Fernando Alonso: Aston Martins Spa-Debakel lag nur an der Strecke
Weshalb Aston Martin beim Belgien-Grand-Prix nur hinterhergefahren ist: Fernando Alonso über die Ursachen und was in Ungarn anders laufen soll
(Motorsport-Total.com) - Seit dem Spanien-Grand-Prix hatte Aston Martin in der Formel 1 stets gepunktet. Doch in Belgien riss dieser Erfolgsfaden: Das Team um Fernando Alonso und Lance Stroll fuhr deutlich hinterher und verpasste weitere WM-Punkte. Aber warum war der Aston Martin AMR25 dort so schwach?

© Sutton Images
Fernando Alonso im Aston Martin AMR25 beim Formel-1-Rennen in Spa 2025 Zoom Download
"Ich denke, es lag am Streckenlayout. Daran will ich jedenfalls glauben", sagt Alonso vor dem Ungarn-Grand-Prix 2025 auf dem Hungaroring (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!).
"Das Auto war nicht wirklich anders als in den vorherigen Rennen, aber schon ab dem ersten Freien Training waren wir nicht auf Pace. Wir waren nicht konkurrenzfähig. Und ja, wir sind von ganz hinten gestartet, haben den Motor gewechselt und so weiter."
"Wir haben auf ein komplett nasses Rennen gesetzt. Das ist dann nicht eingetreten. Also war auch ein bisschen Pech dabei. Aber ich denke, das Layout war der Hauptfaktor."
Wo steht Aston Martin in Ungarn?
Ob es deshalb in Ungarn anders läuft? Der Hungaroring mit vielen langsamen und mittelschnellen Kurven stellt einen Gegensatz dar zur Highspeed-Rennstrecke in Belgien.
"Hoffentlich reicht es für Q3. oder zumindest dafür, dass wir etwas konkurrenzfähiger sind", sagt Alonso. "In Spa waren wir ja 19. und 20. im Qualifying. Das wollen wir hier natürlich vermeiden. Aber man weiß es nie, denn zehn Autos liegen innerhalb von zwei, drei Zehntelsekunden."
Für Aston Martin gehe es deshalb darum, in der "oberen Hälfte" des Klassements zu landen. "Aber das hat nicht oberste Priorität für uns. Wir wollen ja schließlich an jedem Wochenende gut sein und sind nicht hier, um einfach nur Spaß zu haben", meint Alonso.
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Doch die Zeit am Rennwochenende ist begrenzt: Es bleibt nicht viel Raum für Arbeiten am Auto, durch die das Fahrzeug "plötzlich auf magische Art und Weise schneller wird", so Alonso. "Wir müssen deshalb einfach unser Bestes geben, konzentriert bleiben und schauen, was dabei herauskommt."
Vergleichstests mit dem Unterboden
Dabei helfen soll ein Vergleichstest unterschiedlicher Unterboden-Ausbaustufen, denn Aston Martin hat bei Probefahrten in Silverstone "nicht alle Informationen erhalten, die wir uns erhofft hatten. Aber am Freitag haben wir nochmal ein Freies Training und werden versuchen, neue Erkenntnisse zu gewinnen."
Und so wird es laut Alonso für den Rest des Jahres weitergehen: Aston Martin werde durch Detailarbeit am Set-up probieren, den AMR25 sukzessive schneller zu machen. "Wir beschäftigen uns in den Freien Trainings, so gut es eben geht", erklärt Alonso. "Kein Team bringt noch große Updates." Denn alle Rennställe konzentrieren sich bereits auf die Entwicklung für 2026.
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Allzu umfangreich fallen die Testfahrten am Rennwochenende deshalb nicht mehr aus. Regelmäßig zwischen Unterboden-Varianten hin- und herzuwechseln wie noch 2024, das "wollen wir dieses Jahr möglichst vermeiden", sagt Alonso.
Keine Zeit für eine Siegesfeier
Solche Sorgen hatte der spanische Rennfahrer vor 22 Jahren nicht. Damals erzielte er beim Ungarn-Grand-Prix für Renault seinen ersten Formel-1-Rennsieg. "Das war natürlich etwas Besonderes", sagt Alonso rückblickend.
Allerdings: "Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr an allzu viel von diesem Tag, weil wir noch am selben Tag nach Polen geflogen sind. Wir mussten am Montagmorgen früh bei einer Show dabei sein - Flavio Briatore, Jarno Trulli und ich. Deshalb konnte ich den Sieg am Sonntagabend gar nicht richtig feiern, weil ein Marketing-Tag folgte. Das war schon ein bisschen schade."