• 17. Juli 2022 · 06:08 Uhr

Interview mit Andreas Seidl: "Wissen, dass wir Infrastrukturdefizit haben"

Exklusiv mit dem McLaren-Teamchef: Wie er die Probleme von Daniel Ricciardo bewertet, wie er sein Team in die Zukunft führt, wie er die Budgetobergrenze erklärt

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag vor dem Grand Prix von Österreich, also noch vor den jüngsten Entscheidungen der Formel-1-Kommission zur Aufstockung der Budgetobergrenze, baten wir McLaren-Teamchef Andreas Seidl zum Interview. Erstens, um die "Lage der Nation" im Rennstall um Lando Norris und Daniel Ricciardo zu besprechen. Zweitens, um uns mal einige Tücken des Finanzreglements so erklären zu lassen, damit es auch Laien verstehen.

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Wir haben McLaren-Teamchef Andreas Seidl in Österreich zum Interview getroffen Zoom Download

Viel wurde darüber spekuliert, welche Folgen die gestiegenen Kosten besonders für die größeren Teams haben könnten. Red-Bull-Teamchef Christian Horner malte zwischenzeitlich sogar das Horrorszenario an die Wand, dass einige nicht alle Saisonrennen bestreiten könnten, wenn die Budgetobergrenze nicht angehoben wird.

Andere zeigten sich jedoch nicht kompromissbereit. Alfa Romeo und Haas etwa beharrten bis zuletzt darauf, dass es bei maximalen Ausgaben von 141,2 Millionen US-Dollar für die Saison 2022 bleiben sollte. Müssen die Topteams halt ein paar Updates einsparen, so ihre Argumentation.

Letztendlich konnte dann doch ein Kompromiss gefunden werden, mit dem zwar niemand so richtig glücklich war, dem aber letztendlich immerhin neun von zehn Teams zugestimmt haben. Spannend: Am Ende war es Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer, der als einziger dagegen war, während Alfa Romeo und Haas doch noch ihre Einwilligung gaben.

Wichtig zu wissen: Das Interview mit Seidl haben wir am Donnerstag in Spielberg geführt - also vor der entscheidenden Sitzung der Formel-1-Kommission, die am späten Freitagvormittag stattgefunden hat.

Was die Preissteigerungen für ein Formel-1-Team bedeuten

Frage: "Andreas, angenommen, die Kommission stockt die Budgetobergrenze nicht auf, was könnte dann Ihrer Meinung nach im schlimmsten Fall passieren?"
Andreas Seidl: "Ich glaube, dass sechs oder sieben Teams das Cap überschreiten würden. Was zur Folge hätte, dass - je nachdem, wie hoch diese Überschreitung ist - es ein Verstoß gegen das Reglement wäre und es entsprechende Strafen geben hätte können."


Frage: "Angenommen, Sie machen nach Ihrem ursprünglichen Budgetplan weiter, wie weit würde McLaren dann über der Budgetobergrenze landen?"
Seidl: "Ich will keine Zahl nennen. Aber erheblich. Weil es unerwartete, gigantische Kostensteigerungen gegeben hat, die mit einer normalen Inflation nichts zu tun haben. Vor allem in Sachen Fracht oder auch in Sachen Stromrechnungen, die so nicht vorhersehbar waren."


Frage: "Da reden wir von, nur damit wir ein Gefühl kriegen, ..."
Seidl: "... mehreren Millionen."


Frage: "Weil sich manche Kostenpunkte versechs- oder versiebenfacht haben?"
Seidl: "Nein. Bei der Fracht reden wir von ungefähr 80 Prozent. Strom rund 200 Prozent. Das mag nicht genau stimmen, trifft aber die Größenordnung."

"Und da diese unerwarteten Erhöhungen so spät reingekommen sind, als die Saison schon am Laufen war, hast du als Team nur gewisse Stellhebel außerhalb deiner Fixkosten, mit denen du reagieren kannst, um grundsätzlich eine Saison zu bestreiten, an den Start zu gehen, entsprechende Ersatzteile zu haben - ganz unabhängig von den Entwicklungen oder Unfallschäden, die auch noch dazukommen. Und diese Höhe der Hebel reicht einfach nicht mehr aus, um noch gegenzusteuern."


Frage: "Was wären theoretisch diese Hebel?"
Seidl: "Wenn eine Saison erstmal losgegangen ist, dann sind die Hebel, die du noch hast, die Anzahl der Upgrades, die du bringst über das Jahr, oder auch entsprechendes Glück, Haushalten oder Gegensteuern, um Unfallschäden zu vermeiden."

