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Formel-1-Liveticker: Sind Alpines Ansprüche zu niedrig?
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Alpine hofft auf bessere Zuverlässigkeit +++ Sind Alpines Ansprüche zu niedrig? +++ Esteban Ocon war im Winter krank +++
Sind Alpines Ansprüche zu niedrig?
Fernando Alonso schickte beim Aston-Martin-Launch eine kleine Spitze in Richtung Alpine, indem er sagte, einige seiner Ex-Teams seien mit vierten Plätzen zufrieden gewesen. Sind die Ansprüche in Enstone also zu niedrig?
Otmar Szafnauer wundert sich über diese Aussage. "Als wir Vierter geworden sind, da war er genauso glücklich wie alle anderen im Team", betont er und erklärt, dass es "nicht leicht" gewesen sei, im vergangenen Jahr P4 in der WM zu holen.
Er erinnert daran, dass man 2021 noch auf P5 gelandet war. "Wir mussten McLaren schlagen", betont er und erklärt, es sei keine Schande, sich über einen vierten WM-Platz zu freuen.
Genauso werde er sich auch 2023 freuen, wenn man näher an die Top 3 heranrücken könnte. Denn das sei ein Zeichen dafür, dass man "Fortschritte" mache.
Gasly: Schaue nicht auf Alonso
Außerdem hat der Franzose verraten, er wolle sich nicht mit seinem Vorgänger im Alpine-Cockpit vergleichen. "Ich schaue überhaupt nicht auf Fernando. Er hat eine unglaubliche Karriere hinter sich, und ich schaue nur auf mich und meine eigene Karriere", stellt er klar.
"Ich will eines Tages Weltmeister werden, ich will Rennen gewinnen, ich will Alpine an die Spitze bringen, und das ist alles, worauf ich mich konzentriere. Ich denke, das Team hat mit Fernando viel gelernt, was gut ist", so Gasly.
Jetzt liege es an ihm und Ocon, "so gut wie möglich zu arbeiten, um diese Entwicklung und den Fortschritt, den wir in den letzten Jahren gesehen haben, beizubehalten und die Lücke zu den Top 3 zu schließen."
Apropos Ocon ...
Dessen Beziehung zu Gasly galt in der Vergangenheit ja nicht als die beste. Gasly berichtet: "Ich glaube, wir haben in den vergangenen zwei Monaten mehr Zeit miteinander verbracht als in den vergangenen acht oder zehn Jahren!"
"Ich denke, das war sehr wichtig", betont er und erklärt: "Wir sind beide erwachsen geworden, sehr viel reifer, und wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir als Vertreter eines Teams wie Alpine und mit der Renault-Gruppe im Rücken haben."
Er habe "keinen Zweifel daran, dass wir sehr eng und gut zusammenarbeiten werden, um das Team voranzubringen, wovon wir alle profitieren werden." Mal schauen, ob dieser Frieden wirklich nachhaltig ist.
Denn auf der Strecke ist Ocon durchaus dafür bekannt, auch gegen seine Teamkollegen hart zu fahren. Einfach mal bei Sergio Perez oder Fernando Alonso nachfragen ...
Alpine unter dem Gewichtsminimum
Gute Nachrichten für Alpine: Während andere Teams noch immer Probleme mit dem Gewicht haben, liegt der A523 laut eigener Aussage sogar unter dem Mindestgewicht von 798 Kilogramm. Das hat Technikchef Matt Harman verraten.
"Wir haben [2022] aufgehört, Gewicht aus dem letztjährigen Auto zu nehmen, um uns auf das diesjährige Auto zu konzentrieren. Denn es gibt einen Punkt in der Saison, an dem es nicht mehr kosteneffektiv ist, das zu tun", erklärt er.
"Wir haben also viel Entwicklungsarbeit in dieses Thema gesteckt. Wir haben dem Auto eine große Anzahl von Kilogramm abgenommen, was uns jetzt eine gute Ballastmenge gibt, die wir für die Gewichtsverteilung nutzen können", so Harman.
Heißt: Alpine liegt jetzt ohne Zusatzgewichte sogar unter dem Gewichtsminimum.
Budgetobergrenze macht es auch für Alpine schwieriger
Die Franzosen hatten zwar nie ein so großes Budget wie die drei Topteams. Doch Harman betont, dass es auch für Alpine "ziemlich schwierig" gewesen sei, das letztjährige Auto unter dem Budgetcap für 2023 zu verbessern.
