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Formel 1 vor dem nächsten Wandel - und ein Teamchef schlägt Alarm
Zu viele Änderungen, zu wenig Konstanz? Alpine-Teamchef Steve Nielsen sieht die Formel 1 auf einem gefährlichen Weg
(Motorsport-Total.com) - Alpine-Teamchef Steve Nielsen stellt zu schnelle Regeländerungen in der Formel 1 infrage und plädiert stattdessen für längere Zyklen mit gleichbleibendem Reglement.
"Es ist doch so: Wenn es große Regeländerungen gibt, wird das Feld zunächst auseinandergezogen, aber die Teams finden sehr schnell ähnliche Lösungen, und dann rückt alles wieder enger zusammen."
"Wenn ich also etwas ändern könnte: Dass wir uns wirklich genau überlegen, bevor wir das Reglement erneut anpassen. Denn oft sehen wir das beste Racing am Ende einer Reglementperiode."
Wenn dieser Punkt erreicht ist, brauche es Stabilität, erklärt Nielson. " Dann sollten wir nicht zu schnell wieder alles verändern."
Doch der Alpine-Teamchef will nicht missverstanden werden: "Ich bin ein Fan der neuen Autos 2026, aber wenn wir bald wieder gutes Racing kriegen, dann sollten wir es eben eine Weile beibehalten."
Das legt den Schluss nahe, dass Nielsen die aktuelle Regelperiode seit 2022 für zu kurz empfindet. Tatsächlich umfasst der Zyklus bis zum Ende der Saison 2025 nur vier Jahre - nachdem die Einführung der neuen Technischen Regeln aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant bereits 2021 erfolgte.
Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass Nielsens Wunsch vielleicht nicht in Erfüllung gehen wird: Bereits vor dem Start des neuen Formel-1-Reglements 2026 gibt es anhaltende Diskussionen über das darauffolgende Antriebsformat - und ob es zum Beispiel bereits 2030 oder sogar früher eingeführt werden soll.
Regeländerungen können auch Chancen sein
Andere hingegen halten Regeländerungen für eine Chance: "Es kann sein, dass irgendjemand einen Genius-Wurf hinlegt bei einem neuen Reglement. Etwas, das die anderen übersehen haben", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Wenn da einer wie Brawn 2009 einen Doppeldiffusor gefunden hat, der ein echter Gamechanger ist, dann hast du ein Problem."
Wolff spielt damit natürlich auf das "Brawn-Märchen" der Saison 2009 an, nachdem Teamchef Ross Brawn das frühere, zuletzt erfolglose Honda-Werksteam für einen symbolischen Preis gekauft hatte und zum WM-Titelgewinn führte. Ein stabiles Reglement hätte diese Formel-1-Sensation damals vermutlich verhindert.