Abbau von Personal für McLaren kein Thema

Frage: "Das ist natürlich etwas, was sich niemand wünscht: Aber könnte man theoretisch auch Personalkosten reduzieren?"
Seidl: "Da muss ich ganz klar sagen: Das ist nichts, was wir angehen wollen und werden. Dazu muss man auch wissen: Selbst wenn du zum jetzigen Zeitpunkt Personal freistellen würdest, um die Kosten zu senken, würdest du die Auswirkungen davon frühestens im nächsten Jahr sehen, weil du ja entsprechende Kündigungsfristen hast. Aber nochmal: Das ist für uns nicht einmal eine Überlegung."

Kleine Trivia zwischendurch: Im Finanzreglement der Formel 1 wird unterschieden zwischen einem geringfügigen und einem erheblichen Überziehen des Budgets. Der Strafenkatalog ist für beide Kategorien aber sehr ähnlich und lässt der FIA beim Strafmaß viel Ermessensspielraum, von der einfachen Verwarnung bis hin zum WM-Ausschluss.

Frage: "Haben Sie als Formel-1-Team eine konkrete Idee, welche Strafe für welches Vergehen drohen könnte?"
Seidl: "Wir haben keine Idee, wie ein Strafmaß ausschauen könnte. Das wurde bewusst so gewählt, und wir unterstützen das. Weil dadurch vermieden wird, dass du bewusst strategische Entscheidungen triffst, um gewisse Regularien zu brechen."


Frage: "Damit da niemand auf die Idee kommt: 'Okay, wir zahlen zehn Millionen Euro Strafe, damit wir 20 Millionen mehr in die Entwicklung investieren können.' Geht es darum?"
Seidl: "Es ist wichtig, dass du nicht weißt, was bei größeren Vergehen die Strafe ist. Sonst könntest du in die Saison reingehen und sagen, ich nehme zum Beispiel zehn Strafpunkte in Kauf. Das ist zumindest zu Beginn dieser neuen Ära unter Budgetcap eine gute Abschreckung."


Frage: "Obwohl das Argument spätestens dann obsolet wird, wenn die ersten Präzedenzfälle vorliegen, denn dann muss sich die FIA an diesen Präzedenzfällen orientieren."
Seidl: "Ich glaube trotzdem, dass das zu Beginn dieser neuen Ära erstmal eine gute Herangehensweise ist."

McLaren-Eigentümer unterstützen Cap-Anhebung

Frage: "Wie stehen Ihre Shareholder zur Aufstockung der Budgetobergrenze? Für die bedeutet es ja, dass mehr von ihrem Geld ausgegeben wird und am Ende weniger Return on Investment steht."
Seidl: "Ich kann da nur für McLaren sprechen. Seitens unserer Shareholder genießen wir da volle Unterstützung. Sie haben Verständnis für die aktuelle Situation."

"McLaren hat in dieser Frage eine klare Position. Wir sind starke Verfechter dieses Budgetcaps, weil es absolut notwendig ist, dieses Cap für den Sport zu haben. Auch für uns als Team. Es war die einzige Möglichkeit für uns als Team, in der Formel 1 zu bleiben und die Chance zu haben, finanziell nachhaltig teilzunehmen und sportlich erfolgreich zu sein."

"Deswegen sind wir auch so interessiert daran, jetzt eine definierte Lösung zu finden, weil ich glaube, dass es nicht im Sinne des Sports ist, wenn wir gerade das Thema 2022 nicht definiert lösen, zusammen mit den anderen Teams und der FIA."


Frage: "Sind Sie optimistisch, dass es am Freitag eine Lösung geben wird?"
Seidl: "Ja."

Inzwischen wissen wir: Es gibt diese Lösung. Schon bisher durften die Teams 141,2 Millionen Dollar budgetieren - 140 Millionen Basisbetrag plus 1,2 Millionen für jedes Rennen, das über 21 Saisonrennen hinausgeht. Dazu kommt eine Erhöhung um 3,1 Prozent, auf die sich die Teams geeinigt haben. Ergibt unterm Strich ein Plus von knapp 4,4 Millionen Dollar beziehungsweise eine neue Gesamtsumme von knapp 145,6 Millionen Dollar für 2022.

