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Formel-1-Liveticker: Alpine sieht in Piastri Präzedenzfall
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Albon-Start in Singapur unsicher +++ Alpine sieht in Piastri Präzedenzfall +++ Ferrari: Leclerc nach Monza zuversichtlich +++
Alpine sieht in Piastri Präzedenzfall
Das hat uns Laurent Rossi verraten. Hintergrund: Weil Piastri Alpine in Richtung McLaren verlassen hat, hinterfragen die Franzosen nun den Sinn eines Nachwuchsprogramms, wenn ein fertig ausgebildeter Fahrer sein Debüt für die Konkurrenz gibt.
So könne man das Geld, das man in die Ausbildung von Nachwuchspiloten steckt, auch einfach sparen und dieses dann verwenden, um Fahrer von anderen Herstellern abzuwerben, erklärt Rossi, der einen gefährlichen Präzedenzfall sieht.
"Daher bin ich nicht sicher, ob ich diese Fahrer weiter ausbilden möchte", stellt er klar. Die Alternative seien strenge Verträge, die dann aber für die Piloten womöglich nicht mehr lukrativ seien. Und grundsätzlich wolle man auch am Nachwuchsprogramm festhalten.
"Es ist Teil unserer Geschichte", betont Rossi, der aber auch ganz offen sagt: "Wir fragen uns, ob wir neue [Nachwuchs-]Fahrer holen sollten. Denn Warum sollten wir?" Der Stachel aus dem Fall Piastri scheint auf jeden Fall recht tief zu sitzen ...
Feierabend!
Mit einigen "Urlaubsbildern" von Mick Schumacher drehen wir unseren ersten Ticker der Woche auch zu. Schon morgen melden wir uns natürlich wie gewohnt mit einer neuen Ausgabe zurück.
Habt noch einen schönen Montag, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Seidl: Piastri ist "sehr loyal und integer"
Wir haben unseren Tag mit den Aussagen von Laurent Rossi begonnen, der alles andere als begeistert von Oscar Piastris Wechsel zu McLaren ist. Dort betont Teamchef Andreas Seidl allerdings, dass sich der Australier nichts vorzuwerfen habe.
"Er ist sehr loyal und integer. Darum wollten wir ihn an Bord haben", stellt Seidl klar und nennt weitere Merkmale Piastris: "Er ist jung, voller Energie, ambitioniert. Ich denke außerdem, dass er das richtige Level an Selbstvertrauen hat."
"Gleichzeitig ist er sehr bescheiden. Er weiß genau, welche große Aufgabe vor ihm liegt", so Seidl, der Piastri sportlich als "großes Talent" mit einer Menge "Potenzial" beschreibt. Und auch von der Persönlichkeit her passe er "perfekt" zu McLaren.
Das würde man bei Alpine aktuell wohl alles nur bedingt unterschreiben ...
Leclerc nach Monza zuversichtlich
Nicht nur Max Verstappen reist recht optimistisch nach Singapur. Auch Charles Leclerc von Ferrari sagt nach Monza: "Es war insgesamt ein positives Wochenende." Denn nach Spa sei man angesichts des Rückstands auf Red Bull noch "ziemlich besorgt" gewesen.
"Wir waren im Qualifying sehr, sehr weit weg - aber auch bei der Rennpace", erinnert er und erklärt, in Monza habe man "verschiedene Richtungen" ausprobiert, hart gearbeitet und sich so am Samstag die Pole gesichert.
"Auch [im Rennen] war die Pace viel, viel besser. Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Auto vielleicht nicht so gut zu dieser Art Strecke passt", betont Leclerc, der zumindest rechnerisch noch Chancen auf den WM-Titel hat.
In Singapur könnte er somit in Sachen vorzeitiger WM-Entscheidung zum Spielverderber für Verstappen und Red Bull werden.
Verstappen: Warum Singapur besser laufen sollte
Wir bleiben bei Red Bull. In den engen Straßen von Monaco hatte Max Verstappen zu Beginn der Saison Schwierigkeiten. Der Weltmeister glaubt allerdings nicht, dass sich diese in Singapur wiederholen werden.
"Das Auto hatte [Anfang des Jahres] starkes Übergewicht", erinnert er und erklärt: "Darum hat es viel mehr untersteuert." Inzwischen hat der RB18 aber "abgespeckt", weshalb Verstappen erklärt: "Ich denke nicht, dass es in Singapur ein Problem sein wird."
