• 17. Mai 2018 · 13:33 Uhr

Jean Todt: 1.500 Euro für eine Radmutter sind Schwachsinn

Der FIA-Präsident setzt sich für die Interessen kleiner Teams ein: Er will über die Technikregeln Geld sparen, aber auch die Werksmannschaften ins Boot holen

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Jean Todt ist nach eigener Aussage "betroffen" von den finanziellen Problemen kleiner Formel-1-Teams. Wie der Franzose erklärt, würde er alles daran setzten, um mit einem neuen Technischen Reglement ab der Saison 2021 und faireren kommerziellen Vereinbarungen für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Er sei sehr zuversichtlich, für sein Vorhaben Mitstreiter zu finden.

Foto zur News: Jean Todt: 1.500 Euro für eine Radmutter sind Schwachsinn

Im Formel-1-Startfeld soll in Zukunft mehr Ausgeglichenheit herrschen Zoom Download

Todt betont, dass der Automobil-Weltverband und Liberty Media einen fundierten Vorschlag vorlegen müssten, um breite Zustimmung zu erhalten: "Es sollte etwas sein, das nicht nur einem Team hilft, sondern für zehn Mannschaften wirklich funktioniert. Das macht die Aufgabe schwierig."

Es könne aber nicht so weitergehen, dass die Hälfte der Teilnehmer in der sogenannten Königsklasse des Motorsports Geldsorgen hat, so Todt. Er wolle die Formel 1 erschwinglicher machen. Ob die von ihm favorisierte Budgetobergrenze eine Chance hat, wagt der Franzose nicht zu behaupten. Es gäbe zwar Fortschritte. "Aber wie viele Teams stehen denn dahinter?", fragt Todt. "Drei oder vier." Schließlich sind die finanzstarken (Werks-)Teams daran interessiert, sich ihren Vorteil zu bewahren.


Fotostrecke: Die Budgets der Formel-1-Teams 2017

Mehr Konsens könnte sich Todt verschaffen, wenn er über das Technische Reglement für Einsparungen sorgt - so, wie es Mercedes, Ferrari und Red Bull wünschen. Der FIA-Chef erkennt Potenzial: "Charlie (Rennleiter Whiting; Anm. d. Red.) hat mir gesagt, dass die Radmuttern aus Aluminium pro Stück 1.500 Euro kosten. Sobald eine in Gebrauch war, wird sie danach weggeworfen", sagt er.

Unverständlich für Todt - nicht nur aus Kostengründen, sondern auch wegen der Nachhaltigkeit. "Solche Dinge brauchen wir nicht. Es würde niemandem auffallen." Der frühere Ferrari-Rennleiter schätzt zwar die Suche der Teams nach Perfektion, glaubt aber, dass sie verstörende Ausmaße angenommen hätte. "Wir erreichen nie etwas, wenn wir keine Regeln verfassen, die solchen Sachen einen Riegel vorschieben." Vielmehr müsste man mit den Bestimmungen für Unterhaltung sorgen.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere

Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?

Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
formel-1-countdown
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz