GP Eifel
Formel 1 Nürburgring: Das Qualifying am Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Kann Verstappen morgen gegen Mercedes kämpfen? +++ Hülkenberg fährt statt Stroll +++ Vettel scheitert erneut in Q2 +++
Grosjean: Beste Zeit in Q1 gestrichen
Ja, auch heute waren die Tracklimits wieder ein Thema. Zum Verhängnis wurden sie unter anderem Grosjean, der den Einzug in Q2 lediglich um 0,020 Sekunden verpasste. "Fast hätten wir beide Autos in Q2 gebracht. Leider war Romain etwas zu weit draußen, und seine beste Zeit wurde gestrichen", erklärt Haas-Teamchef Günther Steiner. Der Franzose wird morgen von P16 starten.
"Auf meinem zweiten Reifensatz habe ich es in der ersten Runde übertrieben, und auf der zweiten kam ich in Verkehr. Das war es dann", berichtet Grosjean. Immerhin schaffte es der Teamkollege in Q2, Magnussen wird morgen als 15. starten. "Ich denke, wir haben im Qualifying das Beste aus dem Auto herausgeholt", zeigt sich der Däne zufrieden. Mit Punkten dürfte es morgen aber wie immer sehr schwer werden.
Pirelli rechnet mit zwei Stopps
Laut Pirelli sind auf dem Papier zwei Stopps morgen die schnellste Variante. Entweder Soft-Medium-Soft oder Soft-Medium-Medium. Nur ein Stopps sei langsamer, die schnellste Variante hier sei die Strategie Medium-Hard. Schauen wir mal. Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass Pirelli von zwei Stopps ausgeht, am Ende aber doch viele Fahrer mit einem durchfahren. Vielleicht regnet es ja auch, dann werden sowieso alle Pläne über den Haufen geworfen ...
Rosberg: Albon muss sich im Qualifying steigern
Die makellose Bilanz von Verstappen im Qualifying-Duell gegen Albon haben wir eben bereits angesprochen. TV-Experte Nico Rosberg sagt dazu bei 'Sky' über den Thailänder: "Er hatte ein paar gute Ergebnisse, aber seine Achillesferse war bislang das Qualifying. Beim letzten Qualifying war er eine Sekunde langsamer als Max, heute waren es fünf Zehntelsekunden. Selbst fünf Zehntelsekunden sind viel zu viel nach so vielen Rennen."
"Das wird ein entscheidender Punkt, ob er seinen Platz im kommenden Jahr behalten darf", glaubt Rosberg, der zudem nicht damit zufrieden ist, dass sich Albon für das Rennen nur P4 als Ziel gesetzt hat. "Ich mochte nicht, dass er auf Platz vier geschaut hat. Ich meine, er hat einen Red Bull. Es kann so viel passieren morgen. Er sollte das Podium als Ziel nehmen", fordert Rosberg.
Wolff für weniger Training, aber ...
Logischerweise kommt nach dem ausgefallenen Freitag die Frage auf, ob es in der Formel 1 auch generell mit weniger Training gehen würde. "Mir persönlich gefällt das. Je weniger trainiert wird, desto weniger Daten werden gesammelt, desto höher die Abwechslung. Dann gewinnt nicht mehr der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste. Wenn das ein Vorschlag sein sollte, würde ich zustimmen", verrät Toto Wolff.
Ähnlich sehen es auch andere Fahrer und Offizielle. Doch der Mercedes-Teamchef erinnert daran, dass es dabei nicht nur um sportliche Aspekte geht. "Man muss das natürlich mit den Veranstaltern abklären. Wir haben auch Fans, die sich kein Wochenendticket leisten können, die nur am Freitag kommen und dann Autos sehen können", erklärt Wolff. Da hat er durchaus recht.
Wolff: Deshalb bekam Hamilton den Medium nicht
Der Weltmeister hat ja in der PK vorhin selbst gesagt, dass er gerne auf Medium gestartet wäre. Das Team habe allerdings sein Veto eingelegt. "Wir haben das gerade im Briefing besprochen", verrät Toto Wolff und erklärt: "Es ist klar, dass der Soft der bessere Startreifen ist. Das sieht Lewis jetzt auch so. Am Start verlierst du mit dem Medium drei, vier Meter. Und Lewis' Gegner starten alle auf Soft. Es war eine klare Entscheidung." Ergibt Sinn, denn gerade bei den kühlen Temperaturen wäre der Medium morgen beim Start wohl ein Nachteil gewesen.
Ocon: Rennen ein "Sprung ins Ungewisse"
Das dürfte nicht nur für ihn gelten. "Es ist für uns morgen ein Sprung ins Ungewisse, weil ich heute im Training und Qualifying nur die Softs gefahren bin. Wir werden sehen, wie sich die Reifen im Rennen verhalten und wie lange sie halten", erklärt der Franzose, der von P7 starten wird. Teamkollege Ricciardo qualifizierte sich eine Position weiter vorne. Beide sind damit zufrieden. Der Australier rechnet sowohl im Trockenen als auch im Nassen mit einem "interessanten" Rennen. Hoffen wir natürlich auch.
Leclerc von P4 "ziemlich überrascht"
Endlich mal ein Fahrer, der nicht unzufrieden ist! "Ich bin sehr zufrieden, aber auch ziemlich überrascht von der Leistung heute früh und heute Nachmittag, wenn ich ehrlich bin", verrät Leclerc und ergänzt: "Vor allem, weil wir eigentlich davon ausgegangen waren, bei diesen kühlen Bedingungen in Schwierigkeiten zu geraten. Es ging aber ziemlich gut. Die Runde war sehr gut. Ich bin hochzufrieden mit P4."
"Wir haben dieses Wochenende ein paar Updates, die ordentlich funktioniert haben", berichtet der Ferrari-Pilot und erklärt: "Wir versuchen, jedes Wochenende kleine Änderungen umzusetzen. Derzeit klappt das gut. Jedes Mal, wenn wir etwas Neues verwenden, funktioniert es. Das ist das Wichtigste. Und das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Es hilft uns, eine solide Grundlage am Auto zu finden."
Russell: Q2 wäre möglich gewesen
Irgendwie bekommt man langsam den Eindruck, dass heute fast niemand mit seinem Qualifying zufrieden ist. "Ich bin etwas enttäuscht", sagt auch Russell, der morgen von P17 ins Rennen gehen wird. "Ich denke, Q2 wäre möglich gewesen, wenn wir alles zusammengebracht hätten", so der Williams-Pilot, dem lediglich wenige Hundertstel zum Einzug in Q2 fehlten.
"Es war hart bei diesen kühlen Bedingungen. Es war schwierig, die Reifen zum Funktionieren zu bringen. In FT3 gingen sie ziemlich gut, und das Auto fühlte sich toll an. Aber im Qualifying hatte ich nicht das gleiche Gefühl", berichtet Russell. Auch Teamkollege Latifi glaubt, er hätte es heute in Q2 schaffen können. Er wird morgen von P18 starten, also eine Position hinter Russell.