McLaren: Nur halb so viele Punkte wie nach elf Events 2021

Frage: "Reden wir über das Sportliche. Was ist aus McLaren-Sicht 2022 bisher positiv gelaufen?"
Seidl: "Es ist definitiv positiv, dass wir es wieder geschafft haben, nach zehn Rennen auf Platz 4 in der Konstrukteursmeisterschaft zu stehen. Denn ich glaube, wenn man realistisch ist, ist das das Maximale, was wir derzeit als Team erreichen können."

"Wir dürfen nicht vergessen, dass ein vierter Platz in diesem Jahr für uns wieder ein Erfolg wäre, wenn wir uns anschauen, mit welchen Teams wir um diesen Platz 4 kämpfen. Wir kämpfen mit Teams wie Alpine, die alle Infrastruktur am Start haben. Selbst Alfa Romeo hat Infrastruktur wie zum Beispiel einen eigenen Windkanal am Start."

"Wir wissen, dass wir diese Defizite noch haben. Wir arbeiten daran, aber das braucht noch etwas Zeit. Nach meinem Geschmack war die Saison aber ganz klar nicht konstant genug, was die Ergebnisse betrifft."

"Wenn wir uns anschauen, wie die Saison gelaufen ist, dann hatten wir einen schwierigen Saisonstart, aus den bekannten Gründen. Ich meine die Bremsprobleme bei den Wintertests. Aber dann haben wir als Team eine starke Reaktion gezeigt."

"Wir waren ab Dschidda wieder dazu in der Lage, in die Punkte zu fahren, im zweiten Rennen. Haben dann starke Wochenenden gehabt in Melbourne, haben in Imola ein Podium eingefahren können, haben dann ein gutes Upgrade nach Barcelona gebracht, das uns dann auch in Monaco geholfen hat, wieder ein Topergebnis einzufahren. Wir haben es teilweise geschafft, mit einem Mercedes im Qualifying zumindest auf Augenhöhe zu sein, einen oder beide zu schlagen."

"Aber wir hatten auch Wochenenden, wo wir einfach nicht dazu in der Lage waren, um Punkte zu kämpfen. Und ich glaube, dass muss jetzt das Hauptziel sein für die zweite Saisonhälfte, weil das auch die Voraussetzung dafür sein wird, dass wir diesen Platz 4 halten können, auf dem wir uns im Moment befinden."

"Dass wir einfach mehr Konstanz in die Ergebnisse reinbringen und dass wir das Auto einfach noch besser verstehen, wie wir es einsetzen müssen an den Rennwochenenden, damit wir auf allen Strecken aus eigener Kraft viertstärkstes Team sein können."

Kann ein Rücksetzer wie 2022 auch etwas Gutes haben?

Frage: "Seit Sie 2019 zu McLaren gekommen sind, ging es immer steil bergauf. Jetzt gibt's zum ersten Mal so etwas wie einen Knick in der Kurve. Kann das für die Entwicklung des Teams längerfristig betrachtet sogar nützlich sein?"
Seidl: "Ja und nein. Wir sind Sportler, wir sind Wettbewerber, und wir wollen natürlich jeden Morgen, wenn wir aufstehen, und jede Saison, die wir beginnen, immer weiter nach vorn. Wir wollen die Reise, auf der wir uns befinden, möglichst abkürzen, trotz aller Realitäten, in denen wir uns befinden. Gerade wenn es um die Infrastruktur geht."

"Gleichzeitig war es eine wichtige Erfahrung, einmal zu sehen, wie wir mit so einer Krise, wie wir sie definitiv hatten nach dem Wintertest in Bahrain, als Team umgehen. Und da war es für mich eine schöne Bestätigung, dass wir es geschafft haben als Team, damit gut umzugehen."

"Es war für mich wichtig zu sehen, dass wir trotz des Drucks, der natürlich aufgekommen ist, ruhig geblieben sind, dass sich jeder auf seine Arbeit konzentriert hat, dass wir uns nicht verloren haben in irgendwelchen Schuldzuweisungen. Dass wir auch nach außen hin Ruhe bewahrt haben und einfach geschaut haben, wie wir schnellstmöglich zurückschlagen können, was uns dann auch gelungen ist."

"In Summe ist das dann schon eine wichtige Erfahrung für uns als Team, die uns weiter nach vorn bringen kann. Wir dürfen nicht vergessen: Wir sind nach wie vor, nachdem wir 2019 all die Änderungen auf der organisatorischen Seite durchgeführt haben, ein junges Team. Wir müssen zusammen noch viel lernen, parallel zum Aufbau der Infrastruktur."

