• 07. November 2014 · 16:10 Uhr

Hamilton: Wegen Stallkollision in Spa zuletzt so stark?

WM-Leader Lewis Hamilton sieht die Stallkollision mit Nico Rosberg in Belgien und die dabei entstandene "negative Energie" als Grund für seine zuletzt so starke Form

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine Ironie der Geschichte: Die Wege von Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die dieses Jahr im überlegenen Mercedes-Boliden um den Titel kämpfen, kreuzten sich bereits in der Jugend, als sie gegeneinander Kart fuhren. 1997 - damals waren die beiden zwölf Jahre alt - fuhren sie das erste Mal gegeneinander. Im Jahr 2000 kämpften das Naturtalent aus der Londoner Vorstadt und der in Monaco lebende Sohn von Champion Keke Rosberg im von Mercedes unterstützten MBM-Team um den Formel-A-EM-Titel, und Rosberg musste sich geschlagen geben.

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Zuletzt war für Nico Rosberg gegen Lewis Hamilton kein Kraut gewachsen Zoom Download

Trotz der bereits damals existierenden Rivalität blicken beide gerne auf die unbeschwerte Zeit zurück. Davon ist dieser Tage aber nicht mehr viel zu spüren: Seit den heißen Zweikämpfen, den nervenaufreibenden, taktischen Funksprüchen und der Stallkollision in Spa-Francorchamps ist beiden bewusst, dass die beiden auf der Rennstrecke erbitterte Gegner sind.

Hamilton: Stallkollision als Schlüsselmoment

"Ich war schon sehr lange nicht mehr so wütend wie in Spa, als ich aus dem Rennen gerissen wurde, da ich ja wusste, was passiert war und dass ich deswegen viele Punkte an Nico verlor", spielt Hamilton in seiner 'BBC'-Kolumne auf den Zwischenfall in Belgien an, als Rosberg beim Überholversuch nicht zurücksteckte und so Hamiltons linken Hinterreifen aufschlitzte.

"Nach Spa habe ich die negativste Energie des gesamten Jahres gespürt."Lewis Hamilton
Der Stachel saß tief. Noch tiefer als in Monaco, als Rosberg im Qualifying ausrutschte, so für gelbe Flaggen sorgte und Hamiltons Versuch vereitelte, ihm die Pole-Position zu entreißen. Manche unterstellten dem Wiesbadener damals Absicht, wie dies 2006 bei Michael Schumachers Parkmanöver der Fall gewesen war.

Nach dem Grand Prix von Belgien habe Hamilton aber "die negativste Energie des gesamten Jahres gespürt". Dennoch glaubt er, dass er daraus neue Stärke gewonnen hat: "Die Art und Weise, wie ich den folgenden Tagen damit umgegangen bin, war das Bemerkenswerteste in dieser Zeit. Ich konnte die Energie in etwas Positives kanalisieren. Dann habe ich sie konserviert und genutzt, um mit einer etwas anderen Herangehensweise in die folgenden Rennen zu gehen. Das hat einen Unterschied gemacht."

Freundschaftliche Basis noch vorhanden

Mit dieser zusätzlichen Kraft, die er durch die Auseinandersetzung mit Rosberg gewonnen hat, konnte er "die Limits nach oben verschieben - in einen Bereich, den ich nicht für möglich gehalten habe. Ich spüre, dass ich jetzt besser fahre als je zuvor."

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In der Vergangenheit war das Verhältnis der Rivalen deutlich unkomplizierter Zoom Download

Das klingt nicht gerade so, als wäre das Verhältnis der beiden Rivalen noch zu kitten. Doch Hamilton widerspricht gegenüber 'RTL'. Die Beziehung sei derzeit "neutral", aber "trotzdem ist immer noch diese Basis da, dass wir Kindheitsfreunde waren. Diese Basis geht nicht einfach so verloren. Das bleibt auch so. Wir haben eine gute Zusammenarbeit."

Das Duell der beiden ungleichen Weggefährten ist laut Hamilton aber heute nicht mehr mit den Kart-Zeiten zu vergleichen. "Dieses Jahr ist so viel intensiver - nicht nur mental, sondern auch physisch", sagt er gegenüber 'Formula1.com'. "Das Stressniveau ist jetzt sehr hoch." Früher sei er wie Rosberg einfach an der Kartbahn aufgekreuzt und hätte sich nicht viele Gedanken gemacht: "Wir genossen das Kartfahren und aßen jedes Wochenende Pizza. Wir haben auf der Strecke gekämpft und hatten unseren Spaß. Jetzt handelt es sich um ein Geschäft, also ist es ganz anders als damals."

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