• 09. Dezember 2025 · 17:10 Uhr

"Man sieht Tränen in den Augen": Alpine verabschiedet sich vom Renault-Motor

Für Alpine endet mit dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi nicht nur eine gewöhnliche Saison, sondern eine glorreiche Ära: Es war das letzte Rennen mit Renault-Motor

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Finale in Abu Dhabi (Rennbericht) war für Alpine ein Rennen voller Emotionen: Während Pierre Gasly und Franco Colapinto nach der Zieldurchfahrt am Sonntag fast schon erleichtert sind, den unterlegenen A525 endgültig loswerden zu können, schwingt beim Team ein Hauch von Wehmut mit.

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Alpine hat sich in Abu Dhabi vom Renault-Motor verabschiedet Zoom Download

Es war das letzte Rennen mit dem Renault-Motor, denn im kommenden Jahr wird Alpine zum Mercedes-Kundenteam. Renault stellt das eigene Motorenprogramm ein: Knapp 50 Jahre, nachdem die Franzosen in der Saison 1977 zum ersten Mal mit einem eigenen Antrieb in der Formel 1 am Start waren, ist Schluss.

Die Renault-Motoren brachten nicht nur dem Werksteam mehrere WM-Titel, sondern auch Williams, Benetton und zuletzt Red Bull. "Es war ein sehr emotionales Wochenende für alle in der Garage", gibt auch Gasly zu. "Wir haben gestern ein Abschiedsfoto mit allen gemacht. Man sieht Tränen in ihren Augen."

"Man merkt einfach, wie viel es all diesen Leuten bedeutet hat", betont der Franzose, der sich nach der Zieldurchfahrt über Funk bedankt hat. "Es war ein riesiges Vergnügen, mit allen zu arbeiten. Jede einzelne Person, sei es im Engineering oder bei den Mechanikern, hat mich auf jeden Fall sehr unterstützt und in all den drei Jahren hinter mir gestanden."

Gasly scherzt: Alpine "aus meinem Sichtfeld halten"

"Am Ende haben wir es geschafft, gemeinsam ein paar Podestplätze zu holen", erinnert sich Gasly unter anderem an den Erfolg beim Großen Preis von Brasilien 2024, als er gemeinsam mit seinem damaligen Teamkollegen Esteban Ocon auf dem Podium stand.

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Pierre Gasly ist froh, den Alpine A525 endlich abstellen zu können Zoom Download

"Ein riesiges Dankeschön an alle. Ich bin sicher, dass wir einige dieser Gesichter noch im Paddock sehen werden." Nur eines will der 29-Jährige nach Möglichkeit nicht wiedersehen: seinen Alpine A525. "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen [das Auto] nächstes Jahr aus meinem Sichtfeld halten", grinst Gasly.

Kein Wunder, denn auch das letzte Rennen der diesjährigen Saison verlief für Gasly noch einmal enttäuschend: Der Franzose landete abgeschlagen auf dem 19. Platz, nur vor seinem Teamkollegen Franco Colapinto. Der letzte Platz in der Konstrukteurs-WM war der Mannschaft vor dem Finale ohnehin schon sicher.

"Rückblickend bin ich trotzdem sehr zufrieden und stolz, wie das Team es geschafft hat, mit einer solchen Saison umzugehen, denn wenn man kein konkurrenzfähiges Auto hat, ist es sehr schwer und man könnte leicht aufgeben", lobt Gasly, der alle 22 WM-Punkte für sein Team holte.

Gasly überzeugt: "Nächstes Jahr wird ganz anders"

"Trotzdem haben alle im Büro trotz der schwierigen Ergebnisse durchgehalten und ihr Bestes gegeben", ergänzt der Franzose. "Ich bin nach wie vor sehr stolz auf alle Jungs und alle im Team. Ich freue mich darauf, mit der Vorbereitung auf die nächste Saison zu beginnen."

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Colapinto bleibt 2025 ohne WM-Punkte, fährt aber auch 2026 für Alpine Zoom Download

Zwar fühlte sich das Rennen in Abu Dhabi wieder einmal "sehr schlecht" an, doch allzu viel Bedeutung wollte Gasly dem Finale nicht beimessen. "Nächstes Jahr wird es ganz anders", ist er überzeugt. "Ich denke, wir werden uns an die zehn Q3-Plätze und die 22 Punkte erinnern, die wir mit diesem Auto geholt haben."

"Wir werden trotzdem die gesamte Saison nochmal auswerten und schauen, was wir besser hätten machen können, denn es gibt noch viele Dinge, die wir besser hätten machen können, auch auf unserer Seite", gibt der Alpine-Pilot zu. "Darauf werden wir aufbauen."

Calopinto "froh, dass das Team durchgehalten hat"

Auch für Teamkollege Colapinto endet ein enttäuschendes Jahr, in dem der Argentinier keinen einzigen WM-Punkt holen konnte. "Ja, es ist enttäuschend", räumt er ein. "Es ist manchmal schwer, die Motivation zu behalten, wenn es nicht gut läuft. Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich froh, dass das Team bis zum Ende durchgehalten hat."

"Wir haben unser Bestes versucht, aber wir hatten einfach nicht das Tempo." Auch in Abu Dhabi belegte Colapinto den letzten Platz. "Wenn wir das Auto nicht maximal ausnutzen konnten, lagen wir weit zurück, und heute war wieder ein Beweis dafür."

"Es ist einfach schade, dass wir Viry [Renault-Standort in Frankreich] kein besseres Ergebnis liefern konnten, aber das gehört zur Formel 1 dazu, und wir werden bald zurückkommen", blickt auch der Argentinier voller Zuversicht auf das kommende Jahr. "Es sollte deutlich besser werden. Ich freue mich darauf."

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