"Es ist Teil des Sports, dass es nicht immer nur nach oben geht, dass du nicht immer nur Erfolge feierst. Es ist Teil des Sports, dass es auch schwierige Momente gibt und Niederlagen, und es ist einfach wichtig, dass du den Mut hast, dich von den Dingen erholen kannst und die Situation oder die Enttäuschung, die dann natürlich vorherrscht, schnellstmöglich wieder in positive Energie umschaltest."

"Und das, glaube ich, ist uns gelungen."

McLaren-Management soll so bleiben, wie es ist

Frage: "Haben Sie in der Situation irgendwas gelernt? Sie sagen zum Beispiel immer, die Struktur des Teams steht für die nächsten Jahre. Haben Sie gemerkt, okay, da brauchen wir vielleicht noch was oder jemanden?"
Seidl: "Ich glaube grundsätzlich: Die Organisation eines Formel-1-Teams steht nie still, unabhängig davon, ob du Highlights hast wie Doppelsiege oder ob du auch mal so einen schwierigen Start hast, wie wir ihn in Bahrain gehabt haben."

"Trotzdem war es eine klare Bestätigung für mich, wie wir mit diesem Thema und mit dieser Herausforderung umgegangen sind, dass wir bezüglich der Struktur und der Aufgabenverteilung mit Andrea Stella, mit James Key und mit Piers Thynne richtig aufgestellt sind."

Foto zur News: Interview mit Andreas Seidl: "Wissen, dass wir Infrastrukturdefizit haben"

James Key ist der technische Mastermind hinter den McLaren-Boliden Zoom Download

Frage: "Das ist die Spitze Ihres Organigramms. Mit denen sind Sie also ..."
Seidl: "... absolut zufrieden, wie wir als Führungsteam zusammenarbeiten. Ich könnte mir im Formel-1-Team bei McLaren keine besseren Führungskräfte für die jeweiligen Disziplinen vorstellen. Und ich bin absolut sicher, dass diese Stabilität, die wir dort kreiert haben in den letzten Jahren, im Vergleich zu früher bei McLaren, wo es ja viele Personalveränderungen gegeben hat, dass das der Grundstein sein wird, um die nächsten Schritte als Team zu gehen."

Das Organigramm bei McLaren unterteilt sich in zwei Führungsebenen. Ganz oben steht Zak Brown als CEO. Er wird unterstützt von Finanzdirektorin Laura Bowden, Personaldirektor Daniel Gallo und Seidl als Teamchef.

In der operativen Ebene darunter kommen die drei Herren ins Spiel, die Seidl in diesem Interview bereits angesprochen hat: James Key als Technischer Direktor, Andrea Stella als Rennleiter und Piers Thynne als Betriebsdirektor und Leiter des Einsatzteams. Ein Triumvirat, an dem sich so schnell, zumindest wenn es nach Seidl geht, nichts ändern wird.

Norris: Warum wurde sein Vertrag schon wieder verlängert?

Frage: "Sie haben den Vertrag von Lando Norris zumindest von außen betrachtet ohne Not frühzeitig verlängert. Wer hat da angeklopft, dass Sie plötzlich das Bedürfnis hatten, ihn so langfristig zu binden?"
Seidl: "Da ist es nicht darum gegangen, dass jemand angeklopft hat."

"Wir konnten gemeinsam schon viele Erfolge feiern, und Lando hat vom Rookie zu einem der Topfahrer im Paddock eine extrem positive Entwicklung genommen. Da ist es klar, dass wir als Team ein großes Interesse haben, ihn möglichst lang an uns zu binden. Und zum Glück hat das auch Lando so gesehen."

"Im Winter haben wir dann sehr positive Gespräche geführt. Für Lando war wichtig, wie die weitere Reise im Team ausschauen wird, und das war für ihn überzeugend genug, sich langfristig an uns zu binden. Was für uns als Team natürlich ein super Zeichen war, weil es nämlich zeigt, dass er Vertrauen hat in uns als Team und in die Reise, auf der wir uns befinden."


