• 09. April 2016 · 14:22 Uhr

Toto Wolff fordert: Erfolge würdigen statt Sport schlechtreden

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat genug von der Kritik an der Formel 1 und fühlt Erfolge zu wenig gewürdigt: Hamiltons Rekordrunde in Bahrain geht unter

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 war in den vergangenen Wochen und Monaten wieder häufiger in den Medien, allerdings wurden bei der Berichterstattung kaum sportliche Aspekte in den Mittelpunkt gerückt. Vielmehr waren es stichelnde Aussagen von Serienchef Bernie Ecclestone oder natürlich das Hickhack um den Modus der Qualifikation, der aller paar Tage geändert wurde. Positive Dinge wurden hingegen unter den Tisch gekehrt.

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Toto Wolff hält die große Kritik an der Formel 1 für nicht gerechtfertigt Zoom Download

Dieser Umstand ärgert vor allem Toto Wolff. Der Österreicher ist die Negativschlagzeilen leid: "Wir haben einen großartigen Sport mit tollen Autos und aufregenden Fahrern", wundert er sich über den aktuellen Status der Königsklasse. "Manchmal sollten wir diese Dinge loben und beispielsweise darüber sprechen, dass wir in Bahrain einen zehn Jahre alten Streckenrekord gebrochen haben."

Am vergangenen Wochenende fuhr Lewis Hamilton im Qualifying mit 1:29.493 Minuten einen neuen absoluten Rundenrekord auf dem Bahrain International Circuit und unterbot damit die alte Bestmarke von Mark Webber aus dem Jahr 2005 (1:29.527) - allerdings wurde dies von den Medien kaum beachtet. "Das ist ein großer Erfolg, und das sollten wir in der Öffentlichkeit stärker hervorheben als den Sport niederzumachen", fordert Wolff.

Denn im Gegensatz zur Rundenzeit des damaligen Williams-Piloten fuhr Hamilton die Zeit mit einem V6- statt einem V10-Triebwerk und Standard-Reifen, die nicht durch den Reifenkrieg zwischen Bridgestone und Michelin gepusht waren. Außerdem sind die Boliden durch die neue Technologie ein ganzes Stück schwerer. "Das ist vermutlich der leistungsstärkste Motor der Formel-1-Geschichte", zollt Wolff daher Respekt und fordert diesen auch ein: "Diese Autos sind sauschnell, die schnellsten Autos des Planeten."

Allerdings muss der Motorsportchef auch einsehen, dass man beim Thema Qualifying wirklich Unsinn verzapft hat. Der neue Eliminationsmodus wurde schon in Australien von den Beteiligten zerrissen, aufgrund von politischen Possen musste man allerdings auch in Bahrain noch mit dem System umgehen, bevor es vor dem Großen Preis von China geändert wurde. Davon hat Wolff genug: "Wir dürfen nicht einfach mit Ideen um uns werfen. Die Formel 1 ist ein globaler Sport und wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Zuschauern", sagt er.

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Lewis Hamilton sorgte in Bahrain für eine neue Rekordrunde Zoom Download

"Um solche Probleme anzugehen, müssen wir sie ordentlich analysieren, wissenschaftlich nachforschen und darauf schauen, was in der Vergangenheit gut und weniger gut funktioniert hat", so der Österreicher. Wolff findet gut, dass man nun für Schanghai zum alten Modus aus der Saison 2015 zurückgegangen ist. Das heißt für ihn aber nicht, dass man nicht noch Verbesserungen finden könnte: "Ich kann mir beispielsweise ein Shootout vorstellen, bei dem die letzten acht Autos separat auf der Strecke sind", schlägt er vor.

Doch wie das System am Ende ausfallen wird, ist ihm eigentlich ziemlich egal: "Solange etwas ordentlich bewertet wurde und dem Zuschauer in Sachen Aufregung, Spektakel und vielleicht Variabilität einen Mehrwert bietet, auch wenn es zu unserem Nachteil ist, dann kann ich damit leben", so Wolff. "Aber solange wir nicht mit etwas Besserem kommen, würde ich bei den Regeln von 2015 bleiben."

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