Coulthard: Perez könnte ein Michael-Schumacher-Schicksal erleiden
Sergio Perez setzt seine F1-Karriere bei Cadillac fort - David Coulthard bleibt skeptisch und erinnert an Michael Schumacher und Kimi Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - Mit der Rückkehr in die Formel 1 bei Cadillac erfüllt Sergio Perez nach seinem Aus bei Red Bull den Wunsch einer ganzen Nation. David Coulthard, der einst selbst nach vielen Jahren bei McLaren im Jahr 2005 einen Neustart bei Red Bull wagte, warnt den Mexikaner jedoch aufgrund seiner Auszeit.

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David Coulthard sieht sich eher in Valtteri Bottas als Sergio Perez wieder Zoom Download
Beim More-than-Equal-Event in Zandvoort, ob ihn Perez an seine eigene Rolle im Jahr 2005 erinnert, als Coulthard als erfahrener Fahrer neben Christian Klien und Vitantonio Liuzzi das junge Red-Bull-Team nach vorne bringen sollte, antwortet der 54-Jährige gegenüber Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network:
"Ja, allerdings habe ich eher das Gefühl, dass Valtteri [Bottas] diese Rolle ausfüllt. Schließlich ist er auch dieses Jahr noch [als Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes] aktiv. Checo ist komplett raus gewesen aus der Formel 1. Valtteri ist weiterhin [im Simulator] gefahren, war weiterhin Teil der Briefings und hat mit den Technikern zusammengearbeitet."
"Es wird also interessant sein zu sehen, wie schnell Checo wieder auf dem Laufenden ist", sagt Coulthard weiter. Obwohl Perez nur eine Saison in der Formel 1 verpasst, sieht der Schotte die Gefahr, dass es ihm ergehen könnte wie einst Michael Schumacher und Kimi Räikkönen, die nach ihrer Pause nie wieder die Spritzigkeit früherer Tage erreichten.
"Wir haben es bei Kimi gesehen, als er in den Rallyesport gewechselt und dann zurückgekommen ist. Als Michael weg war und dann zurückkam, war er nicht mehr so gut wie zuvor."
Über das Warum kann auch er nur spekulieren: "Ich denke, weil die Formel 1 einfach eine Egoisten-Welt ist." Wer da einmal raus ist und andere Seiten des Lebens kennenlernt, könnte sich daher beim Comeback schwertun.
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Coulthard nennt auch Fernando Alonso als positives Beispiel, der nach einer zweijährigen Pause im Jahr 2021 zurückkehrte und trotz seines Alters noch immer respektable Leistungen zeigt. "Aber Fernando und Kimi waren [in ihrer Auszeit] noch aktiv."
Dennoch bewertet er die Verpflichtung von Perez als "gut für Cadillac. Er hat viel Erfahrung und agiert sehr besonnen. Bekanntermaßen ist er ein Grand-Prix-Sieger. Es ist eine gute Gelegenheit für ihn, seine Reise in der Formel 1 abzuschließen."
"Sicherlich wird es nicht mit einer Weltmeisterschaft enden, weil er bereits 35 ist. Aber er ist talentiert und wird auf und abseits der Strecke seinen Teil beitragen können."
Coulthard nimmt auch Stellung zu den Problemen des Mexikaners in der Saison 2024 bei Red Bull: "Ich habe kein Problem mit ihm. Es war schade, am Ende seiner [Red-Bull-] Karriere so einen Unterschied zu sehen und darüber reden zu müssen. Das sind nette Jungs, aber man muss die Wahrheit sagen: Er hat keinen guten Job mehr gemacht."