F1 2026: Hamiltons radikaler Plan für den Ferrari-Erfolg
Lewis Hamilton will Ferrari zur WM führen, anders als Alonso und Vettel - Dafür setzt er sich intern bereits für Veränderungen ein und fordert neue Strukturen
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton will mit Ferrari Geschichte schreiben und stellt im Hintergrund bereits einige Weichen für die Saison 2026. Der siebenmalige Weltmeister sieht seine Aufgabe nicht nur auf der Strecke, sondern auch in der strukturellen Neuausrichtung des Traditionsteams aus Maranello. Trotz der mäßig erfolgreichen Saison 2025 arbeitet er mit vollem Elan an 2026.
Mit Blick auf die Formel-1-Saison 2026, in der ein neues Reglement samt überarbeiteter Aerodynamik und Antriebstechnik greift, geht Hamilton nach eigenen Angaben "die Extrameile". Nach seinem Wechsel von Mercedes zu Ferrari will der Brite dort vollenden, was Fernando Alonso und Sebastian Vettel zuvor verwehrt blieb: den ersten WM-Titel im roten Overall seit Kimi Räikkönen 2007 zu gewinnen.
"Wenn man sich die Fahrer der letzten 20 Jahre anschaut - Kimi, Fernando, Sebastian - sind sie alle Weltmeister", so Hamilton. "Aber weder Fernando noch Sebastian konnten mit Ferrari den Titel holen. Ich weigere mich, dass es mir genauso ergeht."
Technische Einbindung und strategische Impulse
Um das zu verhindern, will Hamilton bereits Monate vor der 2026er Regelrevolution Impulse setzen. Seit Januar arbeitet Ferrari intensiv am Konzept für das neue Auto. Hamilton hat daher die Fabrik in Maranello häufig besucht.
"Ich war in den letzten Wochen mehrfach im Werk, habe an Meetings mit den Abteilungsleitern teilgenommen, und habe mit John Elkann, [CEO] Benedetto Vigna, [Entwicklungschef] Loic Serra und [Teamchef] Frederic Vasseur gesprochen", sagt der 40-Jährige.
"Ich habe nach den ersten paar Rennen ein umfassendes Dokument erstellt, und in der jetzigen Pause noch einmal zwei. Es geht um strukturelle Veränderungen, die wir brauchen. Ein weiteres beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten, die ich aktuell mit dem Auto habe. Dinge, die ich ins nächstjährige Auto mitnehmen möchte, und solche, die geändert werden müssen."
Bei der ersten Präsentation des 2026er Konzepts saß Hamilton mit rund 30 Ingenieuren im Raum. "Mit jedem einzelnen habe ich ein Debrief gemacht. Das ist ein wirklich großer Push", sagt Hamilton.
"Laufen noch nicht auf allen Zylindern"
Der Brite spricht offen über interne Schwächen: "Ferrari ist eine riesige Organisation mit vielen beweglichen Teilen. Aber noch laufen nicht alle Bereiche auf allen Zylindern - und genau deshalb hat das Team noch nicht die Erfolge gehabt, die es verdient." Deshalb verstehe er es als seine Aufgabe, die Entscheidungsprozesse kritisch zu hinterfragen und in allen Bereichen Impulse zu geben.
"Wenn man immer dieselben Wege geht, bekommt man auch dieselben Resultate", so Hamilton. "Ich bin hier, um zu gewinnen und die Zeit läuft gegen mich."
Er sei sich der Herausforderung bewusst, lobt aber die Offenheit des Teams für seine Anregungen. "Ferrari reagiert unglaublich positiv. Ich versuche, innerhalb des Teams Verbündete zu gewinnen, um gemeinsam neue Wege zu gehen."
"Ich glaube wirklich daran, dass Ferrari künftig mehrere Titel gewinnen kann. Ich will das mitgestalten, und zwar jetzt."