Mit neuem Schwung ist Ferrari zuletzt der Spitze wieder etwas näher gekommen, für Ungarn stapeln die Scuderia-Stars aber tief - aus unterschiedlichen Gründen
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat zuletzt mit Upgrades nachgelegt, doch für den Sprung an die Spitze reicht das noch nicht. Immerhin: In Belgien konnte Charles Leclerc zuletzt hinter den beiden McLaren-Piloten ein Podium einfahren. Gibt das Teamkollege Lewis Hamilton vor dem Großen Preis von Ungarn Zuversicht, dass bald wieder regelmäßig Pokale für die Scuderia drin sind?
"Ich denke, das Upgrade ist definitiv ein Fortschritt", sagt der Brite, bremst jedoch auch ein bisschen: "Wir sind noch dabei, das volle Potenzial herauszuholen, da steckt noch mehr drin. Es ist noch Feinarbeit nötig. Charles hat letztes Wochenende einen tollen Job gemacht und stand auf dem Podium, aber wir sind aktuell noch nicht auf dem Niveau von McLaren", so Hamilton, der hinzufügt: "Ob wir das noch erreichen, kann ich nicht sagen. Ich hoffe es."
Budapest sollte ihm persönlich jedenfalls entgegenkommen, mit acht Siegen und neun Poles hat der Rekordweltmeister eine außerordentliche Erfolgsbilanz auf dem Hungaroring vorzuweisen - gelingt ihm am Samstag im Kampf um die Startplätze vielleicht sogar der zehnte Streich? "Wenn man sich unsere bisherigen Qualifyings dieses Jahr ansieht, waren wir meist weit von der Pole entfernt. Für mich heißt es daher: Schritt für Schritt."
Hamilton über Antonelli: "Lass ihn wissen, dass ich da bin"
Hamilton stellt klar: "Ich will einfach das Beste rausholen an diesem Wochenende. Wie wir hier stehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht." Dass die Strecke für ihn, selbst in schwierigen Jahren, oft ein gutes Pflaster war, stellt laut eigener Aussage für ihn jedoch kein besonderes Omen dar: "Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich will es nicht mit anderen Jahren vergleichen - und nein, ich denke nicht, dass es diesmal so sein wird", sagt er auf die Frage nach einem Überraschungserfolg oder gar dem großen Wendepunkt für Ferrari.
Eine Wende indes, die wünscht sich aktuell auch Hamiltons Nachfolger bei Mercedes, Kimi Antonelli. In Spa hatte der Brite versucht den Rookie aufzumuntern, der sich durch seine jüngste Formkrise stark angeschlagen präsentierte: "Ich lasse ihn wissen, dass ich für ihn da bin. Es ist wichtig, Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein sind - das habe ich ihm vermittelt", sagt der Rekordweltmeister zu seinem Besuch beim 18-Jährigen.
"Ich versuche nicht, mich aufzudrängen, aber ich sage ihm: Wenn du mich brauchst, ich bin da. Er hat bereits ein großartiges Umfeld um sich. Und er ist erst 18. Ich persönlich war mit 18 noch nicht so weit. Aber er scheint bereit zu sein - besonders der erste Teil seiner Saison war stark", lobt Hamilton: "Ich bin oft hinter ihm gefahren, und man sieht, dass er das Talent hat."
Hamilton weiter: "Jetzt geht es nur noch um Erfahrung. Es ist schwer, wenn man Erfolg will und der Druck groß ist, das kann belastend sein. Aber er macht das wirklich sehr, sehr gut. Er ist ein toller Kerl." Ebenfalls eine gute Beziehung pflegt der Brite auch zu seinem neuen Teamkollegen Charles Leclerc - doch dem Monegassen kann Hamilton laut eigener Aussage in Bezug auf den Hungaroring nicht weiterhelfen:
Leclerc: "Mit Abstand meine schlechteste Strecke"
"Keine Ahnung, wirklich gar keine. Ich bin hier noch nie im gleichen Team mit ihm gefahren - da kann ich leider nichts zu sagen", erklärt Hamilton. Leclerc selbst hatte am Donnerstag den Hungaroring als "mit Abstand meine schlechteste Strecke im Kalender" bezeichnet. Zwar wolle er sich und der Welt in Budapest endlich "das Gegenteil beweisen", aber groß ist Leclercs Glaube daran nicht. Doch was macht ihm auf dem Kurs so zu schaffen?
"Ich weiß es nicht - ich wünschte, ich wüsste es. Es lief hier in der Vergangenheit einfach nie gut für mich", rätselt der Ferrari-Pilot: "Vermutlich liegt es an meinem Fahrstil, ich muss hier etwas härter arbeiten als auf anderen Strecken - aber das ist in Ordnung." Kurios sei das aber schon, schließlich gilt Leclerc etwa als Monaco-Spezialist und auch der Hungaroring ist ein eher enger, verwinkelter Kurs.
"Vielleicht sind es ja die Mauern, die mir hier fehlen!", lacht Leclerc: "Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt." Ob ihm so aber am Wochenende die Wiederholung des Podiums von Spa gelingen kann? "Das Ergebnis würde es ja vermuten lassen, wir hatten vier Podien in den letzten sechs Rennen. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir schon auf dem Niveau sind, um zu sagen: Wir sind das zweitstärkste Team im Feld."
Wenngleich Leclerc klarstellt: "Wir arbeiten aber daran, machen Fortschritte in die richtige Richtung. Es gab einige Upgrades in den letzten Wochen, die uns geholfen haben, die Lücke nach vorne etwas zu schließen. Aber was dieses Wochenende betrifft, bin ich mir nicht so sicher" - schließlich wartet eben der Hungaroring...