• 03. August 2025 · 20:54 Uhr

Sind bei 330 km/h am absoluten Limit: So bewertet Russell den Leclerc-Move

Für George Russell war sofort klar, dass Charles Leclerc für sein Verteidigen eine Strafe bekommen muss: Der Ferrari-Pilot zog beim Anbremsen einfach rüber

(Motorsport-Total.com) - "Das war nicht korrekt. Das gibt eine Strafe", wusste Ralf Schumacher schon im ersten Moment. George Russell wurde der Kampf um das Podest gegen Charles Leclerc nicht gerade leicht gemacht. Der Ferrari-Pilot wehrte sich mit Händen und Füßen - und über dem Limit, wie die Kommissare noch während des Rennens entschieden.

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George Russell musste sich mit Charles Leclerc auseinandersetzen Zoom Download

Zweimal zog Leclerc relativ spät rüber, als Russell ihn am Ende der Start-Ziel-Gerade in Kurve 1 überholen wollte. In Runde 61 steckte der Mercedes-Pilot zunächst noch zurück, beschwerte sich aber schon am Funk: "Das war Moving under braking!", schimpfte er.

"Ich hatte mich entschieden und er ist beim Anbremsen rübergezogen. Ich bin fast in sein Heck geknallt. Das ist eindeutig nicht erlaubt", so sein Urteil. Sein Renningenieur Marcus Dudley ermahnte ihn noch ruhig zu bleiben und sagte, dass er ihn schon noch bekommen werde, doch nur eine Runde später folgte im Grunde das gleiche Manöver.

Russell setzte in Kurve 1 auf der Innenbahn zum Überholen an, als Leclerc plötzlich auf seine Spur zog und ihn abdrängte. Für Russell ein klarer Fall: "Das ist eine Strafe", wütete er am Funk. "Er ist beim Bremsen in mich reingezogen!"

Die Kommissare stimmten zu und brummten Leclerc eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen gefährlicher Fahrweise auf. die hatte am Ende aber keine Auswirkungen, da hinter Leclerc lange Zeit kein Kontrahent kam, sodass er seinen vierten Platz behalten konnte.

Russell: "Wir sind am absoluten Limit"

Für Russell geht die Aktion seines Kollegen aber gar nicht: "Weißt du, wenn du mit 330 km/h die Gerade runterkommst und dich in die Kurve wirfst, bist du genau am Limit des Grips deines Autos. Du kannst nicht einfach bremsen und einlenken, um jemandem auszuweichen, weil du schon am absoluten Limit bist", beschreibt er.

"Ich habe ganz klar meine Absicht gezeigt, bin innen reingestochen - und er ist rübergezogen, nachdem er sich schon fürs Bremsen entschieden hatte. Genau das ist laut Regelwerk nicht erlaubt", mahnt er.

"Er hat es einmal gemacht - das hat mir nicht gefallen. Beim zweiten Mal dachte ich mir: 'Okay, jetzt zieh ich's einfach durch'", schildert Russell weiter. "Und er hat es wieder gemacht, und wir sind aneinander geraten."

Diesmal konnte sich Russell jedoch durchsetzen und den dritten Platz erobern. "Ich war froh, vorbeizukommen", meint er, "aber ich glaube, wenn man das im Fernsehen sieht, denkt man sich: 'Warum weicht er nicht einfach aus?' - aber wie gesagt, man ist am absoluten Limit dessen, was das Auto leisten kann."

Leclerc: "So mache ich das immer"

Leclerc selbst konnte kein großes Fehlverhalten entdecken: "Ich wusste, dass ich am Limit war. Ich habe dazu keine starke Meinung, aber das Gefühl, dass ich vor dem Bremsen die Linie gewechselt habe, dann gebremst und das Auto zur Kurve hin eingelenkt - so mache ich das eigentlich immer", beschreibt er selbst die Szene.

"Aber ich kann mir vorstellen, dass George sich wieder lautstark über Funk beschwert hat - das ist bei ihm ja nichts Neues", winkt er ab.


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Dass er aufgrund dieses "Verpetzens" eine Strafe bekommen hat, stört ihn nicht besonders, "vor allem nicht in einem Rennen wie diesem. Wenn am Ende ein Safety-Car gekommen wäre und ich wegen der Fünf-Sekunden-Strafe Plätze verloren hätte, dann wäre ich vermutlich deutlich frustrierter gewesen. Aber das war nicht der Fall."

Leclerc erhielt zudem noch einen Strafpunkt für die Aktion - es war sein erster in dieser Saison.

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