• 27. Oktober 2022 · 21:46 Uhr

Budgetobergrenze: Red Bull und Aston Martin bestätigen Verstöße

Die beiden Formel-1-Teams Aston Martin und Red Bull sollen schon am Freitag in Mexiko ihre Verstöße gegen die Budgetobergrenze offiziell anerkennen

(Motorsport-Total.com) - Der nächste Schritt bei der Durchsetzung der Budgetobergrenze in der Formel 1 ist gemacht. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' werden die Teams Aston Martin und Red Bull bereits am Freitag (28. Oktober) ihre Verstöße gegen das Finanzielle Reglement offiziell anerkennen.

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Christian Horner (Red Bull) und Mike Krack (Aston Martin) Zoom Download

Das geschieht mittels "Accepted Breach Agreement", also mit einem Dokument, das einem Schuldeingeständnis gleichkommt - verbunden damit, dass der Unterzeichner auch die jeweilig folgenden Strafen akzeptieren wird. Letztere und weitere Details zu den einzelnen Verstößen sollen ebenfalls am Freitag vor dem Mexiko-Grand-Prix 2022 veröffentlicht werden.

Red Bull hat sich in der Formel-1-Saison 2021 einerseits nicht an das vorgegebene Budgetvorgehen gehalten und andererseits wohl umgerechnet etwa 1,8 Millionen Euro zu viel ausgegeben. Dafür blüht dem Rennstall um Max Verstappen vermutlich sowohl eine finanzielle als auch eine sportliche Strafe.

Eine solche sportliche Strafe könnte zum Beispiel eine reduzierte Zeit für Aerodynamik-Tests für die Formel-1-Saison 2023 sein. Das träfe Red Bull: Als Weltmeister in der Konstrukteurswertung 2022 bekommt das Team ohnehin weniger Windkanal- und CFD-Zeitfenster als seine schlechter platzierten Konkurrenten.

Warum Red Bull gegen die Budgetgrenze verstoßen hat

Was sich Red Bull hat zu Schulden kommen lassen? Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' sollen sowohl das Catering im Formel-1-Werk in Milton Keynes, Krankengeld und Kosten als Folge von Entlassungen zu den erhöhten Ausgaben beigetragen haben. Außerdem ging es wohl um überzählige Ersatzteile am Ende der Saison 2021 sowie um Steuerfragen.

Gerade die Ersatzteile und deren Zuordnung zu einer anderen Abteilung innerhalb des Teams könnten die größten Faktoren beim Regelverstoß dargestellt haben. Red-Bull-Teamchef Christian Horner spricht hier von einem "siebenstelligen Einfluss auf unsere Einreichungen".

Teamchef Horner wirbt um Verständnis für Red Bull

Bereits beim USA-Grand-Prix vor wenigen Tagen hatte Horner um Verständnis für das Vorgehen seines Teams geworben: "Eine solche Einreichung kann gut 75.000 Datenpunkte umfassen. Das ist unheimlich viel. Und das muss man bedenken. Ich halte es deshalb für nur normal, dass es im ersten Jahr unter so komplizierten Regeln fast unmöglich ist, alles richtig zu machen."


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Allerdings: Andere Teams hätten die Vorgaben "vielleicht etwas anders interpretiert", meint Horner. "Eine solche Änderung hat natürlich große Auswirkungen darauf, wie du deine Eingaben machst. Und hätten wir die Möglichkeit gehabt, unsere Daten erneut einzureichen, wir hätten das ganz, ganz anders gemacht. Wahrscheinlich betrifft das gleich mehrere Teams."

Das und mehr dürfte Horner am Rande des USA-Grand-Prix in Austin ausführlich mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem besprochen haben, wenngleich diese Gespräche keinen direkten Einfluss auf das rechtliche Vorgehen bei der Budgetobergrenze haben. In Folge des Todes von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz waren die Verhandlungen zudem zwischenzeitlich pausiert worden.

Was Aston Martin falsch gemacht hat

Bei Aston Martin ist die Situation eine andere: Das Team soll weniger deutlich gegen das Finanzielle Reglement und konkret gegen dessen vorgegebene Abläufe verstoßen haben, offenbar im Rahmen einer Großbritannien-spezifischen Steuerfrage, die vom Team anders interpretiert worden war als vom Weltverband vorgesehen.

Aston Martin droht dafür eine rein finanzielle Strafe, so wie vor einigen Monaten bereits Williams nach einem ähnlichen Verstoß: Williams hatte Dokumente erst mit Verzögerung eingereicht.

Wie Horner verweist auch Aston-Martin-Teamchef Mike Krack auf die "komplexen Regeln" bei der Budgetobergrenze und meint: "Das ist nicht frustrierend. Es zeigt uns nur, dass wir es künftig besser machen müssen, wenn wir solche Probleme vermeiden wollen."

"Unterm Strich ist wahrscheinlich das Wichtigste, dass wir unterhalb der Budgetobergrenze geblieben sind. Alles Weitere dreht sich um das reine Vorgehen."

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