Formel 1 Austin: Verstappen gewinnt - und macht McLaren nervös!
Max Verstappen siegt in Austin und verkürzt seinen Rückstand in der Fahrerwertung - Keine Chance für die McLaren-Fahrer - Punkte für Nico Hülkenberg
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hat den Grand Prix der USA 2025 in Austin gewonnen und damit beide Rennen auf dem Circuit of The Americas für sich entschieden. Der WM-Titelverteidiger verkürzte seinen Rückstand in der Formel-1-Fahrerwertung und setzt McLaren weiter unter Druck.
Hinter Verstappen belegten Lando Norris im McLaren und Charles Leclerc die Positionen zwei und drei. WM-Spitzenreiter Oscar Piastri im zweiten McLaren sah das Ziel nur auf Position fünf hinter Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton.
Nico Hülkenberg holte als Achter weitere WM-Punkte für Sauber.
Das Wichtigste in aller Kürze
Rennergebnis: Grand Prix der USA 2025 in Austin
WM-Stand Fahrerwertung
WM-Stand Konstrukteurswertung
Fotos: Grand Prix der USA 2025
Livestream mit großer Analyse zum Grand Prix: Montag, 10 Uhr, auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de
Wie war die Reifenwahl am Start?
Charles Leclerc von Position drei, Gabriel Bortoleto von Position 16 und Lance Stroll von Position 19 fuhren mit Soft los. Esteban Ocon von Position 17, Alexander Albon von Position 18 und Isack Hadjar von Position 20 entschieden sich für Hard. Alle weiteren Fahrer starteten mit Medium.
Was passierte am Start und in der ersten Runde?
Charles Leclerc gewann mit Soft-Reifen eine Position gegen Lando Norris und übernahm Platz zwei hinter Max Verstappen. Dahinter machte Oscar Piastri eine Position gut und eroberte Platz fünf.
Der große Verlierer der Startphase war George Russell, der von Platz vier auf Platz sechs zurückfiel.
Alexander Albon kollidierte nach einigen Kurven mit Gabriel Bortoleto, drehte sich weg und fiel dadurch zurück ans Ende des Feldes. Die Sportkommissare wertete den Zwischenfall als einen Rennunfall und sprachen keine Strafe aus.
Wie verlief der erste Stint?
Max Verstappen profitierte an der Spitze davon, dass Charles Leclerc sein Tempo nicht mitgehen konnte und Lando Norris einbremste. Deshalb baute Verstappen seinen Vorsprung um mehrere Zehntel pro Runde aus und war schon nach fünf Runden um über drei Sekunden davongezogen.
In Runde sieben rief die Rennleitung eine virtuelle Safety-Car-Phase aus, nachdem Carlos Sainz und Andrea Kimi Antonelli bei Kurve 15 miteinander kollidiert waren. Sainz' Angriff schlug fehl und er drehte Antonelli ins Aus - musste daraufhin aber selbst sein Auto abstellen und Antonelli konnte weiterfahren. In Runde neun wurde das Rennen erneut freigegeben.
In Runde zehn funkte Piastri: "Ich mache mir Sorgen um den linken Vorderreifen. Der sieht nicht gut aus und er fühlt sich auch nicht gut an." Er lag zu diesem Zeitpunkt an fünfter Stelle und bereits 2,3 Sekunden hinter Lewis Hamilton auf Platz vier - und musste in den folgenden Runden weiter abreißen lassen.
An der Spitze baute Verstappen seinen Vorsprung bis Runde 15 auf rund fünf Sekunden aus. Kurz darauf waren es schon sechs Sekunden - weil Norris vergeblich versuchte, an Leclerc vorbeizugehen, und wiederholt scheiterte. Und Leclerc dehnte den ersten Stint länger aus als von Formel-1-Reifenlieferant Pirelli antizipiert worden war.
In Runde 21 erhielt Norris eine Verwarnung: Tracklimits. Verstappen hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon um zehn Sekunden von Leclerc abgesetzt. In der gleichen Runde schaffte es Norris mit viel Überschuss dank DRS vorbei an Leclerc in Kurve 12 - außenrum.
Was passierte bei den Boxenstopps?
Charles Leclerc stoppte in Runde 23 und wechselte von Soft auf Medium. Er fiel dadurch von Platz drei auf Position neun zurück.