Komplett siegessicher ist aber auch nicht, denn: "Vielleicht haben wir andere Schwierigkeiten. Wir waren schon länger nicht mehr dort." Zum bislang letzten Mal fuhr die Formel 1 in der Saison 2019 in Singapur.
Zur Einordnung: Damals hatte Verstappen sieben Formel-1-Siege auf dem Konto. Inzwischen sind es 31 ...
Horner: Frühere Motorenregeln hätten keinen Unterschied gemacht
Ursprünglich sollte die Partnerschaft zwischen Red Bull und Porsche bereits beim Rennen in Spielberg verkündet werden. Doch daraus wurde nichts, weil es zu diesem Zeitpunkt noch kein konkretes Motorenreglement für 2026 gab.
Letztendlich platzte der Deal bekanntlich komplett. Hätte es also einen Unterschied gemacht, wenn die Motorenregeln bereits früher abgesegnet worden wären? "Nein", stellt Red-Bull-Teamchef Christian Horner klar.
"Weil es keine bindende Einigung zwischen den Firmen gab", betont er und erklärt, es habe lediglich "Diskussion" über "sechs oder sieben Monate" gegeben. Und am Ende dieser Diskussionen habe man sich gegen eine Zusammenarbeit entschieden.
Dabei lag die fertige Pressemitteilung ja bereits in der Schublade ...
Verstappen vor Titel: Es geht noch schneller ...
Wenn alles zusammenkommt, dann kann Max Verstappen sich bereits in Singapur zum Formel-1-Weltmeister 2022 krönen - und damit fünf Rennen vor Saisonende. Der früheste Weltmeister aller Zeiten wäre er damit allerdings nicht!
Den Rekord hält nämlich weiterhin Michael Schumacher, der den Titel 2002 bereits sechs Rennen vor Schluss perfekt machte. Schafft es Verstappen in Singapur, würde er sich in dieser Statistik den zweiten Platz mit Nigel Mansell teilen.
Der Brite schaffte es 1992 nämlich ebenfalls bereits fünf Rennen vor Schluss. In beiden Fällen war die Saison allerdings deutlich kürzer. "Schumi" wurde im elften von 17 Rennen zum Weltmeister, Mansell im elften von sogar nur 16.
Zu 100 Prozent vergleichbar sind die Zahlen also nicht.
Fotostrecke: Michael Schumacher: Die Ferrari-Jahre
Ein Anblick, an den sich die Konkurrenz erst noch gewöhnen muss: Nach zwei Weltmeistertiteln mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995 wechselt Michael Schumacher 1996 zu Ferrari. Der Druck auf den Deutschen ist groß, schließlich wartet das italienische Traditionsteam seit 1979 auf einen Titel in der Fahrer-WM. Der damalige FIAT-Chef Gianni Agnelli drückt es angeblich so aus: "Wenn Ferrari mit Michael Schumacher nicht Weltmeister wird, dann werden wir es nie mehr." Fotostrecke
Vettel: Rückkehr zu Red Bull in anderer Rolle?
Wie geht es für Sebastian Vettel nach dem Ende seiner aktiven Karriere weiter? Könnte er sich zum Beispiel eine Rückkehr zu Red Bull in irgendeiner Funktion vorstellen? "Momentan weiß ich es nicht", antwortet Vettel auf eine entsprechende Frage.
Die Zeit werde zeigen, ob es ihn noch einmal zu Red Bull oder generell in die Formel 1 zurückziehe - in welcher Form auch immer. Jetzt freue er sich erst einmal darauf, "Zeit mit anderen Dingen zu verbringen", so der viermalige Weltmeister.
Er wolle beispielsweise mehr Zeit für seine Kinder haben. "Und dann wird die Zeit zeigen, ob mir nach drei Monaten oder drei Jahren langweilig wird. Keine Ahnung. Wir werden es sehen", so Vettel.
Heute vor 51 Jahren ...
... gewann Jackie Stewart einen historischen Kanada-GP 1971. Historisch deshalb, weil es damals die erste rote Flagge in der Geschichte der Königsklasse gab! Wegen schlechten Wetters wurde das Rennen im Mosport Park nach 64 der ursprünglich 80 Runden abgebrochen.
Stewart, der zu diesem Zeitpunkt bereits als Weltmeister feststand, siegte vor Ronnie Peterson und Mark Donohue (im Bild), der damit gleich bei seinem ersten Formel-1-Start sein erstes Podium holte - und zugleich sein einziges ...