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Charles Leclerc: Lewis Hamilton zu besiegen hat derzeit keine Priorität
Ferrari-Pilot Charles Leclerc spricht über den teaminternen Konkurrenzkampf mit Lewis Hamilton und erklärt, warum dieser für ihn aktuell keine große Rolle spielt
(Motorsport-Total.com) - Im Sprint-Qualifying am Freitag hatte Charles Leclerc gegen seinen Ferrari-Teamkollegen Lewis Hamilton, der nach einem Dreher schon in SQ1 ausschied, wieder einmal die Oberhand. In den teaminternen Duellen hat der Monegasse den siebenfachen Weltmeister derzeit fest im Griff. Doch davon will Leclerc gar nichts wissen.

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Charles Leclerc hat aktuell nicht das Ziel, nur seinen Teamkollegen zu schlagen Zoom Download
"Das ist im Moment eher etwas, das im Hintergrund läuft", gibt der Ferrari-Pilot zu. "Man schaut natürlich immer in gewisser Weise darauf, aber ehrlich gesagt: Wenn man um Platz vier, fünf oder sechs kämpft, dann interessiert mich das nicht besonders."
"Sobald es darum geht, um Siege zu kämpfen, dann schaut man sich solche Vergleiche natürlich deutlich genauer an. Aber aktuell ist das nicht Teil meines Fokus", betont Leclerc, der sich am Freitag den vierten Startplatz für den Sprint sichern konnte.
Leclerc: "Möglichst viel von Lewis lernen"
Dennoch sei die Erfahrung von Hamilton, der seit 2007 in der Formel 1 fährt und dabei über hundert Grand-Prix-Siege feiern konnte, von großer Bedeutung. "Ich bin eher darauf bedacht, möglichst viel von Lewis zu lernen, in dem, was mir als Fahrer helfen kann, und mich gleichzeitig auf mich selbst zu konzentrieren, mit dem Ziel, meine bestmögliche Leistung zu bringen."
Das wiederum bedeute auch, Lewis zu schlagen. Aber eben nicht nur ihn, erinnert Leclerc. "Das Hauptziel des Teams, und auch mein eigenes, ist im Moment ganz klar, Ferrari wieder an die Spitze zu bringen", sagt der Monegasse. "Und in dieser Situation ist Lewis momentan nicht mein Maßstab, weil wir nicht um besonders interessante Positionen kämpfen."
Bei der Pressekonferenz am Donnerstag hatte Hamilton verraten, sich aktiv in die Entwicklung des 2026er-Autos einzubringen und sogar schon mehrere Dokumente erstellt zu haben, um strukturelle Veränderungen vorzunehmen und vorhandene Schwierigkeiten zu lösen.
"Ich denke, es ist immer interessant, wenn eine Person - in diesem Fall Lewis - aus einer ganz anderen Kultur kommt, aus einem ganz anderen Team, nach so vielen Jahren bei Mercedes", ergänzt Leclerc dazu. "Und natürlich weist er dann auf gewisse Dinge hin."
Hamilton-Dokumente sind "nichts Besonderes"
Allerdings glaubt der Ferrari-Pilot nicht, dass es "grundsätzlich anders ist als bei den Teamkollegen, die ich in meiner Karriere hatte." Letztlich ginge es immer darum, das Team besser zu machen. "Und wir alle erstellen solche Dokumente, um genau solche Punkte anzusprechen."
"In dieser Hinsicht gibt es also keinen Unterschied", betont Leclerc. "Dennoch ist es natürlich ein besonderer Blickwinkel, und Lewis hat eine außergewöhnliche Karriere hinter sich. Deshalb schauen wir uns diese Dinge genau an, aber das hat nicht erst jetzt begonnen."
"Das beginnt eigentlich schon beim ersten Rennen, wo es erste Unterschiede gibt, an die man sich gewöhnen muss, und andere Punkte, die man verändern möchte", erinnert der 27-Jährige. "Das ist ein Teil des Prozesses. Ich denke also nicht, dass gerade jetzt irgendetwas besonders hervorsticht."
"Vielleicht ist es einfach das erste Mal, dass er es öffentlich gesagt hat, deshalb fällt es jetzt so auf", grübelt Leclerc, warum die Ankündigung seines Teamkollegen in den letzten Tagen hohe Wellen geschlagen hat. "Aber es ist, wie gesagt, nichts Besonderes im Moment."