In Runde 27 - kurz vor Rennhälfte - meldete Max Verstappen bei 10,6 Sekunden Vorsprung: "Die Reifen werden allmählich schwierig." Das Team funkte zurück: "Der Plan wäre, diesen Stint so lange wie möglich auszudehnen."
Fast parallel fragte McLaren nach bei Oscar Piastri, ob er sich ab jetzt einen langen Stint mit Soft vorstellen könnte. Antwort: "Wird schwierig."
Red Bull machte jedoch genau das mit Yuki Tsunoda in Runde 30: Tsunoda wechselte von Platz sieben kommend von Medium auf Soft. Eine Runde später stoppte auch Piastri und holte sich ebenfalls Soft-Reifen, in Runde 32 wechselte Hamilton gleichermaßen.
In Runde 33 ging Lando Norris zum Reifenwechsel für Soft - und fiel nach einem langsamen Stopp hinter "Frühstopper" Leclerc zurück. Verstappen reagierte in Runde 34 und wechselte ebenfalls auf Soft, ohne die Führung zu verlieren.
Nach den Boxenstopps führte Verstappen gut sechs Sekunden vor Leclerc und weitere drei Sekunden vor Norris, dahinter Hamilton und Piastri.
Was passierte im zweiten Stint?
In Runde 35 versuchte Oliver Bearman eine Attacke gegen Yuki Tsunoda bei Kurve 18 und drehte sich nach einem Ausritt durch die Wiese innen. Er beschwerte sich am Funk: "Er hat beim Bremsen die Linie gewechselt." Bearman fiel durch die Aktion hinter Nico Hülkenberg zurück und lag nur noch auf Platz neun.
Lando Norris lag nach seinem Reifenwechsel bald wieder in Schlagdistanz zu Charles Leclerc, und dieses Mal mit Reifenvorteil Soft gegen Medium. Doch Leclerc erwies sich erneut als harte Nuss. McLaren warnte Norris vor einer zu harten Gangart mit den weichen Pneus - und Red Bull warnte Verstappen ebenso, obwohl dieser in Runde 42 um 6,8 Sekunden vorne lag.
Norris funkte in Runde 46: "Ich bin einfach langsam." Sein Team beschwichtigte: "Kühle deine Reifen ab, und dann probierst du es wieder." Norris tat, wie ihm geheißen - und schloss in Runde 50 wieder auf.
In Runde 51 attackierte Norris überraschend innen vor Kurve 1, doch Leclerc schien dieses Manöver zu ahnen und konterte sofort. Am Ende der Gegengeraden aber hatte Norris mehr Überschuss denn je, setzte sich innen neben Leclerc und ging vorbei.
Gab es Untersuchungen nach dem Rennen?
Ja. Der Zwischenfall um Carlos Sainz und Andrea Kimi Antonelli wurde nach dem Grand Prix von den FIA-Sportkommissaren untersucht. Sie befanden Sainz für schuldig, eine Kollision verursacht zu haben, ohne weit genug neben Antonelli gewesen zu sein, um ein Anrecht auf die folgende Kurve zu haben. Sainz wird deshalb im nächsten Rennen um fünf Startplätze zurückversetzt und erhält zwei Strafpunkte auf seine Superlizenz.
Außerdem gab es eine Untersuchung gegen Red Bull für einen Regelverstoß: Ein Mitarbeiter wollte nach Beginn der Einführungsrunde nochmals in die Startaufstellung gelangen. Die Sportkommissare verhängten eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro, wovon die Hälfte zur Bewährung ausgesetzt ist - zahlbar nur bei einem wiederholten Verstoß.
Warum ließ Pirelli in Austin eine Lücke in der Reifenzuordnung?
In Austin gab es die Reifen C1 (Hard), C3 (Medium) und C4 (Soft). Es wurde also die C2-Mischung übersprungen - und das aus gutem Grund: Formel-1-Reifenlieferant Pirelli wollte den Teams mehr strategische Möglichkeiten bieten, indem zwischen Hard und Medium ein größerer Abstand bestand als sonst.
Die große Analyse im Livestream
Kevin Scheuren und Stefan Ehlen analysieren den Grand Prix der USA 2025 auf dem Circuit of The Americas in einem ausführlichen Livestream auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de - dieses Mal im "Frühstücksformat" am Montag ab 10 Uhr, damit Kanalmitglieder live Fragen stellen können.