• 13. Mai 2017 · 21:44 Uhr

McLaren-Legende Ramirez: Honda scheint keine Hilfe zu wollen

Der frühere Teammanager kritisiert Hondas Einstellung und rät McLaren dazu, für ein oder zwei Jahre zu Mercedes zu wechseln - Alexander Wurz erkennt Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Der frühere McLaren-Teammanager Jo Ramirez ist überzeugt, dass Honda sich weigern würde, die Unterstützung seines Formel-1-Partners anzunehmen. Deshalb fände das Gespann keinen Weg aus der sportlichen Krise. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' weist der 75-Jährige auf eine Personalie hin, bei der es sich nur um Gilles Simon handeln kann: "Ich weiß, dass Eric (Rennleiter Boullier; Anm. d. Red.) ihnen die Hilfe eines europäischen Ingenieurs angeboten hat", erklärt Ramirez.

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Jo Ramirez geht mit Honda hart ins Gericht: "Ich erkenne sie nicht wieder" Zoom Download

Der Franzose, der einst für Michael Schumacher die Ferrari-Motoren entwickelte und später bei der FIA tätig war, stand bei den Japanern als Berater auf der Gehaltsliste, ehe er im März überraschend beurlaubt wurde. "Sie scheinen keine Hilfe zu wollen", winkt Ramirez ab und erkennt Honda nicht wieder. Er erinnert an die Achtzigerjahre: "Es war so gut zu sehen, wie sie auf Probleme reagiert haben. Wir haben viel von ihnen gelernt. Heute scheinen sie nicht einmal die Quelle zu kennen."

Weniger kritisch sieht Ex-Pilot Alexander Wurz die Situation. Zwar verfüge Honda leistungsmäßig über den schwächsten Motor, sei aber nicht so abgeschlagen wie häufig kolportiert. "Im Qualifying-Trimm mit maximalem Boost ist es nicht so, dass sie bei der Motorleistung zwei bis drei Sekunden weg wären", meint der Österreicher über die auf den V6-Hybriden zurückzuführende Differenz. Er schätzt sie auf "eine Sekunde" und sieht McLaren derzeit dort, wo das Team Ende 2016 stand.


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Ramirez widerspricht entschieden: "Weniger Power und überhaupt keine Zuverlässigkeit", beklagt er Rückschritte mit dem neuen Triebwerk, weniger mit dem MCL32. "Das McLaren-Chassis ist dieses Jahr gut. Man hört nie, dass sich Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) darüber beschweren würde." Daran, dass Antrieb und Karosserie nicht auf speziellen Prüfständen zusammen getestet würden, könne es nicht liegen, weiß Mexikaner: "Das haben sie zu meiner Zeit gemacht, vor 20 Jahren."

Deshalb rät er dem neuen Unternehmensboss Zak Brown, Honda zum Neukunden Sauber abzuschieben und sich für ein oder zwei Jahre Aggregate bei Mercedes einzukaufen - solange, bis die Japaner ihre Technik in die Gänge gebracht hätten und die Traumehe ein drittes Mal stattfinden könne. "Das ist zumindest das, was ich als Fan gerne sehen würde", schmunzelt Ramirez und macht seiner großen Liebe McLaren keinen Vorwurf, das Honda-Abenteuer gewagt zu haben; "Es ist traurig, dass auch ich in einer Millionen Jahren nicht erkannt habe, dass Honda es nicht hinbringen würde."

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