• 22. Oktober 2022 · 17:52 Uhr

Steiner fordert Regeländerung bei Budgetgrenze nach Red-Bull-Verstoß

Für Haas-Teamchef Günther Steiner ist es nicht akzeptabel, dass ein Verstoß der Budgetgrenze von fünf Prozent als ein "geringfügiger" Regelbruch gewertet wird

(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner ist der Meinung, dass die Regeln für die Budgetobergrenze in der Formel 1 für die Zukunft überdacht werden sollten, während das Fahrerlager auf die Nachricht wartet, welche Strafen Red Bull möglicherweise drohen.

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Nach dem Red-Bull-Verstoß: Günther Steiner fordert eine Änderung des Finanzreglements Zoom Download

Die FIA gab letzte Woche bekannt, dass Red Bull im vergangenen Jahr gegen die Budgetobergrenze von etwa 145 Millionen Dollar verstoßen hat, was das Team jedoch vehement bestritten hat.

Die Ergebnisse der FIA-Finanzprüfung besagen, dass Red Bull eine "geringfügige" Überschreitung des Budgetrahmens begangen hat, die innerhalb von fünf Prozent über dem Budgetdeckel liegt, was somit bis zu 7,2 Millionen Dollar reichen könnte. Es ist jedoch durchgesickert, dass Red Bull 1,8 Millionen Dollar über dem Kostenlimit lag.

Steiner: "Geringfügiger" Verstoß sollte kleiner sein

Derzeit laufen Gespräche zwischen Red Bull und der FIA über einen möglichen akzeptierten Vertragsbruch, aber auch andere Teams und Fahrer haben sich klar für strenge Maßnahmen ausgesprochen.

Steiner sagt, er habe "keine Ahnung", welche Strafe Red Bull drohe, aber er sei der Meinung, dass die Finanzregeln in Zukunft überarbeitet werden müssten, einschließlich einer Reduzierung dessen, was als "geringfügiger" Verstoß angesehen wird.

"Wenn ich darüber nachdenke, sollte es meiner Meinung nach kleiner sein", sagt Steiner. "Wenn wir von einer Obergrenze von 140 Millionen Dollar ausgehen sind fünf Prozent sieben Millionen. Aber in den 140 Millionen sind bestimmte Ausgaben enthalten, die man nicht ändern kann."

Das Problem am "geringfügigen" Verstoß

"Diese Ausgaben sind also nicht sieben Millionen für die Entwicklung - diese Ausgaben, fünf Prozent für die Entwicklung, das ist eine größere Zahl. Der Prozentsatz ist derselbe, aber es macht einen größeren Unterschied. Ich denke, wir müssen das überdenken, wenn das nächste Concorde-Agreement geschrieben wird."


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Was Steiner damit meint: Sollte jemand in der Theorie diese sieben Millionen ausschließlich in die Entwicklung gesteckt haben, hätten sie ihr eigentlich verfügbares Entwicklungsbudget nicht um fünf Prozent überzogen, sondern deutlich mehr.

Sollte jemand unter dem Kostendeckel ein Budget für die Entwicklung von 3,5 Millionen Dollar haben, so hätte man mit den zusätzlichen sieben Millionen insgesamt 10,5 Millionen für die Entwicklung, was damit das Dreifache und nicht fünf Prozent mehr ist.

Steiner über Budgetprüfung: FIA ist "sehr, sehr streng"

2021 war das erste Jahr, in dem sich die Teams an die Finanzvorschriften halten mussten, aber sie wurden aufgefordert, 2020 ein freiwilliges Reporting durchzuführen, um sich auf die Einführung der Budgetobergrenze im folgenden Jahr vorzubereiten.

Steiner sagt, dass es angesichts der Komplexität der Regeln sogar für Haas "schwierig war, sie einzuhalten", als man die freiwillige Prüfung durchführte, und dass die FIA "sehr, sehr streng" sei. "Es gibt keinen Spielraum mehr, wie sie ihre Sachen präsentieren. Man muss einen guten Job machen", sagt er.

"Es geht nicht nur um die Finanzleute, sondern auch um die Leute am Auto, z.B. bei den verwendeten Teilen und all diesen Daten. Es ist harte Arbeit, das alles in Ordnung zu bringen. Es ist also keine leichte Aufgabe."

Steiner: Warum ein "akzeptierter Vertragsbruch" ebenfalls eine Schwäche ist

Obwohl die FIA die möglichen Sanktionen für Teams umrissen hat, die eine geringfügige Überschreitung des Budgetrahmens begehen, kann es im Falle eines akzeptierten Vertragsbruchs weder zu einem Verlust von Konstrukteurs- oder Fahrer-Meisterschaftspunkten noch zu einer Reduzierung des Kostendeckels kommen.


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Steiner hält dies für eine "Schwäche" des Finanzreglements, aus der man in Zukunft lernen müsse: "All diese Dinge gibt es zum ersten Mal", sagt er. "Wenn es klar wäre, würden wir nicht hier sein und darüber spekulieren, was gemacht worden ist."

"Wenn man das Ziel verfolgt, einen Kostendeckel zu erreichen, muss man Respekt davor haben, wie wir uns dazu durchgerungen haben, einen solchen zu haben. Jetzt müssen wir es nur noch verbessern. Das wird sich mit der Zeit ergeben. Es gibt eine Menge Dinge, die wir vielleicht verbessern müssen. Nicht verändern, sondern verbessern - was natürlich auch Veränderungen beinhaltet", so Steiner.

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