Frage: "2022 ist sein viertes Jahr in der Formel 1. Ist er schon reif, eine Führungsrolle im Team zu übernehmen? Oder braucht er noch einen Routinier wie Daniel Ricciardo an seiner Seite, von dem er dann in bestimmten Situationen doch noch profitieren kann?"
Seidl: "Ich glaube, ein Rennfahrer kann immer von einem Teamkollegen profitieren, egal ob das ein Rookie ist oder ein sehr erfahrener Pilot. Aber Lando ist in seinem vierten Jahr ein etablierter Fahrer, der genau weiß, was er braucht."

Norris braucht McLaren mehr als den Teamkollegen

Frage: "Er braucht also niemanden, der ihm, wenn er mit einem Set-up mal nicht weiterkommt, dies und jenes erklärt und ihm weiterhilft?"
Seidl: "Ich glaube nicht unbedingt, dass er dafür einen zweiten Fahrer braucht. Sondern er braucht einfach das Team um sich herum, das ihm dabei hilft."

"Man darf nicht vergessen: Wenn du im vierten Jahr in der Formel 1 bist, lernst du nach wie vor noch viel. Das ist nach wie vor ein Punkt, der mich zuversichtlicher nach vorn blicken lässt, wenn ich daran denke, was wir zusammen mit Lando erreichen können. Er ist noch lange kein kompletter Rennfahrer."

"Ich glaube, dass Wichtige ist: Er hat gezeigt, dass er alles hat, was es braucht, um ein Topfahrer in diesem Paddock zu bleiben. Gleichzeitig ist er aber immer noch ein junger Fahrer, und da wird noch mehr kommen. Das stimmt mich sehr positiv."

"Es ist egal, welcher Fahrer das ist: Es gibt Situationen an Rennwochenenden oder generell über die Saison gesehen, wo sich ein Fahrer von einem anderen Fahrer mal was abschaut. Und es ist egal, ob das ein Rookie ist oder ein sehr erfahrenerer Fahrer, wenn es darum geht, wie er manche Streckenabschnitte fährt, manche Kurven."

"Das ist Teil des täglichen Geschäfts, dass du dich ständig austauschst, versuchst, das Team in dieselbe Richtung zu pushen oder auch mal spezifische Streckenabschnitte anschaust, wie der ein oder andere das Team, wo der ein oder andere plötzlich ein Zehntel schneller fährt. Und du willst verstehen, wie er das macht, und versucht es dann nachzumachen. Ich halte es für wichtig, dass du offen dafür bist."

Ricciardo: Seidl steht zum Australier

Frage: "Bei Daniel Ricciardo läuft's nicht so gut. Es hat sich dieses Jahr aber in manchen Teams was verschoben. Ein Sergio Perez kommt mit den neuen Autos zum Beispiel plötzlich besser zurecht, ein Max Verstappen hat sich anfangs schwergetan. Ist es bei Ricciardo auch so, dass er zu denen gehört, die sich mit den neuen Autos schwertun?"
Seidl: "Fakt ist, dass sich Daniel in Summe nach wie vor einfach nicht so wohlfühlt im Auto, gerade wenn es ans Limit geht wie im Qualifying, wie Lando. Wenn du berücksichtigst, dass Lando einer der Topfahrer im Paddock ist, dann bist du halt schnell bei dem Rundenzeitenunterschied, den wir sehen."

"Ich glaube, es gibt bestimmte Charakteristiken am Auto, mit denen er sich härter tut, dieses so am Limit zu fahren wie Lando. Deswegen arbeiten wir auch kontinuierlich mit Daniel zusammen. An seiner eigenen Performance, aber auch am Auto, um zu schauen, was können wir machen am Auto, um ihm zu helfen, um diese letzten Prozente einfach zu finden. Damit er die gleiche Performance abrufen kann, wie sie Lando regelmäßig abruft."


Frage: "Mit dem Interview, dass Zak Brown vor ein paar Wochen gegeben hat, ist so ein bisschen der Eindruck entstanden, Zak Brown macht den 'bad Cop', Andreas Seidl macht den 'good Cop'. Ist das so?"
Seidl: "Nein. Da geht es nicht um 'good Cop' oder 'bad Cop'. Zak hat einfach ehrlich Fragen beantwortet, die er bekommen hat."

"In Summe ist Daniel nicht zufrieden, wie es bisher gelaufen ist bei McLaren, trotz einiger Highlights. Auf unserer Seite ist es das Gleiche. Wir wollen, dass wir zusammen mit ihm bessere Ergebnisse einfahren. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben, weiterzuarbeiten, um diese Schritte zu machen, die ihm fehlen."

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