• 12. Juli 2022 · 12:28 Uhr

McLaren: "Wenn wir das Wochenende noch einmal fahren könnten ..."

Nach einem völligen Fehlstart punktet McLaren in Spielberg noch mit beiden Autos - Unter den Vorzeichen ein "gutes" Ergebnis, doch in der WM macht Alpine Druck

(Motorsport-Total.com) - "Ich würde zufrieden sagen. Ich würde nicht glücklich sagen, aber zufrieden", resümiert Daniel Ricciardo nach dem Großen Preis von Österreich in Spielberg. Der Australier beendete das Rennen auf Platz neun, McLaren-Teamkollege Lando Norris wurde Siebter.

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Erst zum dritten Mal in dieser Saison punktete McLaren mit beiden Autos Zoom Download

Letzterer sieht es ganz ähnlich und erklärt, dass er "zufrieden" sei, nachdem er mit Rang sieben noch "Schadensbegrenzung" an einem "sehr schwierigen Wochenende" betrieben habe. Denn am Freitag war McLaren katastrophal in den Grand Prix gestartet.

Zunächst ging bei Norris im ersten Training der Motor kaputt, sodass er die einzige Session vor dem Qualifying verlor. Dort schied Teamkollege Ricciardo dann bereits in Q1 aus, Norris wurde nach einem weiteren Problem mit dem Bremssystem Letzter in Q2.

"Mit den ganzen Problemen waren wir immer zwei Schritte zurück", erklärt Norris, der sich nach P15 im Qualifying auf P11 im Sprint und am Sonntag dann eben sogar noch in die Punkte vorarbeiten konnte. Bei Ricciardo lief es ganz ähnlich.

Norris: Strafe und Probleme kosten besseres Ergebnis

"Ich glaube, wenn wir das Wochenende noch einmal fahren könnten, dann wären wir viel stärker und könnten mit den Alpines kämpfen", so Norris, der glaubt, dass an einem problemfreien Wochenende am Ende mehr Punkte möglich gewesen wären.

Aber unter den schwierigen Vorzeichen sei das Ergebnis unterm Strich "gut" gewesen. "Natürlich hatten wir mit den Ausfällen von Sainz und Perez etwas Glück. Aber mit der Pace verdienen wir trotzdem, da zu sein, wo wir sind", so Norris.

"Negativ" sei im Rennen allerdings seine Fünf-Sekunden-Strafe für das wiederholte Überschreiten der Tracklimits gewesen. "Da habe ich die Limits etwas zu sehr ausgetestet", gesteht der Brite, der die Strafe auf seine Kappe nimmt.


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"Da habe ich mich selbst um das Rennen gebracht - oder zumindest um das Rennen mit Mick. Ich weiß nicht, ob ich vorne ihm gewesen wäre", so Norris, der ergänzt, man habe "gute Arbeit" geleistet, trotz der Strafe direkt hinter Schumacher ins Ziel zu kommen.

"Ich bin glücklich. Die Pace war vernünftig", so Norris, der in Frankreich nun auf ein deutlich problemfreieres Wochenende hofft. Das sieht auch der Teamchef ganz ähnlich. "Zufrieden", sei er, betont Andreas Seidl bei 'Sky'.

Norris muss Wochenende mit altem Motor fahren

"Wir haben noch nicht vergessen, wie unsere Gesichter ausgesehen haben am Freitagabend nach einem katastrophalen Freitag mit vielen Problemen", erinnert er und freut sich daher darüber, dass man noch "gute Punkte" gesammelt habe.

Auch der Teamchef weiß allerdings, dass es wichtig sein wird, die Zuverlässigkeit in den Griff zu bekommen, "damit wir [beim nächsten Rennen] nicht wieder auf dem falschen Fuß anfangen wie dieses Mal am Freitag", so Seidl.

Zumal der Defekt bei Norris am Antrieb Auswirkungen auf das gesamte Wochenende hatte. "Es war natürlich nicht ideal, dass wir nach dem Problem am Freitag auf die andere Powerunit aus dem Pool zurückwechseln mussten", erklärt Seidl

"Antriebe verlieren mit der Dauer ein bisschen Leistung", erinnert er. Gut möglich also, dass Norris in allen Sessions ein paar PS gefehlt haben. Aktuell werde der neue Motor von Mercedes untersucht und man hoffe, dass man ihn in Zukunft wieder verwenden könne.

"Insgesamt sind wir auf Daniels Seite ziemlich zufrieden mit dem Rennwochenende", sagt Seidl über die andere Seite der Garage. Der Australier selbst gesteht allerdings, dass er sich am Sonntag in einigen Kurven nicht mehr so stark wie im Sprint gefühlt habe.

Ricciardo bemängelt fehlende Konstanz

"Das war etwas frustrierend", gesteht er und erklärt zudem, dass er sich im ersten Stint gleich zu Beginn die Reifen ruiniert habe, "weil ich mir vorne links beim Start einen Bremsplatten eingehandelt habe."

"[Das Manöver] hat funktioniert, weil ich eine Position gewonnen habe. Aber dann habe ich den Reifen ruiniert und hatte im ersten Stint große Probleme", so Ricciardo, der sich aber auch später auf neuen Reifen nicht mehr so gut wie am Samstag gefühlt habe.


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"Ich wünschte, ich hätte ein paar mehr Zehntel gehabt, um mit den Haas' und Lando zu kämpfen", gesteht er und erklärt, dass das Problem vor allem die fehlende Konstanz gewesen sei. "Ich weiß, dass der Wind und diese Dinge das Auto beeinflussen."

"Aber ich erinnere mich, dass ich in einer Runde eine 11.2 fuhr. Die nächste Runde war dann eine 10.5", berichtet Ricciardo, der nicht erklären könne, warum er plötzlich eine halbe Sekunde schneller sei - und dann in der nächsten Runde wieder zurückfalle.

Alpine zieht in der Weltmeisterschaft gleich

"Es ist also manchmal wirklich sehr inkonstant und auf der Grenze, was den Grip angeht. Das macht es schwer, zu verstehen, was los ist, und darauf aufzubauen", so der Australier, der in Spielberg erst zum dritten Mal in dieser Saison punktete.

Zufrieden ist er mit seinem neunten Platz trotzdem. "Wir haben Punkte. Vor ein paar Tagen sahen wir nicht so gut aus, daher bin ich damit zufrieden", so der Australier, der unterm Strich aber wieder langsamer als sein Teamkollege war.

Bitter für McLaren: Durch das starke Wochenende von Esteban Ocon zog Alpine in der Weltmeisterschaft gleich. Beide Teams stehen nun bei 81 Zählern. Und das Momentum scheint aktuell eher auf der Seite der Franzosen zu sein.

Denn nach Baku hatte McLaren noch 18 Zähler vor Alpine gelegen. Doch Seidl ist davon überzeugt, dass man es einfach nur schaffen müsse, die eigenen Fehler abzustellen. "Ich denke, dann haben wir alles, um im Kampf um P4 zu bleiben", so der Teamchef.

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