Nur P6 im Austin-Grid: WM-Leader Piastri kämpft mit "unberechenbarem" McLaren
Formel-1-Tabellenführer Oscar Piastri tut sich im Qualifying für den USA-Grand-Prix schwer und startet als Dritter in Reihen der drei Titelanwärter - Woran es gelegen hat
(Motorsport-Total.com) - Nach dem McLaren-Fiasko im Sprint am USA-Wochenende der Formel-1-Saison 2025 lief es für WM-Spitzenreiter Oscar Piastri auch im anschließenden Qualifying für den Grand Prix nicht nach Plan.

© LAT Images
Oscar Piastri fehlte im Austin-Qualifying das Vertrauen in seinen McLaren Zoom Download
Während Red-Bull-Pilot Max Verstappen wenige Stunden nach seinem Sprintsieg auch noch auf die Pole für den Grand Prix gefahren ist, und sich Piastris McLaren-Teamkollege Lando Norris als Zweitschnellster für die erste Startreihe qualifiziert hat, startet der WM-Leader selber nur von P6 in das Hauptrennen am Sonntag.
Warum lief es für Piastri im Qualifying nicht wie geplant? "Das Auto war ein bisschen unberechenbar. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt richtig wohl gefühlt. Das war das größte Problem", schildert der Australier nach der Zeitenjagd, die in Austin am späten Samstagnachmittag bei windigen Bedingungen über die Bühne ging.
Infolge der Startkollision im Sprint, die sowohl für Piastri als auch für Norris das sofortige Aus bedeutete, wurde in der McLaren-Box fieberhaft gearbeitet, um die Autos rechtzeitig bis zum Qualifying zu reparieren. Das ist gelungen. Aber hatte dieser Umstand womöglich etwas mit dem vergleichsweise schwachem Abschneiden des WM-Spitzenreiters im Qualifying zu tun?
"Das glaube ich nicht", sagt Piastri. "Das Auto war komplett wiederhergestellt, und soweit ich weiß, war auch die Abstimmung diejenige, die vorgesehen war. Alles fühlte sich normal an. Das Auto hat einfach nur das Verhalten gezeigt, das wir in dieser Saison schon das eine oder andere Mal gesehen haben."
Damit nimmt Piastri Bezug auf die eingangs von ihm geschilderte "Unberechenbarkeit" des MCL39. "Meine letzte Runde", erinnert er sich ans Q3, in dem er 0,283 Sekunden langsamer war als Teamkollege Norris, "meine letzte Runde war eigentlich in Ordnung. Aber wenn du das Vertrauen nicht hast, dann fällt es einfach schwer, die letzten Zehntelsekunden zu finden".
McLaren-Teamchef Andrea Stella merkt in diesem Zusammenhang gegenüber Sky Sports F1 an: "Wir haben mit Oscar noch über das Thema Rhythmus bei diesen windigen Bedingungen gesprochen. Und da wir am Vormittag [im Sprint] keine Fahrzeit hatten, hat es bei ihm einfach etwas länger gedauert, bis er seinen Rhythmus gefunden hat."
"Er hat sich jedenfalls nicht über das Auto als solches beschwert, wenn man mal von den Bodenwellen absieht, aber das ist hier in Austin ein bekanntes Problem", sagt Stella und unterstreicht, dass bei Piastri am Samstag "der Rhythmus und das fehlende Vertrauen, vor allem bei diesem böigen Wind, das Hauptproblem war".
Dass sich Piastri am Samstag in Austin schwergetan hat, das ist auch der Konkurrenz aufgefallen. So sagt etwa Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber Sky über Piastri: "Also der scheint verunsichert zu sein mit der Situation gerade."
Und auch Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock mutmaßt in seiner Rolle als TV-Experte bei Sky: "Entweder fühlt er sich nicht wohl, hat nicht das richtige Gefühl für das Auto beziehungsweise die Reifen, wie er es sonst hatte. Oder es ist eben zu viel Kopfkino, was momentan da abgeht."
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Für den Startcrash im Sprint wurde Piastri seitens Glock zumindest eine Mitschuld gegeben. Mercedes-Teamchef Toto Wolff bezifferte die Verantwortung, die Piastri am Zwischenfall in Kurve 1 hatte, auf "30 Prozent", während er "70 Prozent" bei Nico Hülkenberg sah.