"Es geht darum, gute Entscheidungen zu treffen. Wir haben also nicht alles [am Auto] verändert", berichtet er. Stattdessen habe man sich auf die Bereiche konzentriert, in denen man der eigenen Meinung nach die meiste Performance finden kann.
Im Hinblick auf die neuen Unterbodenregeln erklärt er: "Wir haben die Regeländerung recht schnell in den Griff bekommen und die [Performance] recht schnell zurückgewonnen. Wir sind also ziemlich zuversichtlich."
Ohnehin habe Alpine 2022 nie ein großes Problem mit Porpoising gehabt. Die Regeländerungen hätte es im Hinblick auf die Franzosen also gar nicht gebraucht, betont Harman.
Bahrain-Test
Die Launches sind durch und schon wirft der Bahrain-Test kommende Woche seine Schatten voraus. Gefahren wird von Donnerstag bis Samstag, und Haas hat jetzt schon verraten, wer wann im Auto sitzen wird.
So werden alle drei Tage zwischen beiden Piloten aufgeteilt. Nico Hülkenberg fährt am Donnerstag und Samstag jeweils am Vormittag, am Freitag am Nachmittag. Zumindest ist das der aktuelle Plan.
Denn erfahrungsgemäß können sich solche Pläne auch ändern. Dann zum Beispiel, wenn das Auto wegen eines Defekts an einem der Tage nicht fahren kann. Dann disponieren die Teams häufig noch einmal um.
Die meisten F1-Starts ohne Podest
Es ist kein Geheimnis, dass Nico Hülkenberg der Formel-1-Pilot mit den meisten Starts in der Königsklasse ist, ohne dabei jemals auf dem Podest gestanden zu haben. Aber welche Fahrer liegen in dieser Statistik eigentlich unmittelbar hinter ihm?
Das erfahrt ihr in unserer Fotostrecke:
Fotostrecke: Top 10: Die meisten F1-Starts ohne Podest
10. Vitantonio Liuzzi - 80 Rennen: Der ehemalige Red-Bull-Junior fährt zwischen 2005 und 2011 80 Grands Prix, steht dabei aber nie auf dem Podest. Mit Red Bull, Toro Rosso, Force India und HRT kämpft er maximal um hintere Punkteränge und hat zwei sechste Plätze als bestes Ergebnis zu Buche stehen. Fotostrecke
Sauber gibt Nachwuchskader bekannt
Die Sauber Academy hat ihren Fahrerkader für 2023 bekanntgegeben. An der Spitze steht wenig überraschend weiterhin Theo Pourchaire. Der Franzose wurde 2020 hinter Oscar Piastri Vizemeister in der Formel 3 und geht nun in seine dritte Formel-2-Saison.
Erfreulich aus deutschsprachiger Sicht: Die Schweizerin Lena Bühler, die 2023 in der F1 Academy fährt, und und der deutsche Kartpilot Taym Saleh sind ebenfalls Teil des Nachwuchsprogramms. Dazu kommt Marcus Amand aus der Formula Regional European Championship.
Sportdirektor Beat Zehnder erklärt: "Die Entdeckung und Förderung junger Talente stand schon immer im Mittelpunkt der Philosophie von Sauber Motorsport. [...] Der Kader der Sauber Academy für 2023 ist sehr vielversprechend."
"Wir sind sehr stolz auf Theos Wachstum und seine Entwicklung [...] und auf seine Beförderung zu einem der offiziellen Reservefahrer unseres Formel-1-Teams. Wir freuen uns auch, Lena, Marcus und Taym in der Akademie willkommen zu heißen", so Zehnder.
"Wir werden ihnen bei den nächsten Schritten ihrer Karriere zur Seite stehen und ihnen die Werkzeuge, die Ausbildung und die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, um in der Welt des Motorsports erfolgreich zu sein", verspricht er.
Mercedes-Shakedown "ohne Probleme"
Wir haben noch Stimmen zum gestrigen Mercedes-Shakedown in Silverstone bekommen! Andrew Shovlin betont: "Wir hatten einen soliden Start in unser Programm mit dem W14. Die Bedingungen waren weder zum Filmen noch zum Fahren gut."
"Aber wir haben die erlaubten 100 Kilometer ohne Probleme absolviert, und beide Fahrer konnten uns eine gute Einschätzung ihrer ersten Eindrücke vom Auto geben", so Shovlin. Der Test in Bahrain werde natürlich "ganz anders" werden.
Denn dort erwarten wir Sonne, in Silverstone dagegen regnete es. "Aber alles scheint gut zu funktionieren. Hoffentlich können wir nächste Woche voll durchstarten und die drei Testtage, die wir haben, optimal nutzen", so Shovlin.